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265/2002
Stand: 11.12.2002
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Regierung: "Grenzwert" kann bei Acrylamid nicht genannt werden

/Verbraucherschutz/Antwort

Berlin: (hib/VOM) Jede, auch die niedrige Aufnahme von Acrylamid bringt ein potenzielles Krebsrisiko mit sich. Dies stellt die Bundesregierung in ihrer Antwort (15/168) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (15/101) unter Berufung auf die Fachwelt heraus. Ein Grenzwert im Sinne eines risikofreien Acrylamid-Verzehrs könne daher nicht abgeleitet werden. Auch ein "vernachlässigbar geringes Risiko" könne bisher nicht abgeschätzt werden. Dies beruht nach Regierungsangaben im Wesentlichen darauf, dass die Beziehung zwischen der aufgenommenen Menge an Acrylamid und der krebserregenden Wirkung im Bereich niedriger Dosen bisher nicht bekannt ist. Das Bundesinstitut für Risikobewertung habe ein Forschungsvorhaben vergeben, das hier zur Klärung beitragen soll.

Die Regierung stellt fest, dass Acrylamid den Menschen in der gesamten Entwicklungsgeschichte offenbar als bislang unerkannt gebliebener Stoff begleitet hat, der während der häuslichen, aber auch industriellen Zubereitung bestimmter Lebensmittel entsteht. Es sei daher nicht gerechtfertigt, das Vorkommen von Acrylamid in diesen Lebensmitteln als Krise zu bezeichnen. Die Bildung von Acrylamid in bestimmten Lebensmitteln durch Backen, Braten, Frittieren und ähnliches war nach Darstellung der Regierung bis zur Entdeckung durch schwedische Wissenschaftler und deren Bekanntgabe über das Schnellwarnsystem der EU im April dieses Jahres nicht bekannt. Insofern stelle es eine "völlig neue Erkenntnis" dar. Daten von Herstellern von Kartoffelchips und Knäckebrot zeigten, dass der Gehalt an Acrylamid in der Herstellung bestimmter Lebensmittel durch eine gezielte Prozesssteuerung verringert werden kann. Veränderungen von Produktionsprozessen stellten allerdings einen sensiblen Eingriff in die Produktqualität dar, der einen "angemessenen Kontrollzeitraum" erfordere. Das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft informiert über Acrylamid unter der Internetadresse http://www.verbraucherministerium.de/verbraucher/verbraucherinfos.htm. Darüber hinaus habe das vom Verbraucherministerium geförderte "aid" ein Verbraucherforum eingerichtet (www.acrylamid-forum.de).

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2002/2002_265/01
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