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200/2003
Stand: 25.09.2003
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Deutsch als Arbeitssprache auf EU-Ebene festigen

Kultur und Medien/Antrag

Berlin: (hib/WOL) Nach dem Willen aller vier Fraktionen des Deutschen Bundestages soll die Bundesregierung die Verhandlungen zur Reform des Sprachenregimes in der EU auch durch Einführung eines Marktmodells fortsetzen und sich nachdrücklich für die vollständige und aus

nahmslose Gleichberechtigung von Deutsch als Arbeitssprache einsetzen. Dabei sei Sorge zu tragen, dass Deutsch bei allen Veröffentlichungen, Datenbanken, Standards, Konferenzen und Ausschreibungen anderen dabei verwendeten Sprachen gleichgestellt wird, heißt es in einem Antrag von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP (15/1574). Die Initiative wird heute im Parlament behandelt.

Nach Ansicht der Fraktionen hat ein vereintes Europa nur dann eine Chance, wenn sich die Menschen mit ihm identifizieren und sich gegenseitig verstehen und verständigen können. Deutsch werde in Europa von rund 127 Millionen Menschen als Muttersprache, erste oder zweite Fremdsprache gesprochen. Damit erreiche Deutsch in der EU einen Anteil von rund 30 Prozent. Die Sinnhaftigkeit einer Verstärkung von Deutsch als EU-Arbeitssprache ergebe sich zudem aus dem hohen Stellenwert von Deutsch in den neuen Beitrittsländern. Damit nehme Deutsch eine wichtige Brückenfunktion bei der Verständigung innerhalb der EU ein. Dies müsse sich auch in der Berücksichtigung auf EU-Ebene widerspiegeln. Darüber hinaus müsse auch der bisherigen Benachteiligung deutschsprachiger EU-Bürgern bei wirtschaftlichen Angelegenheiten entgegengewirkt werden. Laut Begründung werden wirtschaftsrelevante EU-Daten überwiegend in Englisch und Französisch veröffentlicht, und auch die 240 000 Ausschreibungen der EU-Kommission erschienen zunächst nur in Englisch oder Französisch. Dies benachteilige vor allem kleinere und mittlere deutsche Betriebe stark, weil sie im Umgang mit umfangreichen und schwierigen fremdsprachlichen Texten mit Zeitverzug und mit zusätzlichen Kosten belastet würden, wenn sie an Ausschreibungen teilnehmen wollten.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2003/2003_200/02
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