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Januar 01/2000
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Wie leben Minderheiten bei uns?

Was teilen Friesen, Sorben, Sinti, Roma und 50.000 Dänen? Sie leben seit Jahrhunderten in Deutschland, aber sie bewahren sich ihre eigenen Sprachen und kulturellen Eigenarten. Damit stoßen sie bei ihren Mitbürgern oft auf Unverständnis. Der Grund: Das Wissen der allermeisten über diese Volksgruppen und nationalen Minderheiten ist oft gering. Dies zu ändern war Ziel des Workshops "Volksgruppen und nationale Minderheiten in Deutschland", den die Europäische Akademie Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bundestag und der Humboldt-Universität Berlin Mitte Januar veranstaltete.

Sorben in Nationaltracht.
Sorben in Nationaltracht.

73 junge Hochschulabsolventen aus 13 Ländern, Teilnehmer der diesjährigen Internationalen Parlaments-Praktika des Bundestages, nutzten diese Möglichkeit und informierten sich vor Ort insbesondere über die Arbeit der dänischen Minderheit in Deutschland und der deutschen Minderheit in Dänemark. Angeregt hatte das Seminar der Vorsitzende der Kommission des Ältestenrates für internationale Austauschprogramme, Wolfgang Börnsen (Bönstrup).

Seit 1983 haben 646 Teilnehmer aus 46 Staaten bei Mitgliedern des Deutschen Bundestages ein Praktikum absolviert. Die ers-ten kamen 1983 aus den USA, 1989 wurde das Programm auf Asien, Afrika und Lateinamerika ausgeweitet. Seit 1990 gibt es auch für Hochschulabsolventen aus den Staaten Mittel- und Osteuropas die Möglichkeit sich zu bewerben. Im Rahmen des Deutsch-Französischen Parlamentspraktikums können seit 1989 junge Akademiker aus Deutschland und Frankreich im Parlament des Partnerstaates ein Praktikum absolvieren.

Neben Vorträgen über "Das Verhältnis von Mehrheiten und Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzgebiet" oder über "Die Situation der Friesen, Sinti und Roma und Sorben in Deutschland" erhielten die Teilnehmer umfangreiche Informationen über die Arbeit des European Centre for Minority Issues und der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen. Beide Vereinigungen sind europaweit als Lobbyisten für Minderheiten und Volksgruppen tätig. Deswegen konnten ihre Vertreter besonders anschaulich über die Rolle der Minderheiten in Europa und ihre Probleme berichten.

Exkursionen ins Bibliothekszentrum "Dansk Centralbibliothek" und ins dänischen Gymnasium "Duborg Skole" in Flensburg, zum Jugendhof Knivsberg in Dänemark und zum deutschen Kulturzentrum in Apenrade rundeten den Workshop ab.

Ein gelungenes und informatives Seminar, oder, wie es ein Teilnehmer zusammenfasste: "Wer glaubt, sich in Sachen Minderheiten auszukennen, der sollte zumindest nach Schleswig fahren, um vor Ort festzustellen, wie wenig er tatsächlich weiß."

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2000/bp0001/0001078a
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