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Wechsel im Amt des Wehrbeauftragten
Wachendes Auge des Bundestages
Alle Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages waren verlässliche Anwälte der Soldaten. Unter dem Vorzeichen dieser Kontinuität vollzieht sich der Wechsel von Claire Marienfeld (CDU) zu Willfried Penner (SPD).
Mit Penner übernimmt einer der erfahrensten Abgeordneten dieses Amt als Vertrauensmann der Truppe und als wachendes Auge des Bundestages, das die Entwicklungen in der Bundeswehr kritisch beobachtet. Seit 1972 hat Penner ein Mandat, übte viele herausgehobene Funktionen aus und war seit 1995 Vorsitzender des Innenausschusses.
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Willfried Penner (l.)1982 als Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium beim Empfang ausländischer Manöverbeobachter. |
Der Jurist aus Wuppertal kennt die Streitkräfte von innen. Er war von 1980 bis 1982 Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, wo er sich als Fachmann für Sicherheitspolitik, Ausrüstung, den Truppenalltag und die sozialen Probleme der Soldaten profilierte.
Die scheidende Wehrbeauftragte, die als erste Frau in dieses Amt gewählt worden war, achtete stets auf ihre unabhängige Stellung gegenüber der politischen und militärischen Spitze des Ministeriums. Im letzten Rechenschaftsbericht ihrer fünfjährigen Amtszeit schilderte Claire Marienfeld besorgt ihren Eindruck, in der Bundeswehr habe sich eine Stimmung "zwischen Resignation und Zynismus" ausgebreitet. Soldaten mit Zivilcourage und unbequemen Meinungen hätten es schwer. Die Truppe sei durch Mängel in der Ausrüstung und durch angekündigte Strukturveränderungen verunsichert. H.-J. Melder
Siehe auch: Penner ist neuer Wehrbeauftragter.