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Für mehr Eigenverantwortung

  04.04.03 Dieter Thomae, FDP
Die Bilanz rot-grüner Gesundheitspolitik nach vier Jahren Regierungstätigkeit ist niederschmetternd. Die Versicherten haben nicht nur unter einer schlechteren medizinischen Versorgung zu leiden, sondern auch unter der immer stärkeren finanziellen Belastung durch steigende Beitragssätze. Rot-Grün hat die Augen vor den Problemen aus der demographischen Entwicklung, dem medizinischen Fortschritt, der sinkenden Lohnquote, den gestiegenen Ansprüchen an Qualität und Gestaltungsmöglichkeiten sowie der Tatsache verschlossen, dass Deutschland mittlerweile in Europa das Schlusslicht bei der wirtschaftlichen Entwicklung ist. Um aus diesem Dilemma wieder herauszukommen, brauchen wir auch in der Gesundheitspolitik eine grundlegende Reform.

Die Eckpunkte, wie eine solche Reform auf der Ausgabenseite aussehen soll, hat Gesundheitsministerin Ulla Schmidt nun vorgestellt. Sie summieren im Prinzip die Vorschläge, die seit Monaten scheibchenweise an die Öffentlichkeit geraten sind. Ein schlüssiges Konzept ist leider wieder nicht erkennbar.

Positiv zu bewerten ist aber, dass eine Verzahnung mit der Reformierung der Einnahmenseite erfolgen soll, die zurzeit von der Rürup-Kommission erarbeitet wird. Es wird sich allerdings noch zeigen, ob der Zeitrahmen, der von Herbst dieses Jahres auf Mai zusammengeschmolzen ist, realistisch ist, um tragfähige Vorschläge unterbreiten zu können. Positiv zu bewerten sind auch Formulierungen in dem Papier, die darauf hindeuten, dass die Ministerin sich doch mit staatsferneren Lösungen anfreunden könnte.

Die FDP hat die Regierung immer wieder darauf hingewiesen, dass ein staatlich durchreguliertes Gesundheitssystem der falsche Weg ist. Stattdessen brauchen wir mehr Eigenverantwortung, Wahlfreiheit, Wettbewerb und Transparenz.

Es wird sich in den nächsten Wochen zeigen, ob die Bundesregierung bereit ist, eine solche Gesundheitsreform zum Wohl der Patienten auf den Weg zu bringen.

  04.04.03 Friedrich Gocht
Meine Meinung dazu ist die, sehr geehrter Herr Thomae,
dass Sie (mal wieder) ein wichtiges Thema fuer eine parteipolitische Auseinandersetzung nutzen, ohne wirklich inhaltliche Vorschlaege zu unterbreiten. Die Stichworte "Eigenverantwortung, Wahlfreiheit, Wettbewerb und Transparenz" kann ich nur in diesem Zusammenhang verstehen, leider sind sie ohne Inhalt geblieben.
Mit freundlichen Gruessen
Friedrich Gocht

  04.04.03 Taeubner@web.de
Es ist falsch immer mehr Einnahmen zu aquirieren und die Leistungen zu verringern. Als Kassenarzt hat man in Deutschland ja wohl die Lizenz zur Selbstbedienung in der Krankenkasse. Zur Zeit sind hier in Schleswig-Holstein 10 Ärzte angeklagt für Tote in 104 Fällen betrügerische Abrechnungen der Kasse vorgelegt zu haben. Rechnen Sie bitte einmal hoch: erwischte Betrüger + Dunkelziffer 60% ! Hier wird das Geld zum Fenster herausgeworfen.
Jeder Patient sollte von dem Arzt seiner Wahl und Vertrauens eine lesbare Rechnung erhalten, die er unterschrieben an seine Krankenkasse weiterleitet. Geben Sie Ihrer KFZ-Werkstatt auch eine Einzuggenehmigung von Ihren Girokonto für etwaig geleistete Reparaturen am Auto? In solchem System wird dem Patienten ersteinmal klar, was die ärztlichen Leistungen kosten. Wenn der Patient auch noch erst die Rechnung bezahlen soll und den Betrag von der Kasse erstattet bekommt wird eine Eigenverantwortung automatisch erzeugt.
Auch wäre ein vorheriger Kostenvoranschlag eines Arztes für die günstigste parallel dazu die beste Behandlung für den Patienten recht hilfreich.
In der Eigenverantwortungvariante Ihrer Patei wird dem Kranken weniger Leistung für mehr Zuzahlung geboten.

  04.04.03 K.-P. Aldag
Herr Thomae,
wo sind Ihre Vorschläge? Rumhacken auf andere bringt nix, sollten Sie als Erwachsener eigentlich wissen.
Sie waren auch lange in der Regierungsverantwortung und da kam nix, und schon gar nix besseres für den Menschen heraus. Bitte noch einmal nachdenken und dann (vielleicht?!?!) besser machen.
Gruß
K.-P. Aldag

  04.04.03 Manfred Bartylla
Eigenverantwortung wird dadurch erreicht, dass auf die Krankmacher
"Zucker" - "Alkohol" - "Nikotin" ein
Gesundheitszuschlag ( k e i n e Steuer)
erhoben wird. Diese Einnahme kommt in einen großen "Gesundheits-Fonds" und wird auf die Kassen ein mal im Jahr je nach Mitgliederzahl verteilt. -
Erstens würde es den Verbrauch von
"K r a n k m a c h e r n" einschränken
und damit a k t i v die Gesundheit nachhaltig fördern.
Zweitens würden damit die Kassen und somit die Beitragszahler entlastet. So einfach ist das.
Bleibt noch die Frage, ob die solidarische Krankenversicherung für Unfälle durch "Mode- und Kick-Sportarten" erdacht worden ist. - Das ist nämlich unsolidarisch, wenn Leute, die sich solche Sportarten nicht leisten können dafür aber zahlen sollen.
Hier denke ich an Skiunfälle, an Drachenfliegen, Tennisarme usw. usw.- Das gehört ist eine zusätzliche Sport-Absicherung.
Also Risikoausschlüsse.
Danke für das Nachlesen und Nachdenken!

  04.04.03 Kunft
Das lehne ich rundherum ab!!!!!!!!!!!!!!!

  05.04.03 Lukas Ohrnberger (OStiPuG)
Wettbewerb ist schön und gut. Aber warum sollen Gelder der Bevölkerung in die Taschen der privaten Krankenhausträger fliessen? Und genau das geschieht, wenn man privatisiert. Gelder, die der allgemeinheit gehören, werden umverteilt. Weitere Organisationen müssen gegründet werden, die die Qualität der Arbeit kontrollieren - wieder Privat?
In den USA sind die Ausgaben des Gesundheitswesen ungefähr um 60% höher als in England - bei gleichen Angebot für die Bevölkerung. In England gibt es ein staatliches, in den USA ein privates System.... Wo liegt als der Vorteil des Wettbewerbes?
Lukas Ohrnberger
Lukas@ostipug.de

  06.04.03 Ralf.dumke@web.de
Wo waren die FDP-Vorschläge von hr. Thomae eigentlich, als die FDP mit der CDU für 16 Jahre die Regierung gestellt hat. Da wurden die massgeblichen Fehler mit der Einrichtung der Pflegeversicherung, die nichts als eine Erbschaftsschutzversicherung darstellt, gemacht. Da gab es die Möglichkeiten, die Sozialversicherung nicht als Selbstbedienungsladen aufzubauen sondern als Unterstützung je nach Lebenssituation zu verstehen. Aber die Vermögende, die pflegebedürftig wird, und jetzt auf Allgemeinkosten unterstützt wird ... - aber halt: das ist FDP-Klientel. Man kann all den falschen Politikern und diesem Staat leider nur noch den Rücken zudrehen. Sie sind nur mit sich selbst beschäftigt!!!! Entscheidungen die sach- und nicht wählergruppenorientiert gefällt werden, nur noch die helfen uns weiter.

  06.04.03 Bernd Klawitter
Eigenverantwortung ? Das ist ein grosses Wort, mit dem Sie herumspielen.
Im Fernsehen lief neulich ein Bericht über diese sogenannte "Eigenverant- wortung", und zwar ging es hier um die Pflegeheime. Wo soll die Bevölkerung bitte dieses Geld aus eigener Tasche her nehmen, wenn die Taschen des kleinen Mannes bereits leer sind, überall wird von dieser "Eigenverantwortung" gesprochen, ich bin Gott sei Dank kein Sozialdemokrat, aber was uns hier von Rot/Grün serviert wird, ist einfach der Test, mal sehen wie lange wir das mit der Bevölkerung so machen können. Ich kann Ihnen nur eine Antwort geben, die Zeit für einen Militärputsch in Deutschland ist reif, damit in Deutschland wieder regiert wird und nicht dumm rumgelabert wird.

  08.04.03 Anthony Prowse
Ich bin Engländer uns seit über 20 Jahre in der Versicherungsbranche tätig.ich schlage folgendes vor: Es soll eine Versicherungspflicht für alle geben in eine System der Grundversorgung z.B 50% Arzte & Zahnarzte sowie 80% für Krankenhausleistungen. Das restliche Bereich kann über Kontraherungszwang zur Anfang bei der Privaten versichert werden (Risikoausgleich). Sollte jemand sozial Schwach sein, kann der Staat entsprechend abfedern. Die Krankentagegeld sowie der Pflegepflicht darf nur eine Existenzminimum darstellen, ebenfalls das Rest über private Krankenversicherer. Hier sind diverse Vorteile zu finden. 1. Herabsenkung der Lohnnebenkosten. 2. Transparenz für jeder, da jeder seine Rechnung von seinem Arzt bekommt. 3. Mehr Eigenverantwortung.

  08.04.03 Gaby Korden
Unser Gesundheitssystem krankt u.a. am falsch verstandenen Solidaritätsgedanken. Es ist ärgerlich für diejenigen "solidarisch" die Kosten mitzutragen, die durch selbstschädigendes Verhalten ( Alkohol, Nikotin, illegale Drogen, Bewegungsmangel, ungeeignete Ernährung und auch Risikosportarten) ungeheure Summen produzieren. Da wünsche ich mir für meine gesunde Lebensführung eine regelmäßige Beitragsermäßigung bzw. -rückerstattung.
Noch gerechter fände ich allerdings, die durch das Risikoverhalten entstehenden Kosten für das Gesundheitssystem direkt umzulegen auf Alkoholpreise, Zigarettenpreise etc. Bio-dynamischer Anbau könnte gegenüber konventioneller Kost von staatlicher Seite her mehr gefördert werden. Sportunfälle, die durch Risikosportarten entstehen, sollten durch entsprechende Versicherungen eigenverantwortlich abgesichert werden.

  10.04.03 Philipp Beilstein
Das Schlagwort von der "größeren Eigenvorsorge" und der "Eigenverantwortung" geistert immer wieder auch durch diese Debatte.
Es ist zu leicht, den Menschen Verschulden beim Entstehen von Erkrankungen zu unterstellen.
Warum trinkt jemand? Schon hier scheiden sich die Geister. Hat oder hatte ein Mensch Probleme, die er vermeintlich nicht zu meistern vermag, greift manch einer zur Flasche.
Beim Rauchen ist es ähnlich. Unsicherheit, Nervosität, Stress - all' dies sind Faktoren, die den Griff zur Zigarette fördern.
Also sollte man die "Wurzeln des Übels" packen und von Grund auf Abhilfe zu schaffen versuchen.
Das heißt: humanere Arbeitsbedingungen, weniger Arbeitsverdichtung, mehr psychologische Unterstützung von Kindern in unseren Schulen (die bisher völlig ausbleibt) und Förderung der Gesundheitsvorsorge durch den kostenfreien Besuch von Fitnesseinrichtungen aller Art.
Darin, daß sich diejenigen, die gefährliche "Sport"arten - wie Fußball, Handball, Skilaufen oder dergleichen - betreiben, eine finanzielle Eigenvorsorge gegen Unfallfolgen übernehmen sollten (Sportunfallversicherung), bin ich mir mit vielen Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmern vollkommen einig.

  10.04.03 Sonja Witter
Die "kranken Kassen" gebärden sich immer noch wie kleine, unmündige Kinder, vielleicht auch deshalb, weil man sie seitens der Politik immer noch zu stark "am Gängelband" hält.
Steigen die Gesundheitsausgaben, kommen die "Hilferufe" aus den Vorstandsetagen von AOK, BARMER, DAK und CO., man möge ihnen doch schleunigst eine Beitragsanhebung bewilligen.Eine einfache Lösung für diese Vorstandsherren (Damen dürften dort kaum vertreten sein).
Warum treten die gesetzlichen Krankenkassen stattdessen nicht unisono als Marktmacht auf, und wehren sich gegen die hierzulande vollkommen überteuerten Pharmazeutika und die immens teuren Heil- und Hilfsmittel?
Insoweit scheinen die "kranken Kassen" nicht ganz unschuldig an der misslichen Situation, in die sie mittlerweile geraten sind.
Und auch für die Abrechnungsbetrügereien gilt: viel zu lange hat man einfach die Augen geschlossen, obwohl doch seit Jahrzehnten bekannt ist, daß das System der anonymen Verrechnung zwischen Ärzten und Kassen für derartige Manipulationen Tür und Tor öffnet. Schon als Auszubildende vor rund zwanzig Jahren kam mir zu Ohren, daß es Kolleginnen und Kollegen gab, die ihre "Krankenscheine" gegen Bares an Ärzte verkauften. Einzelfälle? Bestimmt nicht!
Bis heute erhalten die Patientinnen und Patienten keine Abrechnungsbelege an die Hand, um zumindest im Überblick kontrollieren zu können, für welche Behandlungen an welchen Behandlungstagen welche Kosten abgerechnet worden sind. Auch wenn man manches nicht durchschaut: Patientinnen und Patienten werden zumindest animiert, nachzufragen oder im Zweifel auch ihre Krankenkasse zu informieren, die dann die Möglichkeit hat, klärend einzugreifen (wenn dies gewollt ist).
Solange also die "kranken Kassen" von der Pharma-Industrie, den Ärzteverbänden und den Kassenärztlichen Vereinigungen "über den Tisch gezogen" werden, und die vielen Bezirks- und Landesdirektoren von AOK, DAK, BARMER und CO. ein sicheres Dasein mit guten Gehältern fristen dürfen, ist eine Genesung wohl nicht zu erwarten.
Hier hilft nurein deutliches Selbstbewußtsein der Solidargemeinschaft (deren Interessenvertreter eigentlich in den Kassen sitzen, oder?), in der Weise, daß durch eine Auflage des Gesetzgebers gegenüber diesen gesetzlichen Krankenkassen, endlich betriebswirtschaftlich zu handeln (strenge Ausgabenkontrolle), sicherlich deutlich "gestärkt" werden könnte.

  12.04.03 Holger Werner
Mr. Prowse hat den Finger an der Wunde. Mit den Beitragssätzen und den Leistungen der Kassen in den 70er Jahren war offensichtlich fast jeder zufrieden. Was hat sich seither geändert? Unglücklicherweise hat die Politik ihre Finger nicht aus dem Geld der Versicherten lassen können - und politisch korrekte Wahlgeschenke verteilt. Jeder staatliche Eingriff hatte erheblichen Verwaltungsaufwand und mehr Kosten zur Folge.
Also: im Mittelpunkt muß ganz klar der Patient stehen. Der möchte sich gegen die Folgen einer Erkrankung absichern und auch ein Mitspracherecht (freie Arztwahl, Mitsprache bei der Wahl der Behandlungsmethode nach Beratung durch den Arzt seines Vertrauens etc.) dabei haben.
Volle Kostentransparenz erhält er durch eine Rechnung, die er selbst begleicht. Die Kasse erstattet bestimmte Leistungen ganz (dies wird gesetzlich festgelegt mit Kontrahierungszwang), andere je nach dem vom Patienten selbst gewählten Tarif (soziale Härten werden ggf. über steuerfinanzierte Zuschüsse oder freibeträge abgefedert). Der Patient entscheidet selbst (als mündiger Bürger), in die Hände welcher Ärzte, Therapeuten und welcher Kasse er sich begibt. Tarif-, Kassen- und Arztwechsel sind jederzeit möglich. So haben wir größtmögliche Transparenz, viel mehr Wettbewerb als durch welche Vorschriften auch immer möglich, und können unglaublich viel - sehr teure - Bürokratie einsparen!
Keiner der Betroffenen sieht derzeit ein, warum ausgerechnet sein Versicherungsbeitrag ständig politische Experimente finanzieren soll.

  20.04.03 Frank
Es ist schon bemerkenswert wie dreist "die Politik" sich seit Jahren (auch schon vor Rot/Grün) primär irgendwelchen Lobbies verpflichtet fühlt (von Beraterverträgen und Aufsichtsratsposten mal ganz zu schweigen) und die Betroffenen, die immer weniger und immer schlechtere Leistungen für immer mehr "Beiträge" bekommen, mit Formulierungen wie "mehr Eigenverantwortung" immer dreister zur Kasse bitten ohne wirkliche Eigenverantwortung überhaupt zuzulassen.

Gerade als unheilbarer, chronisch Kranker (was ich mir wirklich nicht ausgesucht habe) mache ich immer wieder die Erfahrung in welchem Maße im Gesundheitssystem (trotz DIN900X) gepfuscht wird, doppelt und dreifach untersucht, Leistungen abgerechnet werden, die nicht wirklich einwandfrei erbracht wurden und deshalb kostenpflichtig!!!! wiederholt wurden usw. usw. Bei jedem Handwerker kann ich in solchen Fällen die Bezahlung der Rechnung kürzen bis verweigern. Nur im Gesundheitsbereich herrscht Selbstbedienung der Leistungserbringer, wobei es noch nicht einmal in den krassesten Fällen möglich ist die Bezahlung zu verweigern. Die kassenärztlichen Vereinigungen halten sich raus und haben kein Interesse, die Kassen bekommen nur "Sammeldaten" und haben keine Möglichkeit zur Zahlungsverweigerung und so landet letztlich der schwarze Peter wieder bei den Versicherten, bzw. es passiert NICHTS!

Im Bereich der Medikamente gibt es noch immer Präparate die als umgepackter Reimport deutlich billiger sind als die Originale. Ganz zu schweigen von den Schiebungen mit Medikamenten die es anscheinend gar nicht gibt, die nur den Preisdurchschnitt einer Medikamentengruppe erhöhen um Gesetze zu umgehen. In den Medien wird darüber berichtet. "Die Politik" hört großzügig weg.

Ich brauche Zahnersatz weil Zahnärzte jahrelang gepfuscht haben. Es gibt keine rechtliche Möglichkeit die Verursacher zur Kasse zu bitten (u.a. da jahrelange Versäumnisse einer Uniklinik nicht schadensersatzpflichtig sind). Stattdessen soll ich zukünftig möglichst die ganze Zeche selbst bezahlen. Wovon denn? Es wird doch überall gekürzt bzw. Preise erhöht!

Von Kliniken und Projekten die nur existieren weil sich Politiker Denkmäler setzen will ich erst gar nicht anfangen.

Ebensowenig von der sog. alternativen Medizin, die zugunsten von Chemie etc. in eine Nische gedrückt wurde, in der sie möglichst lange gehalten wird, egal ob sie (kosten-)effektive Leistung bringt oder nicht.

Die finanziellen Folgen der sog. Wiedervereinigung und deren "Entsorgung in die Sozialkassen" möchte ich auch nur erwähnen.

Ich denke so lange "die Politik" nicht endlich ihre Hausaufgaben macht und die massiven Mißstände, nicht nur im Gesundheitssystem, beseitigt und ein effektives System schafft, sind Kürzungen bei den Versicherten, die ja nun in den letzten Jahren wirklich schon kräftig gerupft wurden, eine Unverschämtheit. Vielleicht sollte mal über "Outsourcing von Politik" (mit Überprüfung der Resultate und Verweigerung der Rechnung im Fall unzureichender Leistung) nachgedacht werden, damit endlich Fachleute funktionierende und einigermaßen faire Konzepte und Regelungen erarbeiten und nicht diese geld- und geltungsgeile Clique die sich bundesweit Pfründe zuschiebt und sich trotzdem nicht traut an den Stellen Veränderungen herbeizuführen, wo wirkliche Mißstände herrschen und eine Menge Geld verschlingen.

Es wird gerne gescholten alle warteten auf "die Politik" und wären selbst nicht aktiv. Abgesehen davon, daß es hierzulande eben keine Mitwirkungsmöglichkeiten der Betroffenen gibt (die haben seltenst eine Lobby) werden Vorschläge von Vertretungen wie z.B. "die Gewerkschaften" (mit denen ich keineswegs in allem einig bin) zugunsten der Lobbies "der Industrie" und "der Leistungserbringer" ignoriert. In einem Artikel in der Ausgabe 05/2003 in "ver.di Publik" (Seite 4) wird zumindest ein Teil dieser Themen thematisiert. Diese Lösungen werden nicht öffentlich diskutiert. Lieber werden lautstark die alten Rezepte wiederholt, die schon bisher keine Probleme gelöst haben und keine neuen Arbeitsplätze geschaffen haben.

  24.04.03 Andreas Knappe
Abschaffung der parlamentarischen Demokratie (!)
Der fast ein Jahrzent (!) andauerndernde Streit der etablierten Parteien führt uns in schmerzlicher Weise vor Augen, daß die parlamentarische Demokratie nicht die erstrebenswerte Gesellschaftsform für unser Land ist.
Wir befinden uns seit Jahren im künstlichen KOMA. Manchmal allerdings erweckt dieser Zustand in mir den Anschein, als solle dies auch gar nicht anders sein !? Der Ausverkauf Deutschlands findet doch schon lange statt.
Die Politiker sind den Problemen der heutigen Zeit nicht gewachsen, weil ich Ihnen einfach unterstelle auch nur 'Menschen' zu sein. Benebelt von Lobbyisten, interessanten Positionen in Aufsichtsräten von Firmen und Fraktionszwängen ist eine vernünftige moderne Ausgestaltung unseres Landes durch sie nicht mehr möglich (!). Heutzutage sind die Politiker selbst unser größtes Problem.
Reformen braucht unser Land (Reform = verbessernde Umgestaltung). Was uns von der Politik als Reformen angeboten wird ist doch letzendlich die Bankrotterklärung der Bundesrepublik Deutschland.
Nur besinnt man sich -wie immer- auf die vermeindlich Schwachen und fordert sie auf, die Zeche für die Unfähigkeit der Politik zu zahlen, in der Gewissheit, dass diese Bevölkerungsgruppen keine sonderlich großen Fürsprecher haben.
Ich bekomme das Kotzen, wenn ich Politiker reden höre, daß unsere allgemeine Schulbildung bald auch nicht mehr kostenlos zu haben sei (!)
Natürlich sind die Renten sicher- bei einer Lebensarbeitszeit von 75 Jahren. Die Krankenkassen sind lediglich im Defizit, weil die Mehrzahl der erkrankten Pflichtversicherten nur noch nicht bemerkt haben, daß es die Gesundheitskasse gibt (!)
In Deutschland muß ein grundlegender Neuanfang begonnen werden. Diese deletantischen Rumstrickerei an unseren Sozialsystemen und Gesetzen macht diesen Staat doch erst zu dem, was er ist: Ein Land, in dem die rechte Hand nicht mehr weiß, was die linke Hand tut. EINE EINZIGE LACHNUMMER (!) Wenn das alles nicht so traurig wäre...

  29.04.03 Hans Schwab
Meine Meinung dazu ist: Solange sich die Ärzte ohne große Kontrollen an der Selbstbedienung der Kassenpatienten unbeschadet bereichern können, ist keine Änderung in Sicht.
Man denke z.B. nur an die Betrügereien bei Herzschrittmachern, an den Gebissen usw. Diese Betrügereien gehen in die Millionen, die der Patient horrend hoch bezahlen muß.
Wann kommen hier einschneidende Kontrollen? So könnte jede Rechnung zuerst vom Patienten gegengezeichnet werden, bevor die Kasse die Auszahlung vornimmt.
Und wann wird endlich auch einmal die Pharmaindustrie unter die Lupe genommen ??
Es kann nicht angehen, dass die Arzneien im Ausland wesentlich billiger verkauft werden als bei uns !!
Ein Beispiel aus Ungarn: Von der Fa. Bayer, Leverkusen, in der Originalschachtel des Unternehmens habe ich ASPIRIN gekauft. 20 Tabletten kosten in Ungarn umgerechnet 2,60 Euro, in Deutschland sind es aber 8,00 Euro. Wann wird endlich der Größenwahn der Pharmaindustrie gebremst ??

  07.05.03 Sebastian Feldmann
Eigenverantwortung ist doch nun wirklich keine Zukunftsmusik sondern bereits seit Jahren Realität, zumindest in der gesetzlichen Krankenversicherung.
Der Leistungskatalog wird kontinuierlich gekürzt und die enstehenden Lücken werden eigenverantworlich ausgeglichen - oder auch nicht - das liegt eben in der eigenen Verantwortung.
Der Begriff 'Eigenverantwortung' wird seit Jahren so verstanden, das man das Geld der Beitragszahler gerne nimmt (Politik lässt sich gerne für Errungenschaften feiern die andere bezahlen müssen) und die Leistung dafür in die eigene Verantwortung legt.
Hier hatte ich immer gedacht mehr Eigenverantwortung bedeutet 'ICH' behalte etwas von meinen Beiträgen und eben in diesem Rahmen bin ich eigenverantwortlich.
Wie wäre es z.B. die Beiträge um 5% Punkte zu senken und dafür eine Eigenbeteiligung in gleicher Höhe einzuführen.
Der Beitragszahler hat nun die Möglichkeit eine Versorgung nach seinen Vorstellungen zu gestalten und zahlt nicht mehr als vorher. Wer in seine Gesundheit 'investiert' kann die 5% vielleicht sparen und wer wirklich schlimm dran ist zahlt auch nicht mehr als vorher.
Kurioserweise ist dabei die paritätische Beteiligung der Arbeitgeber hinderlich. Sie werden ihre 2,5% wohl ungern meinem Lohn hinzufügen wenn der Grossteil davon in der Steuerprogression verschwindet.
Eine andere Alternative wäre natürlich, das ich meine neue Eigenverantwortung zusätzlich in die Kassen einzahle und wieder meine Versorgung der frühen 80er bekomme.
Das ist dann aber igendwie keine wirklich neue Methode oder?


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