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Von der Wehrpflicht trennen

  15.08.03 Günther Nolting, FDP
Die Bundeswehr ist mit rund 8.500 Soldaten in verschiedenen Friedensmissionen tagtäglich im Einsatz. Die Bundeswehr ist personell und materiell an ihre Grenzen gelangt. Durch das Festhalten an der allgemeinen Wehrpflicht ist sie nicht auf die Art und Größe der seit Jahren wichtiger werdenden Auslandseinsätze ausgerichtet. Die Soldaten, die in die Auslandseinsätze entsendet werden, leiden unter extremen, zu langen Einsatzbelastungen und unter zu kurzen Zeiträumen zwischen den Einsätzen. Es fehlt die Zeit, um sich zu regenerieren und ein lebenswertes Familienleben zu führen. Das Material ist größtenteils nur für die Landesverteidigung ausgelegt und mittlerweile veraltet.

Die Nachjustierung der Bundeswehrreform des Verteidigungsministers ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber bei weitem nicht konsequent genug, um die Bundeswehr auf die neuen Anforderungen auszurichten. Die sicherheitspolitischen Anforderungen, wie auch in den durch Verteidigungsminister Peter Struck herausgegebenen Verteidigungspolitischen Richtlinien aufgeführt, schließen eine Landesverteidigung aus und konzentrieren sich auf die Bekämpfung von asymmetrischen, terroristischen Bedrohungen und auf friedenserhaltende und friedensschaffende Einsätze im Rahmen von Bündnissen.

Für Aufgaben dieser Art brauchen wir Streitkräfte, die gut ausgebildet, modern ausgerüstet, voll einsatzbereit und schnell verlegbar sind. Dafür benötigt die Bundeswehr keine Grundwehrdienstleistenden! Deren Einsatz in diesem Auftragsspektrum ist nicht nur vom Parlament untersagt worden; auf Grund der kurzen Wehrdienstdauer wäre er auch unverantwortlich. Je schneller sich die Bundeswehr von der Wehrpflicht trennt, desto besser ist sie in der Lage, neue Aufgaben zu bewältigen.


  20.08.03 Alexander Schleissinger
Die neuen Aufgaben der Bundeswehr )Auslandseinsätze, schnelle Nato-Eingreiftruppe etc.) benötigen sicherlich eine verbesserte Ausstattung sowohl bei Personal als auch bei der technischen Ausrüstung. Dennoch halte ich die Wehrpflicht für ein grundlegendes Konzept, das nicht vollständig abgeschafft werden darf. Die Landesverteidigung ist nur mit einer großen Zahl von Reservesoldaten zu leisten, so wie dies mit der Wehrpflicht erreicht wird. So ist vielleicht zu überlegen, ob nicht eine Umstellung zur Berufsarmee im generellen angestrebt werden sollte, dabei aber eine Abteilung Ausbildung für Heimatschutz eingerichtet werden sollte, die jeden Wehrdienstfähigen jungen Menschen eine zwei oder dreimonatigen Grundausbildung zuführt.

  21.08.03 Marcel Basquitt
Ich halte die Wehrpflicht weiterhin für überaus sinnvoll. Die Deutschen Soldaten sind im Ausland deswegen beliebter (und dadurch sicherer), weil sie sich idR und zum Teil aus Bürgern Deutschlands zusammensetzen, die keine Berufssoldaten sind (Zeitsoldaten u. teilweise Wehrpflichtige) und andere Kenntnisse und Verhaltensweisen aufzeigen als Soldaten, die nie in ihrem Leben etwas anderes getan haben, als das töten zu lernen. Abgesehen davon, das deutsche Jugendliche in kleinsten Ansätzen erfahren, was Krieg bedeutet. Die, die die Wehrpflichtzeit hinter sich haben, rennen nicht mehr durch die Straßen und gröhlen "Krieg ist geil" wie ich es leider woanders erleben mußte. Sondern sie erinnern sich an Näche mitten im Winter bei minus 10C, in denen sie in sinnlosen Stellungen Dienst verrichten mußten, Entbehrungen, Erschöpfung, den Verlust von Grundrechten und die Unterdrückung der Individualität. Sie haben die Sinnlosigkeit und Idiotie des Krieges in Ansätzen erfahren. Und werden nicht jeder Kriegstreiberei zustimmen. Die Wehrpflicht schützt uns somit vor Krieg.

  22.08.03 H. Wiest
Wehrpflicht für Frauen und Männer ist sinnvolle Schule des Lebens.
Eine Berufsarmee gleicher Stärke ist eindeutig teurer (anderslautende Gutachten sind wie immer Milchmädchenrechnungen). Desweiteren besteht die Gefahr, dass eine Berufsarmee sich immer weiter von der Bindung zum "zivilen Volk" entfernt und damit blinde Agenzie (i.S. von Söldnerarmee) ohne Gewissen wird. Die Wehrpflicht für Jungen und Mädchen wäre eine gute Schule, wenn Sie inhaltlich auf Katastrophen- und Zivilschutz erweitert werden würde. Die in der Schule "vergammelten" Jugendlichen lernen sich zu organisieren, lernen Sauberkeit und Ordnung zu halten. Das funktioniert aus der Lebenserfahrung mehrerer Generationen heraus nur in einer quasi "militärischen" Organisationsstruktur (Ausnahmen bestätigen die Regel).

  28.08.03 A.B.
Man sollte in dieser Diskussion auch mal den Ersatzdienst mit einbeziehen. Denn dieser Ersatzdienst wurde damals als Ersatz für die Wehrpflicht gestellt und ohne Zivildienst, Thw etc. etc. würden einige z.b. Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime sicher nicht mehr finanzierbar sein!

  31.08.03 Thomas Lück
Ich denke eine Umstrukturierung zur Berufsarmee ist im Sinne des Militärs doch am sinnvollsten. So findet wirklich eine Entscheidung statt von denen die in die Armee möchten. Es ist ja nicht die Aufgabe des Wehrdienstes vergammelte Schüler wieder zu organisieren. Das kann ein sozialer Dienst oder eine spätere Berufstätigkeit genauso. Oft ist es doch so das einige Menschen nur beim Wehrdienst sind weil sie zu faul waren diesen zu verweigern. Oder ebend um die Vorzüge zu genießen wie gutes Geld, billiger Führerschein und frühe Rente.
Die Situation in der Welt fordert eine andere Bundeswehr. Mehr als früher könnte sie fast ansatzweise soziale Aufgaben erfüllen. Wünschenswert wären Einsätze in Hungergebieten und Notgebieten. Sie hätte für diese Aufgabe die notwendige Logistik. Damit würde sich etwas wirklich Neues entwickeln und die überholte veraltete Idee des Militärs an sich ablösen.

  31.08.03 Thomas Lück,tommilueck@gmx.de
Ich denke eine Umstrukturierung zur Berufsarmee ist im Sinne des Militärs doch am sinnvollsten. So findet wirklich eine Entscheidung statt von denen die in die Armee möchten. Es ist ja nicht die Aufgabe des Wehrdienstes vergammelte Schüler wieder zu organisieren. Das kann ein sozialer Dienst oder eine spätere Berufstätigkeit genauso. Oft ist es doch so das einige Menschen nur beim Wehrdienst sind weil sie zu faul waren diesen zu verweigern. Oder ebend um die Vorzüge zu genießen wie gutes Geld, billiger Führerschein und frühe Rente.
Die Situation in der Welt fordert eine andere Bundeswehr. Mehr als früher könnte sie fast ansatzweise soziale Aufgaben erfüllen. Wünschenswert wären Einsätze in Hungergebieten und Notgebieten. Sie hätte für diese Aufgabe die notwendige Logistik. Damit würde sich etwas wirklich Neues entwickeln und die überholte veraltete Idee des Militärs an sich ablösen.

  02.09.03 momeo
Warum nicht statt dem Wehrdienst soziale 15 Monate für alle einführen? Für Männlein und Weiblein, für alle die in Deutschland leben und ein bestimmtes Alter erreicht haben. Die sozialen Einrichtungen wie Krankenhäuser, Altenheime, Pflegedienste usw., würden es einem danken. Diese Einrichtungen hätten dann vergleichbar dem Wehrsold (zu meiner Zeit gab es ca. 300 DM/pro Monat)an den Dienstleistenden zu zahlen und den gleichen Betrag an den Staat. Unser Staat bekäme mehr Geld in die Kasse und die caricativen Stellen hätten genügend bezahlbares Personal. Es müßte aber ein jeder der in Deutschland lebt, dazu heran gezogen werden. Zu solchen Diensten würde ich aber auch Sozialhilfe-empfänger heranziehen, unser Staat bekäme somit einen Teil der Unkosten wieder zurück.
Für unsere "Sicherheit", sofern wir sie vielleicht brauchen, würde eine Berufsarmee genügen. Diese könnten viel besser ausgebildet werden, als Wehrdienstleistende in den 9 Monaten.

  04.09.03 C. Stolzenberger
Die Wehrpflicht ist ein echtes Übel, sie ist ungerecht und sinnlos.
a) Übel?
Sie verhindert einen kontinuierlichen Ausbildungsprozess mit anschließendem Übergang in die Arbeitswelt und gibt damit anderen Nationen bei unserer wichtigsten Ressource, dem "Menschen" zusätzliche Vorteile.
b) Wehrgerechtigkeit? Wer davon noch spricht belügt sich und andere. Da zehntausende von "Wehrpflichtigen" nicht eingezogen werden.
c) Sinnlos? Aus wohl allen Stellungnahmen zu den künftigen Aufgaben der Bundeswehr ist erkennbar, dass Wehrpflichtige dort nicht eingesetzt werden können und die jetzige Dauer von 12 Monaten auch eine "angemessene" Ausbildung nicht möglich ist.
Warum wird an der Wehrpflicht festgehalten?
Die "reaktionären" Befürworter scheinen wir nach dem Motto zu verfahren: Hat uns auch nicht geschadet...
Die "Regierungslinken" Befürworter scheinen mir nach dem Motto zu verfahren: Der Zivildienst ist ja sooo wichtig...
Beide Argumente sind meines Erachtens so lächerlich, dass eine "echte" Diskussion praktisch nicht geführt werden kann, da die Nachteile und die Ungerechtigkeiten der Wehrpflicht massiv unsere Gesellschaft behindern und es ja wohl nicht sein kann, dass wir ordnungsgemäße Arbeitsplätze im sozialen Bereich abbauen und schlecht bezahlen und den Bedarf mit praktisch nicht ausgebildeten, schlechtest bezahlten Kriegsdienstverweigerern decken.
Und die größte Ungerechtigkeit, dass Frauen keinen Wehrdienst leisten brauchen, haben wir hier neben allen moralischen Argumenten jetzt einfach mal weggelassen.
MfG

  08.09.03 T. T.
Ist ja interessantwas hier so zu diesem Thema so steht. Beim lesen hab ich mich grad gefragt wie die Rechnung die besagt, dass der Wehrdienst billiger sei, wohl aussieht. Ausserdem, währe eine Berufsarmee die immer neue Erfahrungen sammelt und sich weiterbildet nicht viel effektiver als Soldaten die alle 8-9 Monate neu ausgebildet werden müssen???
Möglicherweise müsste sie dann auch nicht mehr so gross sein wiel sie eben stärker und reicher an Erfahrungen ist.
Mir kann niemand erzählen, dass es billiger sei ständig soviele neu auszubilden anstatt mit geringerer ausbildungsanzahl eine Berufsarmee zu unterhalten. In die ausbildung zum Soldaten wird doch viel investiert, auch wenn sie nicht so lange dauert. Der Finanzielle Aufwand ist sehr hoch! Das war und ist in jeder Ausbildung so. Ich unterstelle hier einigen Politikern das sie die Wehrpflicht nur aufgrund von Traditionen noch nicht abgeschafft haben. Meiner Meinung nach gibt es keinen anderen Grund.
Um noch auf den Ersatzdienst zu sprechen zu kommen so währe es sicherlich bedauerlich für viele soziale Einrichtungen die billige Arbeitskräfe verlieren würden. Abgesehen davon wird der Ersatzdienst aber auch stark ausgenutzt. Vor allem niedere Abeiten werden von den Zivis ausgeführt. Die Bezahlung ist trotzdem mies. Ein weiterer Punkt ist das viele Jugendliche nach der Schule sich im Zivildienst erst mal auf die faule Haut legen. Wer keinen Abschluss oder ausbildungsstelle hat macht sowieso erst mal Zivi.
Es landet auch viel "Abschaum" bei der Bundeswehr oder beim Zivildienst.

  14.09.03 Norbert Sanftmann
Militärmuseum Deutschland?
Ein Blick über die Grenzen ist in der Debatte sicherlich hilfreich. Wir müssen dieselben sicherheitspolitischen Problemen lösen. Alle Länder in der EU westlich von uns haben die Wehrpflicht in den letzten Jahren abgeschafft weil die Nachteile die Vorteile mittlerweile – im Gegensatz zum 20.Jhd - übersteigen. Ich finde es empörend wie sich manche „Experten“ aufspielen und in nicht zu überbietender Arroganz behaupten wir müssen an der Wehrpflicht festhalten weil die anderen Staaten mit der Einführung von Freiwilligenheeren eine blutige Nase geholt haben und diese Entscheidung bereuen. Sie picken dabei einige wenige negative Details heraus und verdrehen die Tatsachen!! Wenn die Wehrpflicht noch zeitgemäß wäre, wieso haben dann auch die Tschechei, Slowenien und auch Ungarn beschlossen sie abzuschaffen? Sind sie denn alle auf dem Holzweg, wir als einzige im Besitz der immerwährenden Erleuchtung? Und v.a. wenn diese Staaten die Entscheidung bereuen, wieso führen sie dann die Wehrpflicht nicht wieder ein???
Damit suggeriert er, dass auch im 21.Jhd. Quantität wichtiger sei als die Qualität. Ich werfe Arnold und Co keine fehlende Kompetenz vor – angesichts ihrer Erfahrung liegt der Schluss nahe, dass sie sich gezwungen sehen aufgrund fehlender Argumente zu Propaganda zu greifen.
Toll, dass T.T. dies auch in der Kostenfrage aufgezeigt hat.
Im übrigen handeln Struck und Arnold im Widerspruch zu den eigenen Aussagen.
Im Punkt 61. der VPR wird gefordert die internationale Kooperation zu verbessern. Kann denn dies erfolgen wenn wir als nahezu einzigen auf der Wehrpflicht beharren?
Ich hoffe es kommt nicht so weit, dass uns die Nachbarstaaten nur noch als Militärmuseum im Herzen Europas wahrnehmen, das unfähig ist auf neue Herausforderungen zu reagieren.

Norbert.Sanftmann@web.de









  16.09.03 JackDaniels
Gut analysiert -
aber - warum brauchen wir überhaupt -
die 8500 +-x Soldaten in "Friedensmissionen" ?

Weil das "WTC" zerstört würde ?
Weil G.W. Busk ind den Irak einmarschiert ist ?
Weil "Hitler" Polen angegriffen hat ?
Weil die Einwanderer in den USA die Indianer und
die Büffel ausgerottet haben ?
Weil Napoleon.... ?


Welche "Armee" hat - bis heute - etwas verhindert ?
Auch nur tausend Soldaten in Kabul bedeuten tausend
Einflussnahmen.

Auf Menschen, die dort leben.
Wo ist die Statistik über die Zunahme der
Prostitution in Kabul ?
Wieviele der jungen Soldaten kehren mit Drogenproblemen
zurück ?

Und - warum sind die überhaupt dort ?

Bin Laden & Co ?
Vor einem ordentlichen (auch amerikanischen) Gericht
gestellt würde ein "Bin Laden" zum Tode verurteilt
werden - die amerikanischen Präsidenten der letzen 20
Jahre würden als Mittäter zwischen 5 und 30 Jahre Haft -
wenn nicht mehr bekommen - nur für dieses eine "Vergehen" (=Afghanistan)

Wehrpflicht -
das ist schon klasse umdefiniert.

Vom Kriegsminister zum Verteidigungsminister -
von der "Wehrmacht" zur " Bundeswehr" -
vom "Kriegsdienstverweigerer" zum
"Zivieldienstleistenden".

Von der "Bundeswehr" zur "Weltwehr" ?
Die den christlichen Glauben verteidigt.
(Herr Nolting geht jeden Sonntag zur Kirche? oder nicht?)

Gegen wen oder was ?
Früher hat man uns eingeredet - die Russen.
Heute gegen die Terroristen.

Gegen (vielleicht) 1oo.ooo Terroristen brauche ich
also mehr Soldaten wir gegen die "Rote Armee" ?

Sie lügen, Herr Nolting.
Und zwar gemein und hinterhältig - weil wissentlicht.
Sie belügen die Öffentlichkeit mit Ihrer Frage -
und sich selbst mit der Propaganda des Parteiprogramms -

Wehrpflicht oder nicht - das ist doch nicht das Thema.
Wenn es Ihnen wirklich um die Soldaten geht - die nun dort sind -
dann setzen Sie sich für diese Menschen ein -
nicht für Ihre politischen Ziele -

Gehen Sie für vier Wochen Ihres Urlaubs nach Kabul -
z.B. als Vertreter des "Nachrichtenoffiziers" -oder
was sie sonst können.

Viele Menschen hier leisten etwas - wollen etwas ändern -
aber nicht mit Argumenten zu Lasten der Menschen (Soldaten)
die auch Sie mit Ihrer Stimme im Bundestag dorthin geschickt
haben.

















  16.09.03 Norbert Sanftmann
Dienstpflicht für alle - Fluch oder Segen?
Klingt auf dem ersten Blick gut, aber die Freude über diesen „guten“ Vorschlag bleibt einem bei längerem Nachdenken im Halse stecken.
Es ist skandalös wenn Struck dies fordert WÄHRENDDESSEN er unfähig/unwillig ist die immer größere Wehrungerechtigkeit bei den Männern abzustellen. 40% leisten weder Wehr- noch Zivildienst, es regiert die Strucksche Willkür. Bevor er so etwas Utopisches fordert, soll er zunächst darlegen wie er die selbst verschuldete Dienstungerechtigkeit in den Griff bekommen will. Doch wieso gibt es immer weniger Grundwehrdienstplanstellen und Zivildienststellen? Ganz einfach: weil, wir uns diesen Wahnsinn volkswirtschaftlich nicht mehr leisten können. Wenn jetzt wirklich alle mal „ran“ müssten, gäbe es einen Bedarf an mehr als drei mal so vielen Stellen wie sie heute existieren.
D.h. es würden viele Stellen geschaffen die gar nicht unbedingt gebraucht werden. Zum anderen würden dann die „Dienstis“ viele Arbeitsplätze im sozialen Bereich vernichten, weil sie durch staatliche Subventionierung konkurrenzlos billig wären, der Anteil der qualifizierten Mitarbeiter ginge zurück, das Ansehen der Berufe im sozialen Bereich (z.B. Pfleger etc.) würde sinken. Die hohe Ineffizienz die heute bei den Wehrpflichtigen existiert, könnte man bald im zivilen Bereich u.a. aufgrund der hohen Fluktuation beobachten.
Aber „billig“ wäre das ganze nicht – sie würde zigmilliarden verschlingen, weil hunderttausende gezwungen würden unterhalb ihrer Qualifikation zu arbeiten. Die Opportunitätskosten, d.h. die entgangenen Steuer-/ Sozialversicherungeinnahmen sowie die Minderung der Nachfrageseite aufgrund fehlendem Einkommen würde sich mittelfristig sehr negativ auf den Haushalt und die Volkswirtschaft auswirken Zudem wären wir –bis auf die Militärdiktatur in Birma- die einzigen mit einem Arbeitsdienst, was internationale Verträge verbieten.
Soziale Verantwortung der Jugendlichen zu stärken ist richtig. Dies muss aber kontinuierlich erfolgen, u.a. mit Hilfe von veränderten Lehrplänen und der stärkerern Honorierung von freiwilligem Engagement. Die Einführung von Ganztagesschulen ist ideal um Freiraum für soziale Projekte zu schaffen. Ein Jahr nach der Schule/Ausbildung „abzusitzten“ ist nicht hilfreich.
Norbert.Sanftmann@web.de


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