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014/2006
Stand: 19.01.2006
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Das Vertrauen in die Sicherheit der WM-Stadien wieder herstellen

Sportausschuss

Berlin: (hib/JOH) Nach der von der "Stiftung Warentest" veröffentlichten und in der Öffentlichkeit äußerst umstrittenen Studie über angebliche Sicherheitsmängel in den WM-Stadien haben Abgeordnete aller Fraktionen am Mittwochnachmittag im Sportausschuss gefordert, die gegenseitigen Schuldzuweisungen endlich zu beenden und stattdessen das verloren gegangene Vertrauen in die Sicherheit der Stadien wieder herzustellen. "Anstatt sich gegenseitig Vorwürfe zu machen, sollten wir lieber Stadion für Stadion durchgehen, um zu sehen, wo es Probleme gibt", forderte beispielsweise die CDU, und mahnte alle Beteiligten an, "den Ball flach zu halten und sich mit den Fakten auseinanderzusetzen". Die Grünen forderten, die angeblichen Sicherheitsmängel in den Stadien zu überprüfen und die von der "Stiftung Warentest" erhobenen Vorwürfe im Interesse wirklich sicherer WM-Stadien "zwingend" ernst zu nehmen. Eine Beilegung des Streits erwies sich allerdings in der hitzigen Debatte als schwierig. Denn während Vertreter der "Stiftung Warentest" ihre Untersuchung als "intensiv und umfangreich" verteidigten und auf erfahrene Gutachter und neueste Erkenntnisse in der Sicherheitstechnik verwiesen, erhoben Abgeordnete, Stadionbetreiber und WM-Organisatoren schwere Vorwürfe. So kritisierte etwa der Vize-Präsident des WM-Organisationskomitees (OK), Horst Schmidt, die "mangelnde Qualität" der Studie und stellte die Kompetenz der Gutachter in Frage. Der Sprecher der "Veltins-Arena" in Gelsenkirchen, Peter Peters, beurteilte das Vorgehen der "Stiftung Warentest" und ihre Beurteilung, zumindest was die "Veltins-Arena" betreffe, sogar für "nachweisbar fehlerhaft". So hätte die Studie falsche Ergebnisse verbreitet und Hinweise der Stadionbetreiber auf derartige Fehler in ihrer Veröffentlichung gar nicht erst berücksichtigt. Ähnlich äußerte sich Jürgen Kießling, der Beauftragte des Berliner Senats, im Hinblick auf das Olympiastadion. Offenbar, so folgerte daraus die FDP, habe die Kommunikation und Kooperation während der Untersuchung "sehr zu wünschen übrig" gelassen. Die SPD fügte hinzu: "Hätte ein solcher Austausch wie heute schon Wochen vorher stattgefunden, hätte vieles vermieden werden können." So aber kündigte sich erst nach fast dreistündiger Sitzung eine Annäherung an. OK-Vize Horst Schmidt betonte, man wolle mit der Stiftung weitere Gespräche über die Studie führen. Überdies wolle man sich mit den Stadionbetreibern über die im Test aufgeworfenen Sicherheitsfragen auseinandersetzen. Auch die Tester erklärten im Anschluss ihre Bereitschaft, ihre Erkenntnisse mit den Stadionbetreibern und dem OK diskutieren. Die Bundesregierung warnte in der Sitzung vor Panikmache: "Wir nehmen die Anhaltspunkte ernst und unterstützen Vorschläge, sich das gemeinsam noch mal anzusehen", so der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Christoph Bergner (CDU/CSU). Dass es in Teilbereichen noch Nachbesserungsbedarf gebe, bis der Weltfußballverband FIFA und das Nationale Olympisches Komitee die Stadien im kommenden Mai offiziell übernehmen, sei selbstverständlich. Nach wie vor aber könne die Grundaussage getroffen werden, dass die deutschen Stadien sicher seien.
Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2006/2006_014/01
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