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Februar 01/1999
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Michaela Geiger gestorben

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Michaela Geiger (CSU), ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, 1980-1998 (9.-14.Wahlperiode)

(bn) Am 30. Dezember 1998 verstarb die ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Michaela Geiger, im Alter von erst 55 Jahren. Die in Oberammergau geborene CSU-Politikerin wurde am 5. Januar in ihrem Heimatort Garmisch-Partenkirchen beigesetzt. An der Trauerfeier nahmen über 1000 Trauergäste teil. Darunter waren zahlreiche Spitzenpolitiker des bayerischen Kabinetts und des deutschen Parlamentes.

In einem Nachruf gedachte der Bundestag am 21. Januar der verstorbenen Abgeordneten. Bundestagspräsident Thierse hob in seiner Ansprache hervor, mit ihr habe man eine Repräsentantin verloren, "die in sich klassische Tugenden des Parlamentariers vereinte: Leidenschaft in der Vertretung des Volkes, Verwurzelung in den alltäglichen Problemen der Menschen, Augenmaß und Beharrlichkeit im Verfolgen politischer Ziele, festen Glauben an die Lösungskompetenz der parlamentarischen Demokratie".

Thierse fuhr in seiner Würdigung fort (in Auszügen): "Michalea Geiger, die sich mit Leib und Seele als Parlamentarierin fühlte, gehörte dem Deutschen Bundestag 18 Jahre lang an. In herausgehobenen Positionen hat sie in dieser Zeit die Geschicke unseres Landes mitgestaltet: 1987 außenpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, 1991 Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, 1993 parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Verteidigung.

Ihr politischer Traum aber erfüllte sich mit ihrer Wahl zur Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages am 16. Januar 1997; denn sie empfand das Parlament als das Herz der Demokratie. Beharrlich und eindringlich mahnte Michaela Geiger nach innen dringend Reformen für das Parlament an. Sie plädierte für mehr Frauen und junge Talente aus allen Parteien, für mehr Spontaneität in den parlamentarischen Abläufen, für weniger Hektik. Gleichzeitig warb sie nach außen für mehr Verständnis für die Parlamentsarbeit und die Abgeordneten und rief energisch dazu auf, jeder Geringschätzung oder Verächtlichmachung des Parlaments entschieden entgegenzutreten.

Mit bewundernswerter Tapferkeit hat Michaela Geiger ihrer Krankheit trotzend bis zuletzt ihre parlamentarischen Aufgaben erfüllt. Wir gedenken ihrer in Dankbarkeit und Respekt."

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/1999/bp9901/9901055a
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