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Ran an die Menschen

Bild: 1997.
1997.

Bild: 2004.
2004.

Bild: 2006.
2006.

Zehn Jahre www.bundestag.de

Vor zehn Jahren öffnete der Bundestag seine virtuellen Türen. Der direkte Kontakt zum Bürger war das Ziel des neuen Internetportals. Politik sollte erlebbarer und transparenter werden. Und auch für die Parlamentarier brachte das Internetangebot viele Vorteile. Seither ist es eine unverzichtbare Informationsquelle zur Politik.

Die neunziger Jahre waren die Zeit der neuen Medien. Wer mit der Zeit ging, ging ins Internet. Der Bundestag richtete nicht nur die Enquete-Kommission „Neue Medien – Deutschlands Weg in die Informationsgesellschaft“ ein. Er erkannte auch, was ein Internetauftritt leisten kann. „Ran an den Bürger“ hieß es damals. Und so stellte Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth im Januar 1996 das Portal www.bundestag.de vor. Gleich zum Start war das Informationsangebot groß. Denn eine Vielzahl vorhandener Bildschirmtextseiten konnte als Grundlage eingebunden werden.

Jetzt gab es die Möglichkeit, mit den Abgeordneten in Kontakt zu treten, Informationen über das parlamentarische Geschehen zu recherchieren oder Plenarprotokolle herunterzuladen. Immer größer ist das Angebot bis heute geworden. Im Internet findet man alle Biografien der Abgeordneten, Tagesordnungen des Plenums und der Ausschüsse, Informationen zu Onlinekonferenzen, Foren, Newsletter, virtuelle Rundgänge und vieles mehr.

Um mit der rasanten technischen Entwicklung des Internets mitzuhalten, wurde die Homepage im Jahr Zehn Jahre www.bundestag.de Ran an die Menschen 2000 erstmals umgestaltet. Dabei haben die Entwickler nicht nur das Erscheinungsbild vollständig überarbeitet. Auch inhaltlich tat sich eine Menge. „Das Portal sollte noch benutzerfreundlicher werden: mehr Platz für Informationen, weniger Grafikelemente und ein schnellerer Seitenaufbau – das waren die Zielvorgaben“, sagt Hans-Peter Neumann von den Online-Diensten des Bundestages, der von Anfang an dabei ist. Und auch diese Version musste barrierefrei, also zum Beispiel auch für Sehbehinderte nutzbar sein – etwa über die Funktion, sich Texte vorlesen zu lassen. Den hohen Standard hatte sich der Bundestag bereits selbst gesetzt. Denn schon 1999 hatte der Marburger Verein „Behinderte in Gesellschaft und Beruf“ die Internetseite gewürdigt und mit dem „Gordischen Webknoten in Gold“ ausgezeichnet.

Besucherrekorde zur Wahl

2004 gab es ein weiteres Lifting. Das Portal erhielt ein neues Layout und wurde inhaltlich grundlegend umgestaltet. Tagesaktuelle Informationen sind seitdem sofort erkennbar, die Inhalte schneller zu erreichen. Seit Kurzem arbeitet auch eine Internetredaktion im Referat und berichtet in verständlicher Sprache über die aktuellen politischen Themen, um die Arbeit des Parlaments noch besser für die Öffentlichkeit darzustellen. Diese Aufgabe umfasst viele Referate und wird vom Team mit viel Elan und großem Engagement angegangen.

Die ersten Erfolge sind schon erkennbar. Denn das Onlineangebot des Parlaments wird rege genutzt: 1997 gab es 780.000 Besucher, 2004 waren es 6,5 Millionen und 2005 schon 9,7 Millionen. Und wenn es in der Politik richtig spannend wird, verbucht www.bundestag.de wahre Besucherrekorde. Zur Bundestagswahl 2005 besuchten über eine Million Nutzer im Monat die Seiten. Besonders gefragt sind die Ausschüsse. Ihre Internetauftritte werden vor allem von denjenigen genutzt, die Informationen zu speziellen Fragestellungen aus erster Hand bekommen wollen.

„Im Internet präsent zu sein heißt immer auch, sich weiter zu entwickeln, Neues anzubieten“, sagt Neumann. So flattert neuerdings ein kleiner Adler über die Internetseiten und beantwortet geduldig Fragen rund ums Parlament. Seit Januar 2005 wird das Internetangebot des Bundestages außerdem archiviert, um auch auf ältere Informationen jederzeit zugreifen zu können. Denn wer weiß, was die Zukunft in der Politik bringt. Sicher aber ist: www.bundestag.de wird dabei sein und die virtuellen Türen des Parlaments für alle offen halten.

Text: Georgia Rauer
Erschienen am 7. März 2006


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