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Die Ausstellung "Über die Ostsee in die Freiheit" vom 15. Juni bis 02. Juli 2004

Bild von der Ausstellung "Über die Ostsee in die Freiheit" 28 JAHRE FLUCHT ÜBER DIE NASSE GRENZE
Nach dem Mauerbau wagten 5.609 Menschen eine Flucht über die nasse Grenze Ostsee aus der DDR, doch nur 913 (16 %) erreichten ihr Ziel in Schleswig-Holstein, Dänemark oder Schweden. Im Netz der Überwachung verfingen sich 4.522 Ostseeflüchtlinge (81 %), die meist mehrjährige Haftstrafen zu verbüßen hatten. Mindestens 174 Menschen kamen zwischen Mauerbau und Mauerfall bei ihrer Flucht über die Ostsee ums Leben. Ihre Fahrzeuge kenterten bei Sturm und Seegang, und die Flüchtlinge ertranken oder starben durch Unterkühlung und Entkräftung.

FLÜCHTLINGE IM VISIER
Die SED-Führung konnte die Ostseeküste nicht einfach vermauern. Dennoch existierte ein ausgeklügeltes Grenzregime an Land und auf See. Die Ausstellung gibt Einblicke in das enge Zusammenspiel von 6. Grenzbrigade Küste, Volksmarine, Staatssicherheit, Zoll, Polizei, zahlreichen zivilen Institutionen und einem Heer freiwilliger Helfer.

Bild von der Ausstellung "Über die Ostsee in die Freiheit"SAMMLUNG MARITIMER FLUCHTFAHRZEUGE
Die Ausstellung zeigt eine eindrucksvolle Sammlung originaler maritimer Fluchtmittel: wie ein Gerät, das einen Menschen durch das Wasser ziehen kann. Es ist ein von Bernd Böttger entwickelter Unterwassermotor, mit dem ihm 1968 seine spektakuläre Flucht gelang. Zu sehen sind außerdem verschiedene Typen von Aqua-Scootern, Tauchgeräte und Surfboards, aber auch originale Schlauch- und Paddelboote. Um die »unsichtbare Mauer« zu überwinden, bauten die Ostseeflüchtlinge in geheimen Verstecken sogar UBoote. Diese und andere Eigenbauten zeugen von ihrer Kreativität und Improvisationskunst, aber auch von Not und Freiheitswillen.

Bild von der Ausstellung "Über die Ostsee in die Freiheit"FLÜCHTLINGSSCHICKSALE
Wie groß musste der Leidensdruck sein, wenn sich Menschen den lebensbedrohlichen Risiken einer Flucht über die Ostsee aussetzten? Antworten auf diese Frage geben die Schicksale von Flüchtlingen, wie das des Arztes aus Rostock, der 25 Stunden über die Ostsee bis nach Fehmarn schwamm, um nicht für seine Karriere in die SED eintreten zu müssen. Eine andere Tafel berichtet vom Erbauer eines U-Bootes, der sich aus dem Netz der Stasi befreien wollte. Wie brutal die Grenztruppen gegen Flüchtlinge vorgingen, dokumentiert die Geschichte eines Fernfahrers, der nicht mehr auf Tour durfte. Während seines Fluchtversuches mit einem Motorboot wurden er und seine beiden Söhne durch den Tiefflug zweier Hubschrauber zum Aufgeben gezwungen.

Redebeiträge zur Ausstellungseröffnung



Die Ausstellung ist zu sehen vom 15. Juni bis 2. Juli 2004 im Deutschen Bundestag, Westfoyer des Paul- Löbe-Hauses, Konrad- Adenauer-Straße 1, Berlin-Mitte. Öffnungszeiten: Montag: 8-16 Uhr, Dienstag bis Donnerstag: 8-17 Uhr, Freitag: 8-14 Uhr, Telefon: 030 227 32 143

Eine Ausstellung des gemeinnützigen Vereins »Über die Ostsee in die Freiheit« e.V., 1. Vorsitzender Dr. Volker Höffer, Postfach 11 08 34, 19008 Schwerin,

www.ostseefluchten.de [Externer Link],
Autorin der Ausstellung Christine Vogt-Müller, 0 45 02 53 86,
ch.vogt-mueller@t-online.de,

Ausstellungsgestaltung www.eye-d.de [Externer Link]
Die Ausstellung wird maßgeblich gefördert von der Stiftung Aufarbeitung der Folgen der SED-Diktatur, Berlin und dem LSTU für Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin.

Quelle: http://www.bundestag.de/ausstellung/parl_hist/ostsee/
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