Bildwortmarke des Deutschen Bundestages . - Schriftzug und Bundestagsadler
English    | Français   
 |  Sitemap  |  Kontakt  |  Fragen/FAQ  |  Druckversion
 
Startseite > AUSSCHÜSSE > Archiv 15. Wahlperiode > Tourismus >
15. Wahlperiode
[ zurück ]   [ Übersicht ]   [ weiter ]

Ausschuss für Tourismus
Arbeit und Aufgaben

Mit der Einsetzung des Ausschusses für Tourismus in der 15. Wahlperiode hat der Deutsche Bundestag die Bedeutung der Wachstumsbranche Tourismus unterstrichen. Um der wachsenden Bedeutung dieses Wirtschaftssektors gerecht zu werden, wurde erstmalig in der 12. Wahlperiode ein Hauptausschuss eingerichtet, der dann in der 13. und 14. Wahlperiode bestätigt wurde. Die Tourismuspolitik versteht sich als Querschnittaufgabe, die Berührungspunkte hat mit den Politikfeldern Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Umwelt und Naturschutz, Arbeit und Sozialordnung, Gesund-heit und Finanzen.

Die Tourismuswirtschaft ist weltweit eine der wichtigsten Wachstumsbranchen. Die Welttourismusorganisation (WTO) ermittelt trotz hoher Schwankungen in den vergangenen Jahren ein stets über den anderen Branchen liegendes Wachstum. Im Jahr 2000 ist die Zahl der Touristen weltweit um 7,4 Prozent auf fast 700 Millionen gestiegen. Die von der Europäischen Union eingesetzte High Level Group schätzt, dass die Zahl der internationalen Ankünfte in Europa zwischen 1995 und 2010 um 57 Prozent zunehmen wird. 255 Millionen Beschäftigte weltweit und immerhin 2,8 Millionen in Deutschland belegen darüber hinaus die Bedeutung des Tourismus für den Arbeitsmarkt.

Auch in Deutschland kommt dem Tourismus als Wirtschaftsfaktor große Bedeutung zu. So trägt die Tourismusbranche als nach dem Handel größter Dienstleistungssektor mit 8 % zum Bruttoinlandsprodukt der Bundesrepublik Deutschland bei. Das entspricht einem Volumen von rund 140  Euro. Die Zahl der m Tourismus Beschäftigten beläuft sich auf 2,8 Millionen Personen, die Zahl der Ausbildungsplätze auf 100 000.

Eines der wichtigsten Ziele des Ausschusses für Tourismus in der 14. Wahlperiode war es, Deutschland als Reiseland attraktiver zu gestalten und insbesondere die neuen Bundesländer als touristische Destination ins Blickfeld der deutschen und ausländischen Gäste zu rücken. In dieser Wahlperiode will sich der Tourismusausschuss schwerpunktmäßig auch mit dem Outgoing-Tourismus befassen. Immerhin beträgt die Summe aller Ausgaben, die die Bundesbürger für ihren Urlaub im Ausland aufwenden, ca. 50 Milliarden Euro.

Darüber hinaus wird sich der Ausschuss vor dem Hintergrund der terroristischen Anschläge auf touristische Ziele weiterhin mit der Sicherheit des Reiseverkehrs, insbesondere des Luftverkehrs, auseinander setzen. Immer wieder geht es um die verschiedenen Voraussetzungen für einen florierenden Tourismus. So setzte sich der Ausschuss mit Erfolg für die Abschaffung der Trinkgeldbesteuerung oder für die Überarbeitung der Sommerferienregelung der Bundesländer ein. Auf der Tagesordnung stehen nicht nur die strukturpolitischen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Tourismuspolitik. Vielmehr beschäftigt sich der Ausschuss zunehmend auch mit den globalen Auswirkungen des Fremdenverkehrs. Hierbei stehen die ökologische Verträglichkeit des Massentourismus und der Schutz von Natur und Kultur in den Reiseländern im Vordergrund. Naturnaher Tourismus liegt vor allem in Deutschland im Trend: Für immerhin 74 Prozent der deutschen Urlauber gehört das Naturerlebnis zu den wichtigsten Urlaubsinhalten. Wanderurlaub, Wassertourismus, Fahrradreisen, Urlaub in Naturparken sind nur einige Ausprägungen dieser Strömung, bei der das Naturerlebnis im Vordergrund steht. Mit Expertengesprächen, sogenannten öffentlichen Anhörungen und Anträgen, z.B. zum Wassertourismus, hat der Ausschuss versucht, hier Akzente zu setzen und zur Weiterentwicklung dieser für Deutschland wichtigen Urlaubsform beizutragen.

Von besonderer Bedeutung für den Inlandstourismus wird die Fußballweltmeisterschaft 2006 sein. Gemeinsam mit dem Sportausschuss wurden hier erste Gespräche mit dem Deutschen Fußballbund und Spitzenvertretern der Tourismusbranche aufgenommen, damit eine möglichst enge Kooperation zwischen der Tourismusbranche und dem Fußballbund gewährleistet wird. Ähnlich wie die EXPO im Jahr 2000 in Hannover gibt auch die WM 2006 Deutschland die Möglichkeit, sich als Reiseland zu profilieren und einem breiten internationalen Publikum näher zu bringen. Daneben stehen die Auswirkungen der EU-Osterweiterung auf den Tourismus, die Europäische Steuerharmonisierung im Bereich der Hotellerie und Gastronomie, die Ent-wicklung des Luftverkehrs und die Zukunft des Pauschaltourismus sowie der Online-Vertrieb von Reisen auf der Agenda.

Regelmäßig nimmt der Ausschuss Berichte des Wirtschaftsministeriums zur aktuellen Entwicklung der deutschen Tourismuswirtschaft entgegen. Der letzte stammt vom Juni 2003 (BT-Drs. 15/303). Diese Berichte werden eingehend beraten. Deckt die Analyse Mängel oder Handlungsbedarf auf, dann erarbeitet der Ausschuss Empfehlungen, wie darauf zu reagieren ist. Ein wichtiges Anliegen der Tourismuspolitiker besteht darin, dass die unterschiedlichen Interessen und Rivalitäten in der Tourismusbranche nicht in gegenseitiger Blockade oder Behinderung münden, sondern einen kreativen Wettbewerb hervorrufen, so dass die am Tourismus in Deutschland Beteiligten die gemeinsamen Anliegen nicht aus dem Blick verlieren.

Jährlich berät der Tourismusausschuss auch über die im Bundeshaushalt vorgesehenen Mittel für die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT). Als nationales Tourismus Board verfolgt die DZT mit ihrer Marketingstrategie zwei Ziele: Steigerung des positiven Images für das Reiseland Deutschland im In- und Ausland sowie Förderung des Tourismus und Steigerung des Reiseaufkommens für Deutschland. Die DZT ist weltweit in den wichtigsten Märkten (16 europäische und acht Übersee-Staaten) präsent. Die DZT-Website www.deutschland-tourismus.de bietet touristische Informationen zum Erlebnis- und Reiseland Deutschland auf 1 800 Seiten in deutsch, englisch und zahlreichen weiteren Sprachen.

Quelle: http://www.bundestag.de/ausschuesse/archiv15/a19/aufgaben
Seitenanfang
Druckversion