Das Parlament
Mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen

Das Parlament
Nr. 15-16 / 05.04.2004
pot

Toll Collect bietet Spediteuren Bonusprogramm für Bordgeräte an

Neue Konzernführung berichtet über den Stand des Mautprojektes

Verkehr und Bauwesen. "Wir glauben an die Einsatzfähigkeit des elektronischen Mautsystems bis Ende Dezember 2004, eine finale Garantie gegen weitere Verzögerungen kann bei einem so komplexen System zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht gegeben werden." Dies erklärte Konrad Reiss, der neue Vorsitzende des Lenkungs- und Gesellschafteraussschusses der Toll Collect GmbH bei seinem Bericht über die weitere Entwicklung des Lkw-Mautprojektes am 31. März im Verkehrsausschuss. Die Software für die erste Generation der Bordgeräte (On Board Unit 1 - OBU 1) sei fertig und durchlaufe derzeit umfangreiche Tests, so der neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Toll Collect GmbH, Christoph Bellmer. Im Mai solle die Software auf jeweils zwei Lkw in 20 ausgewählten Unternehmen zwei Wochen lang getestet werden. Zu diesem Zweck solle ein Toll-Collect-Mitarbeiter im Lkw mitfahren, die Daten manuell erfassen und mit den elektronisch ermittelten Daten vergleichen. Gelingt dieser Pilotversuch, solle im Juni mit dem flächendeckenden Einbau der Geräte begonnen werden.

Um das Speditionsgewerbe für die Umrüstung bereits eingebauter OBUs zu gewinnen, werde Toll Collect ein Bonusprogramm starten. Jeder der etwa 200.000 Spediteure, der im letzten Jahr ein Bordgerät bereits eingebaut oder bestellt hatte, bekommt 250 Euro Prämie, wenn er sich bereit erklärt, die Bestellung der Fahrzeuggeräte für den Austausch bis zum 30. Juni vorzunehmen. Die hierfür anfallenden Werkstattkosten würden von Toll Collect übernommen. Weitere 200.000 Spediteure, die erstmals ein neues Bordgerät bestellen, sollen einen Bonus von 50 Euro erhalten. Nur bei einem raschen Beginn des Einbaus der Bordgeräte ab Juni sei es möglich, die Zahl von 500.000 Bordgeräten zum Start der ersten Systemphase Anfang 2005 einzuhalten, so Bellmer weiter. Ab 1. Oktober sei dann der Probebetrieb mit allen Systemkomponenten vorgesehen. Reiss wies darauf hin, dass in den nächsten Wochen ein Vertrag mit Siemens für die Entwicklung der Software für die Bordgeräte der zweiten Generation geschlossen werden soll, die ab Januar 2006 in Betrieb gehen sollen. pot


Ausdruck aus dem Internet-Angebot der Zeitschrift "Das Parlament" mit der Beilage "Aus Politik und Zeitgeschichte"
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