Pressemitteilung
Datum: 26.01.2001
Pressemeldung des Deutschen Bundestages -
26.01.2001
Bundestagsvizepräsidentin Petra Bläss zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus
Zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am
27. Januar erklärt die Vizepräsidentin des Deutschen
Bundestages, Petra Bläss:
"Ausgerechnet am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus wird eine düstere Vermutung immer mehr zur Gewissheit: Große Teile der deutschen Wirtschaft sind an einer Entschädigung der
ehemaligen NS-Zwangsarbeiter für ihre Sklavenarbeit nicht interessiert!
56 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz verweigern Unternehmen eines der reichsten Länder den wenigen Überlebenden immer noch jegliche Zahlung. Für diesen ebenso blamablen wie skandalösen Befund sind 98 % der deutschen Firmen verantwortlich.
Die jüngsten Bekundungen der Wirtschaft, Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland entschieden bekämpfen zu wollen, erweisen sich vor diesem Hintergrund als unglaubwürdig.
Es ist absurd, Jugendliche zu Toleranz und Menschlichkeit aufzufordern, die Verantwortung für das eigene unmenschliche Handeln aber nicht zu übernehmen.
Ich appelliere daher an die deutsche Wirtschaft, die fehlenden 1,4 Milliarden Mark den Opfern endlich zur Verfügung zu stellen."
"Ausgerechnet am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus wird eine düstere Vermutung immer mehr zur Gewissheit: Große Teile der deutschen Wirtschaft sind an einer Entschädigung der
ehemaligen NS-Zwangsarbeiter für ihre Sklavenarbeit nicht interessiert!
56 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz verweigern Unternehmen eines der reichsten Länder den wenigen Überlebenden immer noch jegliche Zahlung. Für diesen ebenso blamablen wie skandalösen Befund sind 98 % der deutschen Firmen verantwortlich.
Die jüngsten Bekundungen der Wirtschaft, Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland entschieden bekämpfen zu wollen, erweisen sich vor diesem Hintergrund als unglaubwürdig.
Es ist absurd, Jugendliche zu Toleranz und Menschlichkeit aufzufordern, die Verantwortung für das eigene unmenschliche Handeln aber nicht zu übernehmen.
Ich appelliere daher an die deutsche Wirtschaft, die fehlenden 1,4 Milliarden Mark den Opfern endlich zur Verfügung zu stellen."
Quelle:
http://www.bundestag.de/aktuell/presse/2001/pz_010126a