Stiftung "Geld und Währung" soll vor allem Grundlagenforschung fördern
Berlin: (hib/VOM) Die geplante Stiftung "Geld und Währung" soll vorrangig die Grundlagenforschung fördern. Dies betont die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 14/5037) auf eine Kleine Anfrage der F.D.P.-Fraktion ( 14/4949). Wie die Liberalen in ihrer Anfrage dargelegt hatten, fließt der Nettoerlös aus der Ausgabe einer 1-DM-Goldmünze bis zur Höhe von 100 Millionen DM einer solchen Stiftung zu. Adressat der Stiftung soll nach Regierungsangaben der akademische Bereich sein, der sich durch einen hohen Grad an Freiheit in den Methoden und Forschungsrichtungen auszeichne. Für Veröffentlichungen zählten lediglich anerkannte akademische Standards, nicht politische Erwägungen. Dagegen werde das Forschungszentrum der Deutschen Bundesbank eher anwendungsorientiert arbeiten. Die Bundesbank müsse sich gegenüber sehr forschungsintensiven Partnernotenbanken und unter der Meinungsführerschaft der angelsächsischen Forschung behaupten, wenn sie sich in internationalen Gremien Gehör verschaffen wolle. Damit würden die Projekte des Forschungszentrums der Bundesbank näher am aktuellen Geschehen liegen, auch wenn eine klare Trennungslinie zwischen den Aktivitäten des Forschungszentrums und der Stiftung "in der Praxis nicht immer eindeutig zu ziehen sein wird". Die Hauptabteilung Volkswirtschaft der Bundesbank sei "voll funktionsfähig", so die Regierung, auch wenn sie zahlreiche Mitarbeiter an die Europäische Zentralbank verloren habe. Als Forschungsgegenstand der Stiftung nennt die Regierung unter anderem die Weiterentwicklung neuerer theoretischer Modelle zu realistischen Ansätzen, aus denen sich Politikempfehlungen ableiten lassen, sowie eine intensivere Forschung auf der Basis europäischer Daten.