Weniger "Skinhead-Konzerte" und mehr "Liederabende" im Jahr 2000
Berlin: (hib/WOL) Mit 82 rechtsextremistischen Skinhead-Konzerten im Jahr 2000 gab es gegenüber dem Vorjahr mit 109 Veranstaltungen einen Rückgang um 25 Prozent. Dies erklärt die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 14/6670) auf eine Kleine Anfrage der PDS ( 14/6401). Danach hat der Schwerpunkt der Veranstaltungen mit 46 Skinhead-Konzerten in ostdeutschen Ländern gelegen, wobei allein in Sachsen 25 Konzerte registriert wurden. Zugenommen habe dagegen die Zahl anderer rechtsextremistischer Musikveranstaltungen in Form von "Liederabenden". Mit 44 Veranstaltungen habe es hier gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um fast 63 Prozent gegeben. Im Gegensatz zu dem Schwerpunkt der Skinhead-Konzerte in den neuen Bundesländern fanden die Liederabende mit 31 Veranstaltungen oder 70 Prozent in den westdeutschen Bundesländern statt.
Meldungen der Länderpolizeidienststellen zufolge gab es bei 21 Musikveranstaltungen Straftaten durch Verbreiten von Propagandamitteln, Volksverhetzung, Landfriedensbruch und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Ohne Berücksichtigung der zahlreichen Einzelanbieter (Bauchladenhändler), die ausschließlich auf den Verkauf von Tonträgern bei Konzerten spezialisiert sind, seien im Jahr 2000 von 46 Vertreibern in größerem Umfang Tonträger mit rechtsextremistischen Inhalten sowie Skinhead-Utensilien angeboten worden. Dabei habe die Bundesprüfstelle eine Liste von insgesamt 20 Tonträgern mit rechtsextremistischer Musik indiziert.