Pressemitteilung
Datum: 01.04.2003
Pressemeldung des Deutschen Bundestages -
01.04.2003
Bundestagspräsident Thierse würdigt 40. Jahrestag des ZDF-Sendestarts
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat dem
ZDF-Intendanten Markus Schächter zum 40. Jahrestag des
ZDF-Sendestarts am heutigen Tag gratuliert. In seinem
Glückwunschschreiben heißt es:
"Vor vierzig Jahren bekam die ARD Konkurrenz, vor vierzig Jahren ging das Zweite Deutsche Fernsehen auf Sendung. Zu diesem Jubiläum gratuliere ich Ihnen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ZDF, auch im Namen des Deutschen Bundestages, ganz herzlich.
Der Start des neuen Fernseh-Programms am 1. April 1963 war ein nationales Ereignis, das keineswegs nur die westdeutsche Republik bewegte. Knapp zwei Jahre nach dem Bau der Mauer war offenbar geworden, dass die Abschottung der Menschen in der DDR - dem Fernsehen sei Dank - nicht komplett gelingen konnte. Der Wunsch des ersten ZDF-Intendanten Karl Holzamer, das Programm möge die Deutschen "über alle Mauern und Stacheldrähte hinweg in engere menschliche Nähe und in mehr Kontakt zueinander bringen", schien alles andere als realitätsfern.
Fortan warteten West- wie Ostdeutsche auf das tägliche "Gu´n Aamd" der freundlichen Mainzelmännchen. Sie haben ihren Teil dazu beigetragen, die Werbung erträglich und das neue Programm beliebt zu machen. Sicher: Bedeutender, populärer, prägender sind ganz andere Sendungen geworden. Die "heute"-Nachrichten und "Kennzeichen D", "Aspekte" und "37 Grad", "Derrick" und "Der große Preis" stehen für ein öffentlich-rechtliches Fernsehprogramm, das Information und Unterhaltung in ein ausgeglichenes Verhältnis zueinander bringt.
Die "Stimme Deutschlands" hat sich als zweites Standbein des öffentlich-rechtlichen Fernsehens unentbehrlich gemacht. Ein demokratischer Staat braucht kompetente und verantwortungsbewusste Medien, die nicht der Versuchung erliegen, Politik zum Event zu machen. Politik ist - das zeigt sich immer wieder - nur selten unterhaltsam und kurzweilig. In diesen Tagen erleben wir sogar, wie belastend, bedrückend, ja beängstigend politische Berichterstattung werden kann. Ihren Kolleginnen und Kollegen, die an den Schauplätzen des Krieges für seriöse Informationen ihr Leben riskieren, möchte ich bei dieser Gelegenheit meinen Respekt und meine Anerkennung übermitteln. Was sie leisten, steht für den unvermindert hohen Anspruch des öffentlich-rechtlichen Journalismus in Deutschland.
Was könnte ich Ihnen zum heutigen Jubiläumstag anderes wünschen: Halten Sie diesen hohen Anspruch aufrecht, wuchern Sie selbstbewusst mit den Pfunden des öffentlich-rechtlichen Journalismus - mit der Glaubwürdigkeit, der Zuverlässigkeit und der Unabhängigkeit Ihrer politischen Berichterstattung. Dann bin ich sicher, dass sich das ZDF auch in den kommenden Jahren in der Zuschauergunst so gut behaupten wird wie bisher."
"Vor vierzig Jahren bekam die ARD Konkurrenz, vor vierzig Jahren ging das Zweite Deutsche Fernsehen auf Sendung. Zu diesem Jubiläum gratuliere ich Ihnen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ZDF, auch im Namen des Deutschen Bundestages, ganz herzlich.
Der Start des neuen Fernseh-Programms am 1. April 1963 war ein nationales Ereignis, das keineswegs nur die westdeutsche Republik bewegte. Knapp zwei Jahre nach dem Bau der Mauer war offenbar geworden, dass die Abschottung der Menschen in der DDR - dem Fernsehen sei Dank - nicht komplett gelingen konnte. Der Wunsch des ersten ZDF-Intendanten Karl Holzamer, das Programm möge die Deutschen "über alle Mauern und Stacheldrähte hinweg in engere menschliche Nähe und in mehr Kontakt zueinander bringen", schien alles andere als realitätsfern.
Fortan warteten West- wie Ostdeutsche auf das tägliche "Gu´n Aamd" der freundlichen Mainzelmännchen. Sie haben ihren Teil dazu beigetragen, die Werbung erträglich und das neue Programm beliebt zu machen. Sicher: Bedeutender, populärer, prägender sind ganz andere Sendungen geworden. Die "heute"-Nachrichten und "Kennzeichen D", "Aspekte" und "37 Grad", "Derrick" und "Der große Preis" stehen für ein öffentlich-rechtliches Fernsehprogramm, das Information und Unterhaltung in ein ausgeglichenes Verhältnis zueinander bringt.
Die "Stimme Deutschlands" hat sich als zweites Standbein des öffentlich-rechtlichen Fernsehens unentbehrlich gemacht. Ein demokratischer Staat braucht kompetente und verantwortungsbewusste Medien, die nicht der Versuchung erliegen, Politik zum Event zu machen. Politik ist - das zeigt sich immer wieder - nur selten unterhaltsam und kurzweilig. In diesen Tagen erleben wir sogar, wie belastend, bedrückend, ja beängstigend politische Berichterstattung werden kann. Ihren Kolleginnen und Kollegen, die an den Schauplätzen des Krieges für seriöse Informationen ihr Leben riskieren, möchte ich bei dieser Gelegenheit meinen Respekt und meine Anerkennung übermitteln. Was sie leisten, steht für den unvermindert hohen Anspruch des öffentlich-rechtlichen Journalismus in Deutschland.
Was könnte ich Ihnen zum heutigen Jubiläumstag anderes wünschen: Halten Sie diesen hohen Anspruch aufrecht, wuchern Sie selbstbewusst mit den Pfunden des öffentlich-rechtlichen Journalismus - mit der Glaubwürdigkeit, der Zuverlässigkeit und der Unabhängigkeit Ihrer politischen Berichterstattung. Dann bin ich sicher, dass sich das ZDF auch in den kommenden Jahren in der Zuschauergunst so gut behaupten wird wie bisher."
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Quelle:
http://www.bundestag.de/aktuell/presse/2003/pz_030401