Dem Ausflaggungstrend der Deutschen Schifffahrt entgegengewirken
Berlin: (hib/WOL) Mit dem "Maritimen Bündnis" für Ausbildung und Beschäftigung zwischen Bund, Sozialpartnern und Küstenländern sowie mit den Absprachen auf der 3. Nationalen Maritimen Konferenz im Mai 2003 zur Anpassung der Schifffahrtsförderung an die internationale Entwicklung wird dem Ausflaggungstrend nachhaltig entgegengewirkt. Dies erklärt die Bundesregierung in der Antwort ( 15/1461) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU ( 15/1372). Danach wird mit der Anhebung der Entlastungen bei den Betriebskosten erstmals ein Niveau von zu bis 70 Prozent erreicht. Nach Zusage des Verbands Deutscher Reeder werden damit 100 Schiffe unter die Deutsche Flagge zurückkehren, für weitere 100 Schiffe sei die Verbringung unter die Nationale Flagge in Aussicht gestellt. Laut Absprachen soll mit der Einstellung eines qualifizierten ausländischen Seemanns zunächst ein Auszubildender und im Folgejahr ein weiterer Auszubildender eingestellt werden, wenn ein geeigneter deutscher Schiffsoffizier am Arbeitsmarkt nachweislich nicht zur Verfügung steht. Die Partner des Maritimen Bündnisses seien sich darüber einig, damit die Berufsperspektive für deutsche Seeleute und die Nachwuchssituation nachhaltig zu verbessern, heißt es. Durch die laufende Förderung werde bereits eine Zunahme von qualifiziertem Nachwuchs für den Seemannsberuf deutlich. Damit sollen unter anderem auch die Voraussetzungen für die Bedarfsdeckung des Lotsenberufes durch entsprechend qualifizierte ehemalige Seeleute erreicht werden. Die Nachwuchssituation bei den Lotsen wird von der Regierung zwar als "nicht dramatisch", jedoch "sehr angespannt" bezeichnet. Laut Antwort werden in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich 162 Lotsen und damit knapp 22 Prozent des Gesamtbestandes und in 10 Jahren weitere 172 Lotsen entsprechend 23,3 Prozent in den Ruhestand gehen.