Aussagen zu Kosten einer gentechnisch veränderten Reissorte im Visier
Berlin: (hib/POT) Äußerungen der Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen), zu den Kosten der gentechnisch veränderten Reissorte "Golden Rice" sind Gegenstand einer Kleinen Anfrage der FDP-Fraktion ( 15/2096). Die Ministerin hat den Angaben der Liberalen zufolge während einer Plenardebatte geäußert, die gentechnisch veränderte Reissorte sei teurer, weil man das dazu passende Herbizid brauche und den Menschen in Entwicklungsländern das entsprechende Nachbaurecht fehle. Diese Äußerungen stünden jedoch im Widerspruch zu mehreren Berichten in der Tages- und Fachpresse, heißt es in der Anfrage weiter. Danach hätten die für die Entwicklung der transgenen Reissorte zuständigen Biologen die Sorte bereits Anfang 2001 dem gemeinnützigen International Rice Research Institute sowie weiteren öffentlichen Forschungsinstitutionen in mehreren Ländern übergeben, um den Anbau in Entwicklungsländern zu ermöglichen. Die FDP will von der Regierung unter anderem wissen, aufgrund welcher Informationen sie den Aussagen beteiligter Wissenschaftler wie auch zahlreichen Medienberichten widerspricht, wonach die beteiligten Patente für "Golden Rice" freigegeben wurden und keine Lizenzgebühren gezahlt werden müssen. Darüber hinaus soll die Regierung sagen, wie sie das freiwillige Engagement der Wirtschaft im Zusammenhang mit dem "Golden Rice" und den damit verbundenen möglichen Beitrag zur Verbesserung der Ernährungssicherung in den Entwicklungsländern beurteilt. Außerdem interessiert die Liberalen, wie sie Äußerungen des ehemaligen Direktors von Greenpeace International, Patrick Moore, einschätzt, wonach es dumm wäre, transgene Pflanzen vom Acker zu verbannen, weil sie im Vergleich zu den weitgehend hypothetischen Risiken sehr viele reale Vorteile böten wie die Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln und die Verminderung der Landmenge, die für die Nahrungsmittelproduktion erforderlich ist.