"Zur Kooperation gibt es keine Alternative"
Zum siebten Parlamentarierkolloquium Paris-Berlin haben sich am 16. und 17. Januar 2009 deutsche und französische Parlamentarier in Hamburg getroffen. Die "Europäische Industriepolitik im Bereich des Luft- und Raumfahrtsektors“ stand dieses Jahr im Mittelpunkt der Vorträge und Diskussionen. An dem Treffen nahmen auch Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert und Bernard Accoyer, Präsident der französischen Assemblée Nationale, sowie die Vorsitzenden der deutsch-französischen Parlamentariergruppen beider Parlamente, Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) und Yves Bur (UMP) teil.
In seiner Eröffnungsrede sagte Schockenhoff, dass es gerade in
der Luft- und Raumfahrt aufgrund der hohen Forschungskosten "keine
Alternative zur Kooperation“ gebe. Sein Kollege Yves Bur aus
Straßburg lobte "die fruchtbare und freundschaftliche
Arbeit“ zwischen den beiden Parlamenten. "Wir werden auch bei
diesem Treffen viele interessante Dinge erfahren“, sagte
er.
Freundschaftsgruppen seit 1959
Die deutsch-französische Zusammenarbeit auf parlamentarischer Ebene hat eine lange Tradition. Die "Freundschaftsgruppen“ beider Parlamente wurden 1959 gegründet und haben heute auf deutscher Seite 72 und auf französischer Seite 88 Mitglieder. Das Kolloquium Paris-Berlin findet seit 2000 abwechselnd in Deutschland und Frankreich statt und steht jedes Jahr unter einem aktuellen thematischen Schwerpunkt.
Im Rahmen der diesjährigen Konzentration auf europäische
Luft- und Raumfahrtprojekte besichtigten die Parlamentarier am 15.
Januar das Hamburger Werk des Flugzeugbauers Airbus, der
Produktionsstandorte unter anderem in Deutschland und Frankreich
unterhält. Dr. Gerald Weber, Vorsitzender der
Geschäftsführung von Airbus Deutschland, bezeichnete
Airbus als "erfolgreichstes Projekt europäischer
Industriepolitik“.
Erfolge und Schwierigkeiten
Louis Gallois, Vorstandsvorsitzender des EADS-Konzerns, zu dem Airbus gehört, nahm am 16. Januar an der Diskussion mit den Parlamentariern teil. Er sprach neben den Erfolgen auch die Schwierigkeiten gemeinsamer europäischer Projekte an, drückte jedoch die Hoffnung aus, dass diese nicht zu grundsätzlichen Zweifeln an europäischen Kooperationen führen.
Während des Kolloquiums hatten die Abgeordneten aus Frankreich
und Deutschland außerdem die Möglichkeit zu Diskussionen
über die Perspektiven europäischer Industriepolitik mit
Vertretern der Europäischen Union, beteiligten Unternehmen und
Wissenschaftlern.