Der Übergang von Behindertenwerkstätten in den ersten Arbeitsmarkt sollte noch stärker erleichtert werden. Zudem sollte das so genannte Persönliche Budget (PB), aus dem Menschen mit Behinderungen ihren individuellen Hilfebedarf finanzieren, auch ohne Anbindung an eine Werkstatt gewährt werden. So lauteten einige der Forderungen von Sachverständigen, die der Ausschuss für Arbeit und Soziales am Montag, 29. Juni 2009, zu einer Anhörung geladen hatte. Zur Diskussion stand ein Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, in dem diese ein Gesamtkonzept zur beruflichen Teilhabe behinderter Menschen fordert.
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Kein Staat dieser Welt ist vom Klimawandel so sehr bedroht wie Bangladesch. Bis 2080 – so die Prognosen – werden 15 Prozent der Landfläche des asiatischen Staates im Meer versunken sein. Über die Anpassung an den Klimawandel in Bangladesch sprachen am Mittwoch, 1. Juli 2009, zwei Experten vor dem Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Dr. Atiq Rahman, Direktor des Bangladesh Center for Advanced Studies und UN-Umweltpreisträger 2008, sowie Thomas Hirsch, Berater für Ernährungssicherheit und Klimawandel bei „Brot für die Welt“.
Die Vorstellungen der Gesellschaft über die Gefühle und die Bedürfnisse alter Menschen müssen vielfältiger werden. Das forderte Prof. Dr. Andreas Kruse, Vorsitzender der Sachverständigenkommission zum sechsten Altenbericht der Bundesregierung, während eines öffentlichen Expertengesprächs im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend am Mittwoch, dem 1. Juli 2009. Die Kommission hat die Aufgabe, im sechsten Altenbericht die Altersbilder in der Politik, der Arbeitswelt, den Medien, der Wirtschaft, der Gesundheit und dem bürgerschaftlichen Engagement zu untersuchen. Der Bericht soll voraussichtlich im März 2010 vorgelegt werden, kündigte Kruse an.
Die Sicherstellung der Eisenbahninfrastruktur und des Fernverkehrsangebotes sollte gesetzlich geregelt werden. Darin waren sich die meisten Sachverständigen am Mittwoch, 1. Juli 2009, in der Anhörung des Ausschusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung einig. In der voraussichtlich letzten öffentlichen Ausschusssitzung unter Vorsitz des aus dem Parlament scheidenden Dr. Klaus Lippold (CDU/CSU) ging es um wortgleiche Gesetzentwürfe von Bündnis 90/Die Grünen und des Bundesrates zur Sicherstellung der Eisenbahninfrastruktur und des Fernverkehrsangebots.
Für den so genannten "Grauen Kapitalmarkt“ sollen Regeln zum besseren Schutz der Anleger eingeführt werden. Darin waren sich alle Sachverständigen in einer öffentlichen Anhörung des Finanzausschusses am Mittwoch, 1. Juli 2009, zu einem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen einig. Die Fraktion fordert, den Grauen Kapitalmarkt durch ein einheitliches Anlegerschutzniveau zu überwinden und kritisiert, dass dieser Markt mit geschlossenen Fonds und Phantasieprodukten wie Bankgarantiegeschäften und Depositendarlehen bei allen Regulierungsvorhaben des Kapitalmarktes unangetastet geblieben sei.
Der Sportausschuss unterstützt die Bewerbung Münchens zur Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018. In seiner Sitzung am Mittwoch, 1. Juli 2009, votierte der Ausschuss mehrheitlich für einen von den Koalitionsfraktionen und der FDP eingebrachten Antrag, der die Bundesregierung auffordert, weiterhin die Olympiabewerbung Münchens für die Winterspiele 2018 zu fördern und zu unterstützen. Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen enthielten sich bei der Abstimmung.
Vor dem Spielsuchtrisiko insbesondere bei Geldspielautomaten in Spielhallen haben am Mittwoch, 1. Juli 2009, eine Reihe von Sachverständigen bei einer Anhörung des Gesundheitsausschusses gewarnt. Demgegenüber betonte Uwe Christiansen vom Verband der Deutschen Automatenindustrie bei dem Hearing zu einem Antrag von Bündnis 90/Die Grünen zur stärkeren Prävention vor der Glücksspielsucht, bei Geldspielgeräten stehe die Unterhaltung und nicht die Gewinnmöglichkeit im Vordergrund.
Der zweite Wettbewerb für das geplante Freiheits- und Einheitsdenkmal soll mit wesentlich weniger Vorgaben für die teilnehmenden Künstler stattfinden. Das beschloss der Ausschuss für Kultur und Medien am Mittwoch, 1. Juli 2009, mit den Stimmen der Großen Koalition und der FDP. Der erste Wettbewerb war abgebrochen worden, ohne dass einer der eingereichten Vorschläge die Zustimmung der Jury gefunden hatte.
Scharfe Kritik an der Informationspolitik des ehemaligen Managements der Hypo Real Estate (HRE) gegenüber dem Aufsichtsrat des Instituts im Krisenjahr 2008 hat am Donnerstag, 2. Juli 2009, Hans Tietmeyer vor dem Untersuchungsausschuss geübt. Der ehemalige Bundesbankpräsident (1993 bis 1999) sagte, das Aufsichtsgremium habe erst am 22. September im Zusammenhang mit der HRE-Krise im Gefolge der Pleite von Lehman Brothers von Problemen des Instituts sowie von einer Sonderprüfung von Bundesbank und BaFin in der Zeit davor erfahren.