"Meine Frau war seit langem der festen Überzeugung, dass ich schon früher hätte aufhören sollen", erklärt Dr. Klaus W. Lippold. Sie habe ihm schon nach der letzten Wahl im heimischen Dietzenbach in seinem hessischen Wahlkreis Offenbach gesagt, er solle sich doch mal umschauen, er sei der letzte aus dem Freundeskreis, der noch arbeite. Aber erst als im vergangenen Jahr auch sein Herz angeklopft und leise gemahnt hatte, habe er sich besonnen, zumindest kürzerzutreten. Also hatte er im letzten Herbst angekündigt, zum Ende der Wahlperiode Mandat und Vorsitz im Verkehrsausschuss zurückzugeben, seine bisherige wirtschaftliche Tätigkeit aber beratend weiterzuführen.
"Hier arbeiten zu können, das ist schon ein unheimliches Privileg", sagt Dr. Thea Dückert und strahlt. Bei einer Bevölkerungszahl von 82 Millionen zu den 598 Personen zu gehören, die für begrenzte Zeit (aus)gewählt sind, an der Gestaltung der Geschicke der Deutschen verantwortlich mitzuarbeiten, das sei schon ein etwas ganz Besonderes. Das beziehe sich auch darauf, hier, in diesem unvergleichlichen historischen, politischen und architektonischen Umfeld von Tradition und Demokratie arbeiten zu können – "vom Job her, vom Ambiente und den zahllosen unterschiedlichen Anforderungen".
"Ich setze meine Arbeit der letzten zehn Jahre im Grunde an anderer Stelle fort", sagt der Herr, der eben noch zügig an mir vorbei in sein Büro geeilt ist und nun noch mal eben die Terminliste auf dem Schreibtisch checkt. Von einer Absicht, in den Ruhestand zu gehen, gibt es bei Dr. Michael Bürsch (SPD) keine Spur: "Das ist eine falsche Vorstellung: Ich komme nicht nach Hause und sitze auf dem Balkon."