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Architektur und Kunst
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Jakob Kaiser (1888 - 1961)

Jakob Kaiser war als christlicher Gewerkschaftsführer im Widerstand gegen Hitler aktiv. Nach dem Ende des Krieges war er am Aufbau der CDU beteiligt und wirkte als Mitglied des Parlamentarischen Rates am Grundgesetz mit. Als Bundesminister für Gesamtdeutsche Fragen trat er für ein vereintes Deutschland mit einer Brückenfunktion zwischen Ost und West ein.

Porträt von Jakob Kaiser

Geboren am 8. Februar 1888 in Hammelburg (Franken) arbeitete Jakob Kaiser von 1906 bis 1912 als Buchbinder in Nürnberg. Seit 1912 war er Mitglied der Zentrums-Partei und zugleich führend in den Christlichen Gewerkschaften tätig. In der Krise der Weimarer Republik setzte sich Jakob Kaiser unmissverständlich für den Erhalt des Parlamentarismus ein. Als Reichstagsabgeordneter entschied er sich 1933 mit wenigen weiteren Zentrumsabgeordneten gegen das Ermächtigungsgesetz und verweigerte seine Zustimmung zur Gleichschaltung der Gewerkschaften.

Danach schloss er sich der Widerstandsbewegung an und arbeitete eng mit Wilhelm Leuschner und Max Habermann zusammen. Wegen des dringenden Verdachtes hochverräterischer Betätigung war er 1938 mehrere Monate in Haft. Nach 1941 setzte er seine Widerstandstätigkeit in Zusammenarbeit mit Carl Goerdeler und führenden Männern der Militäropposition fort. Der Verhaftungswelle nach dem 20. Juli 1944 konnte er entgehen und überlebte als einziger aus dem engeren Kreis des gewerkschaftlichen Widerstandes in Berlin.

1945 war Jakob Kaiser Mitbegründer des FDGB und der CDU Deutschlands (CDUD) in der sowjetischen Besatzungszone. Wegen seines Widerstandes gegen die Gleichschaltungspolitik enthob ihn die sowjetische Militäradministration 1947 seines Amtes als Vorsitzender der CDUD. Danach gehörte Jakob Kaiser dem Berliner Stadtparlament an und wirkte 1948/49 als einer der Vertreter Berlins im Parlamentarischen Rat am Grundgesetz mit. Im Sommer 1949 übernahm er die Führung der Sozialausschüsse der CDU/CSU und zog im gleichen Jahr als Abgeordneter in den Deutschen Bundestag ein, dem er bis 1957 angehörte.

Als Bundesminister für Gesamtdeutsche Fragen in den Jahren 1949 bis 1957 setzte sich Jakob Kaiser entschieden gegen den Verfall des gesamtdeutschen Bewusstseins ein und vertrat die von Konrad Adenauer verfolgte westorientierte Integrations- und Bündnispolitik nur insoweit, als sie das Hauptziel der deutschen Wiedervereinigung nicht blockierte. Erfolgreich setzte er sich für die Rückgliederung des Saarlandes ein. Jakob Kaiser starb nach langer Krankheit am 7. Mai 1961 in Berlin.

Quelle: http://www.bundestag.de/bau_kunst/berlin/kunst/b_jakob2
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