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213/1998
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VORWÜRFE IM BEZUG AUF DEN EINSATZ DER �uml;CEANIC�uml;ZURÜCKGEWIESEN

Bonn: (hib) um- Eine Weiterentwicklung des Notfallkonzepts für die Nord- und Ostsee hat der Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Franz Müntefering (SPD), gefordert. Er erklärte am Mittwoch vormittag im Fachausschuß, es müsse künftig verhindert werden, daß "halbwegs schrottreife Schiffe" mit Besatzungen, die ihr Handwerk nicht beherrschten, auf die deutschen Küsten zutrieben. Müntefering dankte ebenso wie sein Parlamentarischer Staatssekretär Lothar Ibrügger vor dem Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit den an den Rettungs- und Brandbekämpfungsmaßnahmen beteiligten Personen für ihren schweren und zum Teil lebensbedrohlichen Einsatz.

Ibrügger zufolge sind bis zum 15. November etwa 30 Kubikmeter Öl aus dem Frachter "Pallas" vor der Nordseeinsel Amrum ausgetreten. Den Vorwurf der Medien, die für Notschleppeinsätze von der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Nord gecharterte "Oceanic" sei zu spät zur Bekämpfung der Umweltkatastrophe eingesetzt worden, wies Ibrügger zurück. Die "Oceanic" habe zum Zeitpunkt der ersten Meldung über den brennenden Frachter am 25. Oktober noch einen anderen Auftrag gehabt. Ein mit 48.000 Tonnen Bauxit beladenes Schiff sei am 24. Oktober im Bereich des niederländischen Festlandsockels wegen Maschinenausfalls in Seenot geraten. Dieses sei, so auch ein Vertreter des schleswig-holsteinischen Umweltministeriums, ein typischer Hochseeschleppfall gewesen, für den die "Oceanic" in erster Linie vorgesehen sei. Daher seien die Fahrzeuge "Neuwerk", Mellum" und "Meerkatze" und der vom Reeder des Havaristen für die Bergung georderte Schlepper "Alex Gordon" in Richtung "Pallas" ausgelaufen. Der Einsatz der "Oceanic" sei am 26. Oktober um 20 Uhr beendet gewesen. Danach habe der Hochseeschlepper zunächst für mögliche andere Fälle eine "stand-by-Position" vor Helgoland bezogen. Erst am 27. Oktober sei ein Einsatz der "Oceanic" zur Brandbekämpfung am Havaristen "Pallas" notwendig geworden, da die "Neuwerk" wegen einer in die Schraube geratenen Leine vorübergehend nicht voll einsatzfähig gewesen sei.

Die SPD wies darauf hin, daß der damalige Verkehrsminister Wissmann ursprünglich den Vertrag der "Oceanic" zum 31. Oktober dieses Jahres auslaufen lassen wollte. Dann sei er aber "zum Glück" doch bis zum Frühjahr nächsten Jahres verlängert worden. Dieses Umweltkatastrophe habe nun ganz deutlich gezeigt, wie wichtig dieser Schlepper für die Sicherheit des Wattenmeeres ist. Eine Vertragsverlängerung über das Frühjahr 1999 hinaus sei daher unbedingt wünschenswert.

Die F.D.P. betonte, ihrer Ansicht nach wäre die Katastrophe vorherzusehen gewesen. Seit dem 25. Oktober sei für die Bevölkerung und für die Medien klar gewesen, was passieren würde, nur für einige Personen in den Behörden offensichtlich nicht. Es sei daher völlig unverständlich, warum das Umweltministerium von Schleswig-Holstein bis zum 11. November keinerlei Anzeichen für eine Ölkatastrophe sah und erst danach ein Krisenstab gebildet wurde.

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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/1998/9821301
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