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110/1999
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GRENZÜBERSCHREITENDE KOOPERATION IM SCHIENENFERNVERKEHR NÖTIG

Treis-Karden: (hib) Es sei "allerhöchste Zeit", so der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG (DB AG), Johannes Ludewig, den Schienenfernverkehr durch grenzüberschreitende Kooperation zu europäisieren. Deshalb werde die Bahn ihre Bemühungen verstärken, mit Partnern im benachbarten Ausland wie den Niederlanden, der Schweiz, Frankreich und Polen die Kooperation auszubauen, erklärte Ludewig am Mittwoch morgen in Treis-Karden an der Mosel anläßlich einer Aussprache mit dem Verkehrsausschuß zur Situation der DB AG. Die SPD betonte, auch die Politik solle ihren Beitrag dazu leisten, die Europäisierung der Bahn voranzutreiben. Die Situation sei derzeit nicht zufriedenstellend. Die F.D.P. ergänzte, Denkstrukturen bei den Verantwortlichen dürften in Deutschland und den Nachbarländern nicht an der jeweiligen nationalen Grenze aufhören.

Auf Nachfrage der CDU/CSU zu möglichen Auswirkungen der Spardiskussion auf die Bahn mit Blick auf den Bundeshaushalt 2000 merkte Ludewig an, die DB AG brauche vor allem eine mittelfristig verläßliche Perspektive. Die Bundesregierung lehnte es unter Hinweis auf andauernde Ressortabstimmungen im Vorfeld der entscheidenden Kabinettssitzung zum Bundeshaushalt am 30. Juni ab, sich - wie aus der Union gefordert - zur finanziellen Zukunft einzelner Investitionsprojekte im Bereich Schiene zu äußern. Sie verwies auf ein sogenanntes Invest-Programm für die Jahre 1999 bis 2002, das nach Aufstellung des Haushalts über die mittelfristige Planung Auskunft geben werde. Bündnis 90/Die Grünen verdeutlichten, auch die Politik müsse "ihre Hausaufgaben machen", um der Bahn eine faire Markchance zu geben. Dazu zählten auch weitere Investitionen in die Schiene.

Nach Darstellung des DB-Vorstandsvorsitzenden sollen notwendige Personalanpassungen im Konzern auch weiterhin sozialverträglich gestaltet werden. Dazu zählten der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen, die "massive Nutzung" des internen Arbeitsmarktes, flexible Arbeitszeitmodelle, der Verstärkung der Teilzeitarbeit sowie die volle Ausschöpfung des Potentials etwa aus Fluktuation oder Vorruhestand. Ludewig wies zudem darauf hin, die Bahn sei mit einer 7,9-prozentigen Ausbildungsquote größter deutscher Ausbilder. Dies und der damit verbundene jährliche Zusatzaufwand von 200 Millionen DM für diesen Zweck seien angesichts fortdauernder Sanierungsbemühungen bei der Bahn hervorzuheben.

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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/1999/9911001
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