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222/1999
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Ausschuss für Angelegenheiten der neuen Länder (Anhörung)

ROSTOCK WIRBT UM STANDORT FÜR AIRBUS-ENDMONTAGE

Berlin: (hib/VOM-nl) "Rostock-Laage ist "nach allen objektiven Kriterien die bessere Alternative zu Hamburg”. Diese Aussage traf der Chef der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern, Otto Ebnet, am Mittwochnachmittag im Ausschuss für Angelegenheiten der neuen Länder.

Der Ausschuss hatte acht Sachverständige zu einer öffentlichen Anhörung eingeladen, in der es um die Ansiedlung einer Produktionsstätte für das geplante Airbus-Großraumflugzeug A3XX in Rostock-Laage ging.

Weitere Bewerber-Standorte sind Hamburg, Toulouse und Sevilla. Zu den Standortfaktoren sagte Ebnet, an der Universität Rostock könnte ein Studiengang Flugzeugbau eingerichtet werden. Auch würde das Land eine internationale Schule bereitstellen.

Für Mitarbeiter, die nach Rostock umziehen wollen, würden Grundstücke verfügbar gemacht. Eine Entscheidung von Airbus-Industrie zugunsten von Rostock-Laage als Endmontagestandort für den Airbus wäre ein "Durchbruch in der industriellen Entwicklung des Landes” und daher von besonderer Bedeutung, betonte Ebnet.

Zur Arbeitsmarktlage erklärte der Direktor des Arbeitsamtes Rostock, Horst Backes, im Einzugsbereich von Rostock-Laage stünden in den Jahren bis 2003 mehr als 800 Fachkräfte zur Verfügung, die in der Wartung und Kontrolle von Fluggeräten ausgebildet sind und über mehrjährige Berufserfahrung verfügen.

Darüber hinaus gebe es in der Altersgruppe unter 40 Jahren etwa 2.000 Fachkräfte ohne Hochschulabschluss und rund 1.300 Hochschulabsolventen mit einschlägigen Studienabschlüsse. "Wir können aus einem großen Potenzial schöpfen”, sagte Backes.

Allerdings gebe es kaum Arbeitskräfte, die auf drei bis fünf Jahre Erfahrung in der Airbus-Produktion zurückblicken könnten. Am Jagdgeschwader-Standort der Bundeswehr in Rostock seien 1.800 Leute beschäftigt.

Aus diesem Pool könnten Beschäftigungsschwankungen nach oben mühelos aufgefangen werden. Backes gab an, die Ansiedlung der Airbus-Endmontage könnte die Arbeitslosenrate um drei Prozent verringern und würde bei einer Krise im Schiffbau einen Schub darstellen.

Jürgen Seidel, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, erklärte, die vorherige und die jetzige Landesregierung hätten viel unternommen und "ihre Hausaufgaben gemacht”.

Zu wünschen sei nun noch ein "Zeichen, sich in der Spitze für dieses Thema einzusetzen”. Ein Dieselmotorenwerk sei von der Europäischen Kommission geschlossen worden, die Kvaerner-Werft solle verkauft werden. Dies gehe an die Substanz des Landes, so Seidel.

Der Vorsitzende des Stiftungsrates der Ludwig-Bölkow-Stiftung, Ludwig Bölkow, sah Vorteile bei den Standorten Hamburg und Toulouse, weil es "diese Standorte bereits gibt”. Auf eine "neue Wiese” zu gehen, sei eine große Gefahr.

Bölkow empfahl, sich mit Hamburg zu einigen und in Rostock klein anzufangen. Gerhard Puttfarcken, Leiter des Produktmanagements A3XX der DaimlerChrysler Aerospace Airbus GmbH, sagte, das Planfeststellungsverfahren am Standort Hamburg stehe kurz vor dem Abschluss.

Bei einem neuen Standort sei zu fragen, wie abhängig dieser allein von einer Endmontage wäre. Ein weiteres Risiko bestehe darin, ob jeder Standort gleichermaßen in der Lage sei, den zeitlichen Rahmen einzuhalten. Zu fragen sei auch, ob es eine gute Entscheidung gewesen sei, mit zwei Standorten ins Rennen um die Endmontage zu gehen.

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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/1999/9922205
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