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251/1999
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Sportausschuss

POSITIVE BILANZ ANLÄSSLICH DES 30-JÄHRIGEN BESTEHENS GEZOGEN

Berlin: (hib/KER-sp) In den 30 Jahren seines Bestehens hat der Sportausschuss des Deutschen Bundestages seine Existenzberechtigung bewiesen und sich als verlässlicher Partner des Sports gezeigt. Das betonten die zwölf Rednerinnen und Redner am Mittwochnachmittag bei der öffentlichen Sitzung des Sportausschusses, die dieser anlässlich seines 30-Jährigen Bestehens in Form einer "Aktuellen Stunde des Sports” abhielt.

Der Vorsitzende, Friedhelm Julius Beucher (SPD), verwies auf die Schwerpunkte der Arbeit des Ausschusses in den letzten 30 Jahren und auf den gemeinsamen politischen Willen sämtlicher Mitglieder, den Sport aus seiner gesellschaftlichen Nischenfunktion herauszuziehen.

Bei allen Erfolgen müsse aber auch gesehen werden, dass der Sport noch längst nicht den gesellschaftlichen Stellenwert habe, der ihm gebühre. Die Präsidenten des Deutschen Sportbundes (DSB), des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) und des Deutschen Behindertensportbundes (DBS) verwiesen auf die positiven Wirkungen der "Koalition des Sports”.

Der Sportausschuss habe sich im organisierten Sport einen "guten Namen” gemacht. Die Politikfähigkeit des Sports, so die Verbandsvertreter sei kein Schlagwort mehr sondern Realität im Sportbetrieb.

Dagmar Freitag von der SPD-Fraktion hob die große Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements hervor, ohne dass es den Sport in seiner jetzigen Form in der Bundesrepublik Deutschland nicht gebe. Bedauerlich sei allerdings, dass beim Ehrenamt zwar ausreichend Frauen vertreten seien, nicht aber im Politikbereich und bei den Sportorganisationen.

Das Missverhältnis zeige sich auch im Sportausschuss selbst, dem dreizehn Männer und nur zwei Frauen angehörten. An die Sportorganisationen und Verbände appellierte Freitag deshalb, den Sachverstand der Frauen zu nutzen.

An die Frauen appellierte sie, ihre Ansprüche geltend zu machen und nicht darauf zu warten, dass man sie rufen könnte. Fraktionsübergreifendes Ziel des Sportausschusses, so Freitag, sei die optimale Förderung des Sports.

Dabei gehe es auch darum, einen humanen Leistungssport zu fördern und Doping zu bekämpfen. Der Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Klaus Riegert, erklärte, der Ausschuss wolle die gesamte Breite des Spitzensports und des Behindertenspitzensports fördern.

Positiv zu erwähnen sei in diesem Zusammenhang auch die Förderung des Spitzensportes durch die Bundeswehr. Es müsse jedoch klar sein, dass so sehr man sich über Medaillenleistungen freue, es keine Dopingvergehen geben dürfe.

Alle Verstöße seien sofort abzulehnen. Der Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, Winfried Hermann, verwies auf das gespaltene Verhältnis seiner Partei zum Sport. Erst in den letzten Jahren habe man sich Gedanken über den Beitrag der Bündnisgrünen zur Sportpolitik gemacht.

Wichtig sei, dass der Sportausschuss sich auch neuen Feldern zuwende, ohne dabei die alten zu vergessen. So gelte es auch für eine nachhaltige Entwicklung im Sportstättenbau zu sorgen und die sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekte des Sports zu bedenken.

Wesentlich sei auch die Betrachtung von Gesundheit und Sport sowie ein Ausbau des Schulsports. Klaus Kinkel (F.D.P.) bilanzierte die Arbeit des Sportausschusses in Reimform. Dabei hielt er fest, Sport sei nicht nur die schönste Nebensache der Welt, sondern "Lebenselixier”.

Der Ausschuss habe immer fachlich kompetent, wenn auch manchmal kontrovers aber immer mit einem gemeinsamen Ziel vor Augen gearbeitet. Kinkel schloss seinen Vortrag mit den Worten "Wir haben uns viel vorgenommen, die nächsten 30 Jahre können kommen”.

Täve Schur von der PDS hob vor allem die Bedeutung des Schulsports hervor. Es sei zwar nichts Verwerfliches, im Sport siegen zu wollen, vordringlicher sei es aber, den Schulsport voranzubringen. So gelte es an der Verwirklichung des alten Traums zu arbeiten, dass es in allen Schulen Deutschlands täglich eine Sportstunde gibt.

Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) betonte, der Sportausschuss habe sich zu einem "unverzichtbaren” politischen Gremium entwickelt. Im Ausschuss sei immer für den Sport gearbeitet, gestritten und gekämpft worden.

Sein Dank gelte sowohl den Politikern als auch den Mitarbeitern der Fraktionen und Ministerien. Grundforderung bleibe dabei ein "fairer Sport”. Der Sportausschuss habe der Dopingbekämpfung immer einen hohen Stellenwert eingeräumt.

Wichtig sei im Übrigen, die Autonomie des Sports zu achten. Staatliche Eingriffe seien kontraproduktiv. Angesichts knapper Kassen komme es nun darauf an, die Sparbemühungen mit Modernisierung zu verbinden, was nur im Dialog mit den Sportorganisationen und -verbänden möglich sei.

Da der Ausschussvorsitzende immer eine gewisse Schiedsrichterfunktion innehabe, überreichte Schily Beucher ein schwarzes Trikot, eine Trillerpfeife sowie eine rote und gelbe Karte.

Stellvertretend für alle Sportler bedankte sich der Aktivensprecher des Deutschen Behindertensportbundes (DBS), Gunther Belitz, bei dem Ausschuss für die parteiübergreifende Unterstützung in all den Jahren. Gerade die Aktivitäten des Sportausschusses hätten den Behindertensport gefördert. Für den DBS sei es äußerst wichtig und nötig, dass es den Sportausschuss gebe.

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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/1999/9925102
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