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065/2000
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Ausschuss für Tourismus/Sportausschuss (Anhörung)

SPORTLICHE GROSSEREIGNISSE KURBELN DEN TOURISMUS AN

Berlin: (hib/VOM-to/sp) An der positiven Entwicklung des Deutschland-Tourismus im vergangenen Jahr haben sogenannte Event- und Erlebnisreisen einen großen Anteil.

Dies betonte die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), Ursula Schörcher, am Montagnachmittag in einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Tourismus und des Sportausschusses anlässlich der Internationalen Tourismus-Börse im Internationalen Congress-Centrum in Berlin.

Die Abgeordneten hörten neun Sachverständige zum Thema "sportliche Großereignisse als Wirtschaftsfaktor für den Tourismus".

Solche Großereignisse werden nach den Worten Ursula Schörchers immer mehr zu touristischen Statussymbolen, bei denen hohe Zuwachsraten zu verzeichnen seien.

Bei der Reiseplanung stünden sie bereits an sechster Stelle. Event-Reisen brächten in kurzer Zeit auch mehr Geld ein als eine längere Reise.

Im Marketing würden Events als Vehikel benutzt, um zusätzliche Reisen zu bewirken. Die Medienberichterstattung über diese Events mache eine Region oder einen Ort in der Öffentlichkeit bekannt.

Weil sie den Standort oder die Region förderten, hätten die Großereignisse positive wirtschaftliche Gesamteffekte, urteilte die DZT-Chefin.

Diesen Aspekt hob auch Kurdirektor Michael Schmidl aus Oberstdorf hervor. Der Ort lebe zu über 90 Prozent vom Tourismus.

60 Prozent der Übernachtungen entfielen auf den Sommer, 40 Prozent auf den Winter, wobei seit Jahren eine steigende Tendenz zu Gunsten des Winters zu beobachten sei.

Veranstaltungen wie die Vierschanzentournee würden die Wirtschaftskraft Oberstdorfs, aber auch der umliegenden Gemeinden, fördern.

Wichtig sei, dass zu den Großveranstaltungen umweltfreundliche Bahnreisen und ein Bus-Pendelverkehr angeboten würden. Oberstdorf werde sich auch weiterhin um Wintersportveranstaltungen bewerben.

Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft, Christian Ehlers, plädierte dafür, dass sich die Beteiligten bei der Planung von Stadien und Sportstätten mit der Tourismuswirtschaft absprechen.

Auch sollten sie diese Ereignisse nicht für Zeiten planen, in denen die regionale Tourismuswirtschaft bereits ausgelastet sei.

Der Sport habe aus der Sicht des Auslandes einen hohen Stellenwert, sagte Ehlers. Daraus sollte für die deutsche Tourismuswirtschaft Kapital geschlagen werden.

Auf die hohe Wirksamkeit von Sportveranstaltungen mit langen Übertragungszeiten in den Medien wies auch Ernst Wittmann, Kurdirektor im Berchtesgadener Land, hin.

Diese Ereignisse würden Aktivitäten von Firmen nach sich ziehen. Die Förderung von Sportstätten stelle daher eine echte Strukturförderung dar.

Eine "gewisse Nachhaltigkeit" verlangte Alfons Meyer, Geschäftsführer des Touristikservices Ahr, Rhein, Eifel, von den Großveranstaltungen.

Sie könnten negative Einflüsse, wie die Einschnitte im Gesundheitswesen, unter Umständen wieder wettmachen.

Dies sah auch Kurdirektor Michael Steinbach aus Bad Dürrheim so. Der Ruder-Olympiasieger von 1992 erinnerte daran, dass Garmisch-Partenkirchen durch die Olympischen Winterspiele von 1936 zum führenden deutschen Wintersportort geworden sei.

Walter Kafitz, Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH, schätzt, dass rund 2.500 Arbeitsplätze in der Eifelregion vom Nürburgring abhängen.

Die Formel 1 sei die größte, aber nicht die einzige Veranstaltung der Rennstrecke. Für Professor Reiner Stäglin vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung werden Sportveranstaltungen immer mehr als ökonomische Großereignisse identifiziert.

So würden die Konsumausgaben ausländischer Touristen, die zu einer Weltmeisterschaft anreisen, das Bruttoinlandsprodukt erhöhen.

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Verantwortlich: Uta Martensen
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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2000/0006502
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