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077/2000
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Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

SATELLITEN ZUR ÜBERWACHUNG VON KLIMAVERÄNDERUNGEN EINSETZEN

Berlin: (hib/SAM-um) Überschwemmungen wie derzeit in Mosambik könnten rechtzeitig erkannt werden, wenn im Rahmen des Klimaschutzes verstärkt Satelliten eingesetzt würden.

Diese Überzeugung vertrat am Mittwochmittag Dr. Mojib Latif vom Max-Planck-Institut für Meterologie gegenüber dem Umweltausschuss, zu dem auch Mitglieder des Ausschusses für Bildung und Forschung geladen waren.

In der nicht-öffenlichen Anhörung über "Satellitengestütztes Umweltmonitoring als Instrument einer nachhaltigen Politik" hob der Sachverständige die Bedeutung der Überwachung aus dem All für das Klimaschutzabkommen "Kyoto Protokoll" hervor.

Professor Wolfgang Cramer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung zufolge sind die Fernerkundungsdaten von Satelliten der Schlüssel für die Biosphäre und ihre Dynamik.

Es gebe keine Alternativen zu den Satellitenbildern, die zeigten, wie stark sich die Vegetation auf der nördlichen Halbkugel in einem Jahr entwickelt.

Auch könnten die Kohlenstoffflüsse in der Biosphäre beobachtet werden. Man habe beispielsweise im Amazonasgebiet den Vegetationsprozess und die Kohlenstoffbildung darstellen können, so Cramer weiter.

Latif betonte, ein Großteil der Treibhausgase wie etwa Kohlendioxid sei zweifellos auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen.

Durch eine Kombination von Stations- und Satellitenmessungen könne die Zunahme von klimarelevanten Spurengasen in der Atmosphäre beobachtet werden.

Diese Satellitenmessungen lägen bislang noch nicht vor, es sei daher wichtig, die satellitengestützte Fernüberwachung weiterzuentwickeln, um klimarelevante Daten zu bekommen.

Cramer vertrat die Auffassung, neben der Fernerkundung aus dem All seien auch künftig Überwachungs-Netzwerke am Boden notwendig.

Er trat dafür ein, Wissenschaftler verstärkt im Planungsstadium von Fernbeobachtungen einzubinden, wie das etwa in den USA der Fall sei.

Klaus Barwinski, Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, plädierte dafür, den Markt für Standard-Produkte aus dem Weltraum "anzuschieben".

Optische und Radarbeobachtung könnten auch in der Regionalplanung genutzt werden. So könne man erkennen, wie weit fortgeschritten die Besiedelung eines Gebietes sei.

Man wolle Monitoring aus dem Weltraum dazu nutzen, Landschaftsmodelle zu aktualisieren. Nach den Worten Barwinskis stellt die Weltbeobachtung aus dem All eine echte Alternative zur herkömmlichen Erfassung von dreidimensionalen Objekten dar.

Er riet dazu, künftig mehr Daten aus unabhängigen europäischen Quellen an deutsche Nutzer zu liefern. Verstärkten Entwicklungsbedarf sah er bei den methodischen Ansätzen.

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Verantwortlich: Uta Martensen
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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2000/0007703
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