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278/2000
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Sportausschuss

LEBENSLANGES SPORTTREIBEN DURCH SCHULSPORT FÖRDERN

Berlin: (hib/SAM-sp) Lebenslanges Sporttreibens muss einen gleichberechtigten Platz neben dem lebenslangen Lernen erhalten.

Dies forderte Brandenburgs Minister für Bildung, Jugend und Sport, Steffen Reiche, in einer Sitzung des Sportausschusses mit Vertretern der Kultusministerkonferenz (KMK) am Mittwochnachmittag.

Nach den Worten des Ministers beginnt dies bereits in den Kindergärten und beim Schulsport. Reiche forderte, für die Sanierung und Modernisierung von Sportstätten in den neuen Bundesländern den Goldenen Plan Ost weiterzuführen.

Wenn Bewegung und gesundheitlicher Zustand etwas miteinander zu tun hätten, so müsse der Auftrag der Kultusminister der Bundesländer lauten, den Schulsport so weit wie möglich zu fördern.

Aus Sicht von Rudolf Köberle vom Baden-Württembergischen Kultusministerium ist dafür eine Werbekampagne zu starten.

Es gelte, insbesondere die Eltern als Verbündete zu gewinnen. Köberle verwies auf eine bisher erfolgreiche Werbekampagne in seinem Bundesland, die seitens der Landeselternvertretung für den Schulsport initiiert worden sei.

Demgegenüber problematisierte Klaus-Henning Lemme vom Niedersächsischen Kultusministerium die Ansprüche der verschiedenen Interessengruppen, angemessen im Stundenplan berücksichtigt zu werden.

So würde vor allem seitens der Elternschaft, aber auch der Wirtschaft häufig die Forderung laut, Fächern wie Physik oder Chemie mehr Raum zu geben, was dann zulasten des Sports ginge.

Die SPD unterstrich die Bedeutung des Schulsports bei der Behebung von Verhaltens- und Bewegungsdefiziten bei Kindern.

Gleichzeitig warnte sie davor, den Schulsport mit Erwartungen zu überfrachten, da man häufig die Schule für die Behebung von Defiziten in der Gesellschaft heranziehe.

Der Sportausschuss habe ein hochgradiges Interesse daran, daß der Schulsport seinen Beitrag dazu leiste, dass die nachwachsende Generation eine gesunde sei, hieß es.

Die CDU/CSU forderte eine tägliche Sportstunde. Dies sei in Einklang zu bringen mit dem Vereinssport. Die Union verwies auf die Medaillenergebnisse australischer Spitzensportler.

Nachdem diese bei den Olympischen Spielen von 1996 eher gering ausfielen, hätte australische Politiker sich entsprechend für den Spitzensport eingesetzt.

Nach Auffassung von Bündnis 90/Die Grünen ist es erforderlich, systematisch Daten zum Gesundheitszustand der Schüler zu erheben.

Außerdem müsse der Sportunterricht konzeptionell zu einem Leitfach für Gesundheitsausbildung umgestaltet werde.

Seitens der F.D.P. wurde ebenfalls hervorgehoben, dass es ohne den Schulsport keinen Leistungs- und auch keinen Breitensport gebe.

Es handle sich um ein Thema, das die Nation bewege. Die Zahlen einzelner Bundesländer zu Haltungsschwächen und Übergewicht bei Schulanfängern belegten die Brisanz der Thematik.

Die PDS betonte, es gehe vornehmlich um die Gesundheit der Kinder. Die Schule stelle eine wesentliche Möglichkeit dar, Einfluß auf Kinder zu nehmen, damit diese mehr Sport trieben.

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Verantwortlich: Uta Martensen
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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2000/0027804
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