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037/2003
Stand: 17.02.2003
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Konjunkturelle Lage drückt auf die Erträge der deutschen Landwirtschaft

Verbraucherschutz/Unterrichtung

Berlin: (hib/POT) Die Ertragslage der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland hat sich im Wirtschaftsjahr 2001/2002 verschlechtert. Dies ist das Ergebnis des ernährungs- und agrarpolitischen Berichts 2003, den die Bundesregierung vorgelegt hat (14/405). Demnach sind die Einkommen der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe im Durchschnitt um 6,1 Prozent auf 21 763 Euro je Arbeitskraft gesunken. Auch der Gewinn ging um 6,6 Prozent auf 33 593 Euro je Unternehmen zurück. Den Ergebnissen des Berichts zufolge muss die Entwicklung in der Landwirtschaft jedoch differenziert betrachtet werden. Während bei den Veredlungsbetrieben als Folge der erheblich gesunkenen Erzeugerpreise für Schlachtschweine deutliche Erlöseinbußen zu verzeichnen seien, sei der Gewinn bei Ackerbaubetrieben infolge der guten Getreideernte um 9,6 Prozent gestiegen. Positiv habe sich auch die Situation bei Obst- und Weinbaubetrieben entwickelt, die einen Gewinnanstieg um 21,5 beziehungsweise 10,1 Prozent zu verzeichnen hätten. Unterschiedlich war dem Bericht zufolge auch die Einkommensentwicklung in Ost- und Westdeutschland. Während sich bei den Landwirten in den alten Bundesländern die negativen Auswirkungen der gesunkenen Schweinepreise mit einen Einkommensrückgang um 7,4 Prozent deutlich bemerkbar gemacht hätten, seien die Einkommen in den neuen Ländern bedingt durch höhere Einnahmen aus dem Ackerbau um 7,6 Prozent gestiegen. Der Ökologische Landbau hat dem Bericht zufolge im Jahr 2001 an Bedeutung gewonnen. Die Zahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe habe im Vergleich zum Vorjahr um 15,4 Prozent auf 14 702 ebenso zugenommen wie die bewirtschaftete Fläche, die mit 643 998 Hektar um 16,3 Prozent angestiegen sei. Damit seien 3,3 Prozent der Betriebe und 3,7 Prozent der Fläche ökologisch bewirtschaftet worden. Das neue staatliche Biosiegel für Produkte aus dem ökologischen Landbau sei zudem mit 700 Zeichennutzern zur Kennzeichnung von über 14 000 Produkten erfolgreich in den Markt eingeführt worden. Nach dem Bericht ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Jahr 2002 insgesamt um 4 Prozent auf 394 600 Betriebe gesunken. Auch die Zahl der Arbeitskräfte, die haupt- oder nebenberuflich in der deutschen Landwirtschaft tätig sind, habe im gleichen Zeitraum um 3,8 Prozent auf 1,27 Millionen abgenommen.

Für das laufende Wirtschaftsjahr 2002/2003 rechnet die Regierung erneut mit einem deutlichen Rückgang der Gewinne bei den landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben um 15 bis 20 Prozent. Dies führt der Bericht auf den zu erwartenden Rückgang der Erzeugerpreise für Milch und Schweine, geringere Erntemengen und die gegenüber dem Vorjahr deutlich geringeren Erlöse beim Ackerbau zurück.

Mit der Einrichtung des Bundesinstituts für Risikobewertung sowie des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ist aus Sicht der Regierung im Jahr 2002 ein wichtiger Schritt zur institutionellen Verbesserung der Lebensmittelsicherheit und des gesundheitlichen Verbraucherschutzes in Deutschland gelungen. Erhebliche Auswirkungen auf die nationale und europäische Agrarwirtschaft erwartet der Bericht von den laufenden WTO-Verhandlungen über die Liberalisierung des Agrarhandels, bei denen die Modalitäten für den weiteren Abbau der staatlichen Stützungs- und Schutzmaßnahmen festgelegt werden sollen.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2003/2003_037/05
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