Union fragt nach Strukturkrise bei Textilrecycling

Umwelt/Kleine Anfrage

Berlin: (hib/ROR) Die CDU/CSU-Fraktion möchte von der Bundesregierung in einer Kleinen Anfrage (15/2642) wissen, wie sie eine Zertifikatlösung für die Textilindustrie beurteilt. Diese Lösung würde es Herstellern und Importeuren von Textilwaren ermöglichen, Zertifikate im In- und Ausland zu erwerben, um so ihrer Herstellerverantwortung gerecht zu werden. Laut Union besteht für die Textilindustrie die Gefahr einer Strukturkrise. Das veränderte Konsumverhalten der Deutschen habe dazu geführt, dass in den letzten drei Jahren der Anteil der zu verwertenden Kleidung am Sammelaufkommen von 50 auf 30 Prozent gesunken sei. Dies habe zur Folge, dass die Gewinne nicht mehr ausreichen. Die Neustrukturierung bei der Sammlung von Alttextilien werde dazu führen, dass jährlich 400.000 Alttextilien nicht mehr recycelt, sondern über Verbrennungsanlagen oder Deponien entsorgt werden müssten. Dies stehe im Widerspruch zu dem von Bundesminister Jürgen Trittin geäußerten Ziel "bis zum Jahr 2020 weitgehend und dauerhaft auf die Deponierung von Abfällen verzichten zu können." Die Fraktion möchte daher von der Bundesregierung wissen, ob sie die Situation ähnlich beurteilt, und ob sie bereit wäre, zeitaufwendige gesetzliche Regelungen zu vermeiden, um freiwillige Maßnahmen zu verwirklichen.