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151/2004
Stand: 07.06.2004
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Deutschland drittgrößter ausländischer Investor in Lateinamerika

Auswärtiges/Antwort

Berlin: (hib/VOM) Nach einer Analyse des Iberoamerika-Vereins aus dem Jahr 2003 nimmt Deutschland nach den USA und Spanien Rang drei unter den ausländischen Investoren in Lateinamerika ein. Dies berichtet die Bundesregierung in ihrer Antwort (15/3255) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (15/3028) zur deutschen Lateinamerika-Politik seit 1998. Viele deutsche Tochterunternehmen tätigten ihre Investitionen inzwischen mit Mitteln, die sie aus eigener Kraft in Lateinamerika erwirtschaften, ohne dass diese als ausländische Direktinvestitionen erfasst würden. Das Auswärtige Amt unterhalte 26 Auslandsvertretungen in Lateinamerika, für die die Förderung deutscher Wirtschaftsinteressen einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt darstelle. Das Netz der Auslandshandelskammern und das Korrespondentennetz der Bundesagentur für Außenwirtschaft seien schon heute in Lateinamerika besonders dicht.

Das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Mexiko aus dem Jahr 2000 hat sich den Angaben zufolge innerhalb kurzer Zeit positiv ausgewirkt. Nach Inkrafttreten der Nordamerikanischen Freihandelszone (Nafta) im Jahre 1994 habe sich zunächst der Anteil der EU-Länder am mexikanischen Außenhandel von zwölf auf sechs Prozent halbiert. Seither hätten sich die Perspektiven im Handel mit der EU jedoch wieder deutlich aufgehellt, so dass er gegenwärtig sieben bis acht Prozent umfassen dürfte. Den starken Anstieg deutscher Direktinvestitionen in Mexiko im Jahr 2000 (5,9 Milliarden Euro) und 2001 (6,7 Milliarden Euro) führt die Regierung auf das EU-Abkommen zurück. Nach mexikanischen Angaben hätten sich die deutschen Exporte nach Mexiko von 3,1 Milliarden US-Dollar im Jahre 1994 auf 6,2 Milliarden US-Dollar 2003 verdoppelt, so die Regierung. Von den hoch verschuldeten armen Ländern gehörten mit Bolivien, Guyana, Honduras und Nicaragua vier zu Lateinamerika. Deutschland habe seine umschuldungsfähigen Forderungen vollständig erlassen. Sie hätten sich gegenüber Bolivien auf 430 Millionen Euro, gegenüber Nicaragua auf 602 Millionen Euro und gegenüber Guyana auf knapp 11 Millionen Euro belaufen. Die Forderungen des Bundes gegenüber lateinamerikanischen Ländern summieren sich laut Regierung auf 3,43 Milliarden Euro, von denen allein 1,02 Milliarden Euro auf Brasilien entfallen. In der Rangliste der Schuldnerländer folgten Argentinien mit 796 Millionen Euro, Peru mit 471 Millionen Euro und Nicaragua mit 339 Millionen Euro.

Wie es in der Antwort weiter heißt, gibt es in Lateinamerika 669 Schulen mit Deutschunterricht, an denen 114.050 Schüler Deutsch lernen. Die Förderung der deutschen Sprache stütze sich auf 15 Goethe-Institute, acht Goethe-Zentren, 15 Lektorate des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, vier Fachberaterstellen der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen und 40 geförderte deutsch-ausländische Kulturgesellschaften. Darüber hinaus lernten in der Region rund 12.500 Erwachsene Deutsch bei privaten Anbietern. Es gebe in Lateinamerika 83 Hochschulen mit Germanistik oder Deutsch als Fremdsprache. Rund 3.500 Studenten studierten Germanistik, 18.300 Studenten lernten studienbegleitend Deutsch. Die Deutsche Welle prüfe den Ersatz des spanischsprachigen Fernsehprogramms durch Untertitelung von deutschsprachigen Sendungen. Eine Entscheidung sei bisher nicht gefallen. Aus Regierungssicht wäre eine Einstellung bedauerlich, heißt es. Gestiegen sei die Zahl der Studenten aus Lateinamerika und der Karibik in Deutschland von 4.414 im Wintersemester 1992/1993 auf 6.544 im Wintersemester 2002/2003.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2004/2004_151/04
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