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2003
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Französische Schulklasse bei Jugend und Parlament

Weit gereist und nicht zu kurz gekommen

So etwas hat es noch nie gegeben: Zum ersten Mal bot sich in diesem Jahr einer französischen Schulklasse die Möglichkeit, an Jugend und Parlament teilzunehmen. 15 französische Schüler sowie ihre Deutschlehrerin Madeleine Claus und ihr Direktor Jean Verges machten sich am vergangenen Sonnabend auf den Weg von Perpignan über Paris nach Berlin."Bevor wir nach Berlin kamen, habe ich mir alles viel kleiner vorgestellt. Mich faszinieren besonders Größe und Breite der Regierungsgebäude sowie die Modernität und Vielfalt der Kunst", schilderte Naim Taleb (17) seine erste Eindrücke. Die meisten der jungen Franzosen vom "Lycée Aristide Maillol" waren zuvor noch nie in Berlin.

Catherina

Die französische Schülerin Catherina Nintzel

Seit der ersten Veranstaltung Jugend und Parlament 1984 war es nicht nur ein Ziel, die deutschen Jugendlichen in die Rollen der Abgeordneten schlüpfen zu lassen, sondern auch, jeweils zwei junge Leute aus den deutschen Anrainerstaaten einzuladen."Anfang dieses Jahres besuchte eine deutsche Schulklasse aus Saarbrücken die französische Nationalversammlung. Daraufhin sprach Bundestagspräsident Wolfgang Thierse im Frühsommer eine Gegeneinladung an Frankreich aus", beschreibt Hans-Henner Becker vom Besucherdienst die Anfänge der Idee. Es war nicht einfach, so schnell eine französische Klasse zu finden, die über ausreichende Deutschkenntnisse verfügte."Die Sommerferien hatten schon fast begonnen und wir erreichten nicht mehr alle Schüler", erinnert sich Madeleine Claus, die einzige Deutschlehrerin am "Lycée Aristide Maillol", das 1800 Schüler hat. Alle Teilnehmer habe sie aus den Abiturklassen ausgewählt. Es gibt aber zwei Ausnahmen. Zwei der Mädchen kommen ursprünglich aus Deutschland und nehmen zurzeit an einem Schulaustauschprogramm in Frankreich teil. "Es ist seltsam, nach eineinhalb Monaten wieder nach Deutschland zu kommen", erzählt Catharina Nintzel. Die 17-Jährige, die eigentlich aus Niedersachsen kommt, wird noch viereinhalb weitere Monate in Frankreich verbringen und am kommenden Mittwoch mit ihren französischen Mitschülern zurück ins deutsche Nachbarland fliegen.

Naim Taleb

Naim Taleb aus Frankreich war fasziniert von Berlin

Insgesamt gefällt es den Franzosen sehr gut bei Jugend und Parlament. Sie sind überrascht, wie sehr sich die teilnehmenden deutschen Jugendlichen für Politik interessieren und engagieren. Andererseits bedauern sie, dass sich der Kontakt zu den Deutschen in Grenzen hält. "Ich habe kein Problem, mit anderen Teilnehmern ins Gespräch zu kommen. Ich glaube, die Franzosen und die Deutschen befürchten einfach, einander nicht zu verstehen", beschreibt Catharina die Problematik.

Einer der Höhepunkte der Gruppe während ihres Aufenthaltes in Berlin war die Übergabe eines Geschenks an Bundestagpräsident Wolfgang Thierse am Montagnachmittag. Als kleines Dankeschön hatten sie ihm aus ihrer Heimat Roussillon (Nordkatalonien) einen Bildband mitgebracht. Ob auch im nächsten Jahr wieder eine ausländische Schulklasse das Programm bereichern wird, ist noch ungeklärt. Versprechen kann Hans-Henner Becker noch nichts: "Oft sind solche Jugendbegegnungen davon abhängig, wie sehr die Kontakte auch weiterhin gepflegt werden."

cm

Quelle: http://www.bundestag.de/dialog/JuP_2003/JuPITER/streiflicht/franzosen
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