Berlin, 8.11.2001

Deutsch-Tschechische Grenze/Anti-Terror-Paket

 

Rotgrün verweigert Finanzmittel für Grenzsicherheit

MdB Günter Baumann kritisiert Lücke im Anti-Terror-Paket der Bundesregierung

 

Im aktuellen Anti-Terror-Paket der Bundesregierung sind keine finanziellen Mittel zur Behebung der Sicherheitsmängel an der deutsch-tschechischen Grenze vorgesehen. MdB Günter Baumann (CDU) kritisierte gestern diese „gravierende Lücke in der Sicherheitspolitik“ im Innenausschuss des Deutschen Bundestages. Ein Antrag Baumanns, unverzüglich das Personal des Bundesgrenzschutzes aufzustocken und den Einsatz neuer und zweckmäßiger Technik an der „Grünen Grenze“ zwischen Deutschland und Tschechien zu finanzieren, wurde gleichzeitig von einer Mehrheit von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und PDS abgelehnt.

Diese Verweigerung, so Baumann, sei „um so unverständlicher, als sich in jüngster Zeit die Hinweise des tschechischen Geheimdienstes verdichtet haben, wonach irakische Agenten über die deutsch-tschechische Grenze geschleust worden und 1.300 afghanische Asylbewerber aus Tschechien vermutlich nach Deutschland abgetaucht sind.“

Baumann hofft nun auf die kommende Woche, wenn der Bundestag über seinen Antrag in 2. und 3. Lesung endgültig abstimmen wird. Er appelliert an die sächsischen Bundestagsabgeordneten aller Parteien, „die sicherheitspolitischen Notwendigkeiten Sachsens vor die Parteipolemik“ zu stellen. Zu dieser Plenarsitzung hat Baumann erneut BGS- und Polizeibeamte nach Berlin eingeladen, die die Sicherheitsmängel aus ihrer täglichen Arbeit kennen.

Seine Initiative geht auf die Tagung der CDU-Landesgruppe Sachsen in Oberwiesenthal vom April 2000 zurück. Die damalige Bestandsaufnahme der illegalen Grenzübertritte und kriminellen Aktivitäten an der deutsch-tschechischen Grenze habe durch die Terroranschläge vom 11. September eine „beängstigende Aktualität“ erlangt.