Hauptsache Aufmerksamkeit
Berlin,5.02.2004
Die Forderung der Bundestagsabgeordneten Klaus Haupt und Henry
Nitzsche nach einem Ausbau der vorrangig dem Güterverkehr
dienenden Strecke Hoyerswerda - Horka - Polen für eine
Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ist nichts als heiße
Luft. Entweder kennen beide den Inhalt des am 30. April 2003 in
Görlitz zwischen Deutschland und Polen geschlossenen "Abkommen
über die Zusammenarbeit bei der Weiterentwicklung der
Eisenbahnverbindungen" nicht oder handeln wider besseres
Wissen.
Dieses
Abkommen sieht ausdrücklich den "Ausbau der bestehenden
Strecke Kohlfurt (Wegleniec) - polnisch-deutsche Grenze - (Richtung
Horka) einschließlich Elektrifizierung sowie Anpassung ihrer
Streckendurchlassfähigkeit und der Belastungsklasse an die
Parameter des Übereinkommens AGTC" vor. Dieses 1991
abgeschlossene "Europäischen Abkommen über wichtige
Linien des internationalen kombinierten Verkehrs und damit
zusammenhängende Einrichtungen" legt ausdrücklich eine
Ausbaugeschwindigkeit von 120 Km/h fest.
Für den
gleichfalls in diesem Abkommen vereinbarten Ausbau der für den
Personenverkehr bedeutsamen Strecken Berlin - Warschau und Dresden
- Görlitz - Breslau hingegen ist in der Tat ein Ausbau
für 160 Km/h vorgesehen.
Auch Bahnchef
Hartmut Mehdorn hat sich ausdrücklich für eine
Streckengeschwindigkeit von 120 Km/h auf der Strecke Hoyerswerda -
Horka - Grenze Deutschland/Polen ausgesprochen und hält einen
grenzüberschreitenden Personenverkehr auch langfristig
für kaum vorstellbar. Woher FDP-Mann Haupt die künftige
"maßgebende Bedeutung im europäischen Reiseverkehr" der
Strecke ableitet, bleibt sein Geheimnis.
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