Traum von Amerika wurde wahr
Hoyerswerda,13.02.2003 Seit September 2002 hat der
17Jährige Reichenauer Karsten Pötschke sein Elternhaus
gegen eine Farm in Camden im US-Bundesstaat Indiana eingetauscht.
Für ein Jahr lebt er dort bei der fünfköpfigen
Familie Forgey und besucht eine Highschool. Vermittelt wurde der
Aufenthalt durch die Hoyerswerdaer SPD-Bundestagsabgeordnete
Barbara Wittig, die Karsten im Rahmen des Parlamentarischen
Patenschafts-Programms (PPP) vorgeschlagen hatte.
Mittlerweile
hat sich der Gymnasiast bestens eingelebt und beherrscht die
Sprache so gut, dass er sogar schon auf englisch träumt.
Bereut hat er seinen Schritt noch keine Minute, auch wenn er
mitunter Familie und Freunde in der Heimat und die Landschaft der
Oberlausitz vermisst. "Indiana besteht hauptsächlich aus Mais-
und Sojafeldern", schreibt er. Begeistert äußert er sich
über die Gastfreundschaft in der Familie und im Ort sowie das
Interesse an seiner Person. Schon mehrfach wurde Karsten
eingeladen, Vorträge über Deutschland zu halten. Die
gegenwärtige politische "Großwetterlage" trübt das
Klima nicht.
Die Teilnahme
am Unterricht bereitet ihm keine Schwierigkeiten, auch wenn manches
anders abläuft als am heimischen Großröhrsdorfer
Ferdinand-Sauerbruch-Gymnasium. Obwohl strengere Regeln herrschen
als zu Hause, sei insbesondere das
Lehrer-Schüler-Verhältnis entspannter als in Deutschland.
Am meisten gefallen Karsten ausgefallene Unterrichtsfächer wie
z. B. Marketing oder Kochen. In Englisch hat Karsten zu seiner
eigenen Verwunderung die besten Noten der ganzen Klasse, obwohl es
nicht seine Muttersprache ist. "Optimal wäre ein Mix des
hiesigen Systems mit unserem in Deutschland", sagt er.
Seiner
Sportleidenschaft frönt der Reichenauer auch jenseits des
Atlantiks. Neben regelmäßigem Kampfsport ist er Mitglied
der Schul-Schwimmmannschaft. Ohne die Hilfsbereitschaft seiner
Gasteltern, die ihn regelmäßig zum Training fahren,
wäre dies nicht möglich. Öffentliche Verkehrsmittel
gibt es auf dem platten Land nicht. Daher beneidet Karsten seine
gleichaltrigen Freunde, dass man in den USA bereits mit 16 Jahren
den Führerschein machen kann.
Vor seiner
Rückkehr im Sommer 2003 wird er sicherlich erneut über
seine weiteren Erlebnisse und Erfahrungen berichten.
Mit Beginn des
neuen Schuljahres wird Barbara Wittig erneut als "Patin" einem
jungen Menschen aus dem Wahlkreis die Möglichkeit
eröffnen, ein Jahr in den Vereinigten Staaten zu
verbringen.
|