Deutscher Bundestag
English    | Français   
 |  Home  |  Sitemap  |  Kontakt  |  Fragen/FAQ
Druckversion  |       
Startseite > PARLAMENT > Kommissionen > Archiv > Enquete-Kommission Demographischer Wandel > Übersicht - Pressemeldungen >
14. Wahlperiode
[ zurück ]   [ Übersicht ]   [ weiter ]

Pressemitteilung 4/2000

"Demographischer Wandel - Herausforderungen unserer älter
werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik"

Forderungen nach Anhebung des Renteneintrittsalters sind unsinnig, so MdB Walter Link (CDU), Vorsitzender der Bundestags-Enquête-Kommission "Demographischer Wandel",

Berlin, 23. August - Für unsinnig hält Walter Link (CDU), der Vorsitzende der Bundestags-Enquete-Komission "Demographischer Wandel", die Forderung des Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelstages, Stihl, und einiger Politiker nach einer Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters auf 67 Jahre. Wo der Durchschnitt der Erwerbstätigen fünf Jahre vor dem gesetzlichen Eintrittsalter von 65 Lebensjahren in Rente gehe, müsse man sich vor allem damit beschäftigen, das tatsächliche Renteneintrittsalter heraufzusetzen.

Wer undifferenziert Forderungen nach einer Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters erhebe, übersehe, daß es Branchen und Berufe gebe, in denen ältere Arbeitnehmer die geforderten Leistungen aus körperlichen Gründen nicht mehr erfüllen könnten. Dies sei anerkannt z.B. in der Baubranche, gelte aber auch für andere Bereiche, betonte Vorsitzender Link.

"Rentenrechtliche Änderungen zur Anhebung des Renteneintrittsalters müssen gestützt werden mit betrieblichen und arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. Die Betriebe müssen mehr Akzeptanz zeigen, ältere Arbeitnehmer zu beschäftigen. Arbeitnehmer im fortgeschrittenen Lebensalter müssen bereit sein, sich durch Fortbildung weiter zu qualifizieren, ihre Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt zu bewahren und zu steigern. Alle wollen immer älter werden, aber nicht alt sein. Wenn der Anteil der älteren Arbeitnehmer an der Erwerbsbevölkerung immer größer wird, müssen wir mehr für deren Bildung und Qualifizierung tun, um die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit unserer Wirtschaft zu erhalten," erklärte Link.

Nach seiner Auffassung zeigen die bisherigen Erfahrungen, daß mit einer bloßen Veränderung der gesetzlichen Altersgrenze allein wenig zu bewirken sei. Solange eine hohe Arbeitslosigkeit herrsche, erscheine es politisch nicht akzeptabel, den Anteil der älteren Arbeitnehmer in den Betrieben wieder zu steigern.

Walter Link (CDU) ist auch in der 14. Wahlperiode Vorsitzender der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel". Der Deutsche Bundestag hat diese "Zukunftskommission" zum dritten Mal eingesetzt, um sich mit den Chancen der älter werdenden Gesellschaft auseinanderzusetzen. Im Mittelpunkt der Kommissionsarbeit stehen die Bereiche Wirtschaft und Arbeit, Soziale Sicherungssysteme, Pflege und Gesundheit, Soziale Dienste und Migration. Der demographische Wandel ist am deutlichsten spürbar an den Finanzierungsfragen der Sozialen Sicherungssysteme und der Sozialen Dienste. Die Chancen des demographischen Wandels liegen in der Schaffung neuer Arbeitsplätze, wie z.B. im Bereich der Pflege und der Sozialen Dienste. Die in dieser Wahlperiode von der Kommission zu entwickelnden Handlungsempfehlungen sollen für Bürger, Parteien und Verbände akzeptabel sein. Die Kommission, die aus elf Abgeordneten aller Fraktionen im Bundestag und elf namhaften deutschen Wissenschaftlern besteht, verspricht sich davon einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung einer zukunftsorientierten Sozialpolitik.

Für Rückfragen steht Ihnen der Vorsitzende der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel", Walter Link, MdB, zur Verfügung.

Quelle: http://www.bundestag.de/parlament/kommissionen/archiv/demo/demo_prs/demoprs104
Seitenanfang [TOP]
Druckversion Druckversion