Forennews :  Ab Montag, den 23.09.02: Neues Forum "Ihre Themen für die Koalitionsvereinbarung"
Elektronische Demokratie
  Diskussionsthemen
    Informationsfreiheit
      Kontroverse Themen
Das Forum hat insgesamt 283 Mitglieder

Thema: Kontroverse Themen

 
14.10.2002, 07:37 Uhr

zwillingsstern
Posts: 11

Yup, echt schade, dass sie nicht öfter da sind, sondern sich auf E-Mail-Notifikationen des Forums verlassen, nicht wahr?

Beschreib doch mal, was die Natur des Net ist.
--
Die Verantwortung des einzelnen endet erst dort, wo er mit all seinen Mitteln keinerlei Einfluss mehr ausüben kann.
13.10.2002, 22:56 Uhr

greengreengras
Posts: 13

Schade, dass sebastian und zwillingsstern nicht
oefter hier sind, denn
gern haette ich mit ihnen ueber
dass, was an regimekritischem Info-Fluss nach sebastian ein
Muss ist oder dass,
was an Internet-Wildwuchs nach zwillingsstern`s Meinung
zugemutet werden kann und soll, um die Natur des NET schnell und
medienkompetent erkennen zu koennen,
diskutiert,
um die Kontroverse auf die Spitze zu treiben ...


Aber sie scheinen weg zu sein!

Ciao
Euer GGG
--
http://forum.myphorum.de/top.php?f=5818
17.09.2002, 00:35 Uhr

zwillingsstern
Posts: 11

Generell bin ich deiner Meinung.

Allerdings gibt es Gruppen von Menschen, für die eine gewisse Art von Informationen gefährlich sein kann. Das sind zum Beispiel Pornoseiten für Kinder oder Naziseiten für 4. Klässler, die teilweise noch nicht die Fähigkeit haben Lügen von Wahrheit zu trennen, Halbwahrheiten zu erkennen usw. usf.

Diese Personen sollten geschützt werden.

Alle anderen sollten, statt bevormundet zu werden, eher schon durch gute Bildung befähigt werden selbst zu entscheiden, was sie sehen wollen.

Die Sperrung von Seiten, die zur Zerstörung der "Freien Demokratischen Grundordnung" aufrufen mag zwar rechtlich legitim sein, bringt jedoch effektiv nur Nachteile, denn:

- alles, was verboten wird, ist attraktiv
- Seiten springen schneller von Ort zu Ort, als sie verboten werden können, ohne selbst die Demokratie zu gefährden (also ohne den Verfassungsschützern so viel Macht zu geben, dass sie selbst das Grundgesetz bedrohen)
- Dadurch wird den Internetnutzern suggeriert, dass sie nur auf "gute" Seiten kommen, wodurch ihre Kritikfähigkeit eher geschwächt, als gestärkt wird
- es gibt schon Netzwerke (die kaum verboten werden können, ohne jeden einzelnen Rechner zu kontrollieren), die Informationen frei zugänglich machen, also ist jeglicher Versuch der Sperrung ineffizient
- Die Informationsfreiheit des Individuums gewährleistet erst kritisches Denken. Der Staat sollte dem Bürger so viel Freiheit geben, wie möglich, ohne die Sicherheit übermäßig zu gefährden. Eine Dauerhafte Zurückhaltung/Sperrung von Informationen bedeutet, dass nur eine kleine Gruppe sie hat und durch dieses Wissen Macht ausüben kann, was wiederum ein Sicherheitsrisiko ist
- Wenn eine Seite gesperrt wird, bedeutet dass, dass die Betreiber sich wiederum darin gestärkt fühlen, dass sie vom Staat unterdrückt werden, was das Gewaltpotential steigert
- Seiten lassen sich wirklich nicht effizient verbieten, ohne dass der Verfassungsschutz übermäßig aufgeblasen wird, denn die Internetnutzer, die Informationen wollen, sind auf jeden Fall mehr und werden noch mehr werden, wenn Seiten einfach gesperrt werden.

Was habe ich vergessen?
--
Die Verantwortung des einzelnen endet erst dort, wo er mit all seinen Mitteln keinerlei Einfluss mehr ausüben kann.
12.09.2002, 20:59 Uhr

sebastian
Posts: 1

"Informationsfreiheit" als Grundrecht des Bürgers schließt für mich auch das Recht auf Erhalt von Information ein, die nicht staatlichen "Qualitätskontrollen" standhält - um es mal in der Sprache, die benutzt wird, wenn übers Ausland gesprochen wird, zu sagen: etwa Schriften von Regimekritikern, Dissidenten und politisch Verfolgten :).

Zensur wird oft von der falschen Seite gesehen - mag sein, dass das, was jemand im Ausland auf seine Internetseite stellt, nach deutschen Recht unzulässig wäre. Man kann ihn jedoch nicht daran hindern. Warum aber soll *ich* davon abgehalten werden (durch Sperrungen, siehe die jüngsten Auseinandersetzung in Düsseldorf zwischen Bezirksregierung und Internetprovidern), mir diese frei verfügbaren und vom deutschen Staat nicht kontrollierbare Informationen zu beschaffen? Jeder Eingriff in meinen Informationsbezug ist meines Erachtens eine ungerechtfertigte Bevormundung.

Meinungen dazu?
 
[ - Zurück - ]

AnotherPHPBoard v.1.9.9b © 2000 by Alexander Mieland (DMA147.ThW.N)