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Thema: Online-Foren - Partizipation für wirklich alle?

 
12.09.2002, 12:13 Uhr

hansth
Posts: 76

quote:
Original von moderator:
Nun, ganz so pessimistisch bin ich nicht. Meine Erfahrung bspw. aus diesem Projekt ist, dass "Hochglanzbroschüren" das eine sind, aber die praktischen Erfahrungen etwas anderes. Es ist jedenfalls einfacher, mehr Demokratie einzufordern, als sach- und themenorientierte Kommunikation in einem Online Forum. Ist es signifikant, dass mehr Beiträge zum Grundsätzlichen erscheinen als zu den gestellten Sachthemen ?

Ja, ist vielleicht signifikant, weil eben die Diskussion von Folgefragen nachrangig ist, solange Grundsätzliches ungeklärt bleibt.

quote:
Meiner Erfahrung nach ist dies kein Alibi-Argument.

Sie sagen aber nichts zum Zeit-Bedeutungs-Austausch!

quote:
Wer also könnte hier ein Motor sein?

Keine Frage: "Sie selbst" - bspw. durch Beiträge zum Thema (wenn es sie interessiert)? Durch konkrete Fragen an Abgeordnete.

Warum kann man dabei nicht auf die "Fraktion" der Wissenschaftler zählen? Siehe das traurige Beispiel von http://www.politikon.org. Bleiben nicht die Politikwissenschaftler genauso "systemimmanent" wie die Politiker (und ihre Medien-Kollegen)? Wer präsentiert denn da mal den archimedischen Punkt und bleibt auch dabei?

Gruß
Hans Thiel (der auch mal Politische Wissenschaft studierte)

12.09.2002, 10:21 Uhr

moderator
Posts: 60
[Moderator]

quote:
Original von hansth:

Dass Online-Foren sowas wie die "Rampen der Kommunikation oder Teilhabe" sind, bleibt unverstanden.

Nun, ganz so pessimistisch bin ich nicht. Meine Erfahrung bspw. aus diesem Projekt ist, dass "Hochglanzbroschüren" das eine sind, aber die praktischen Erfahrungen etwas anderes. Es ist jedenfalls einfacher, mehr Demokratie einzufordern, als sach- und themenorientierte Kommunikation in einem Online Forum. Ist es signifikant, dass mehr Beiträge zum Grundsätzlichen erscheinen als zu den gestellten Sachthemen ?

Politikern muss man bettelnd hinterherlaufen, um sie zu einer kontinuierlichen Online-Teilnahme zu bewegen. "Keine Zeit" ist das beliebteste Alibi-Argument.

Meiner Erfahrung nach ist dies kein Alibi-Argument. Politiker sind (Bürger übrigens auch) bislang massenmediale Kommunikation gewohnt, erst langsam beginnen bspw. einige Abgeordnete die Möglichkeiten des Internet auszuprobieren - u.a. durch dieses Projekt. Das ist m.E. eine positive Entwicklung, die es zu unterstützen gilt.


Und auch die (Begleit-) Wissenschaft döst seit vielen Jahren vor sich hin oder beschäftigt sich eher mit den disziplin-erprobten Randfragen. Von den herkömmlichen Medien ist auch nichts zu erwarten, weil solche Fragen scheinbar am eigenen Stuhl sägen.

Wer also könnte hier ein Motor sein?

Keine Frage: "Sie selbst" - bspw. durch Beiträge zum Thema (wenn es sie interessiert)? Durch konkrete Fragen an Abgeordnete.

Gruß
Hans




[ Dieser Beitrag wurde von Hans Thiel am 11.09.2002 editiert. ]




11.09.2002, 11:38 Uhr

hansth
Posts: 76

Immer noch - nach fast 20 Jahren der "Erprobung" - haben sich Online-Medien als Teilhabechance für wirklich alle Bürger nicht durchsetzen können. Trotz jahrelanger Gespräche u.a. auch mit Politikern.

Schon gar nicht wird darüber nachgedacht, inwieweit mit ihnen eine alternative Option zur repräsentativen parlamentarischen Parteien-Demokratie besteht. Weiterhin werden steigende Nichtwählerzahlen schicksalhaft mit einem Schulterzucken akzeptiert. Medien gibt es nur in redaktionell beherrschter Form. Moderation, als journalistische Qualifikation, bleibt ein nahezu unbekannter Begriff.

Dass Online-Foren sowas wie die "Rampen der Kommunikation oder Teilhabe" sind, bleibt unverstanden. Allenfalls wird über technische Features für Blinde geredet.

Politikern muss man bettelnd hinterherlaufen, um sie zu einer kontinuierlichen Online-Teilnahme zu bewegen. "Keine Zeit" ist das beliebteste Alibi-Argument.

Und auch die (Begleit-) Wissenschaft döst seit vielen Jahren vor sich hin oder beschäftigt sich eher mit den disziplin-erprobten Randfragen. Von den herkömmlichen Medien ist auch nichts zu erwarten, weil solche Fragen scheinbar am eigenen Stuhl sägen.

Wer also könnte hier ein Motor sein?

Gruß
Hans




[ Dieser Beitrag wurde von Hans Thiel am 11.09.2002 editiert. ]
 
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