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Thema: Grundsätzliches Dilemma

Dieses Thema ist geschlossen

 
12.09.2002, 11:06 Uhr

wolfgangj
Posts: 51

Hmm, ich bin in dem Job inzwischen fast alt und grau geworden und habe im Bereich E-Sicherheit eigentlich nur eine einzige Methode gefunden die wirklich greift:
"Lass niemanden an Deinen PC!"
Alles andere wird Erfahrungsgemäss irgendwann geknackt.

Aktuell kann man wohl die Online Banken Software als sicher betrachten. Das allerdings auch nur, weil die Banken diese turnusmässig pflegen, und auf den neuesten Stand bringen, und bei jeder Sitzung mit neuen Passwörtern arbeiten (TAN haben eigentlich genau diese Funktion).
Im MOMENT könnte man vielleicht damit und mit der Secure Shell (Das ist diese abgesicherte Übertragung.) arbeiten, aber wer will ständig die ganzen TAN's versenden? Ausserdem ist das System wohl nicht für jeden wahlberechtigten Bürger zu meistern.

Dem norwegischen Modell (EDV-lesbarer Ausweis) stehe ich skeptisch gegenüber: Das Lesegerät und der PC sind frei erhältlich, aufschraubar und somit irgendwann wahrscheinlich manipulierbar. Gleiches gilt natürlich für Fingerabdruck und Augenretina Scanner. Kaum stellst Du so ein Gerät auf den Schreibtisch gewisser Leute entwickelt sich der Spieltrieb ;-))).

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Mein Fazit : Sicherheitsempfindliche Daten und World Wi(l)de Web sind naturgemäss 2 Paar Schuhe.


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Politik ist die Kunst des Machterhalts
11.09.2002, 10:13 Uhr

opak
Posts: 17

- der obige Beitrag wurde aufgrund eines Übertragungsfehlers doppelt eingestellt -

[ Dieser Beitrag wurde von Michael Domsalla am 11.09.2002 editiert. ]
11.09.2002, 10:12 Uhr

opak
Posts: 17

quote:
Original von chrisniro:
Die Lösung für das Dilemma zwischen Identität und Anonymität ist die Bereitstellung einer hohen Anzahl von Pseudoidentitäten für eine Identität.
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Dem kann ich nur zustimmen. eBay macht es letztendlich genauso. Ich nehme am System mit einem Pseydonym teil, bin aber gleichzeitig und nicht-öffentlich mit meinen Real-Daten gespeichert, so daß meine Transaktionen unter bestimmten Regelungen nachvollziehbar sind.

Eine staatliche, elektronische Identität wäre sicherlich die beste Lösung. Zusammen mit dem Ausweis. Hier wäre denkbar, daß die Ausweisnummer ähnlich den IP Adressen begrifflich kodiert wird, so daß die Teilnahme am öffentlichen elektronischen Verkehr erleichtert wird ("INS" - Identity Name System).

Durch die Teilnahme des Staates an einem solchen grundlegenden System, wären auch sichere Bezahlmöglichkeiten, Anmeldungen etc. weniger problematisch. Nur nebenbei bemerkt: für Deutschland oder Europa ein immenser Wettbewerbsvorteil in der Internetwirtschaft.

Mfg, Michael Domsalla
11.09.2002, 01:12 Uhr

chrisniro
Posts: 1

Die Lösung für das Dilemma zwischen Identität und Anonymität ist die Bereitstellung einer hohen Anzahl von Pseudoidentitäten für eine Identität. Durch deren Nutzung wird das Verknüpfen von gesammelten Informationen verhindert (Datenschutz, Anonymität). Will man die Identität feststellen, kann man von Pseudoidentitäten auf eine Identität schließen (Datenfreigabe, Identität). Die beiden Vorgänge (Bereitstellung von Pseudoidentitäten und Abbildung von Pseudoidentitäten auf Identität) wären eine staatshoheitliche Aufgabe.

Für den Urnengang benutzte man eine Pseudoidentität und der „staatshoheitliche Computer“ untersucht „nur“, daß man nur einmal mit nur einer Pseudoidentität gewählt hat.

Ich bin selber sehr daran interessiert, was denn die minimalen Aufgaben eines Staates sind. Und ich bin fest davon überzeugt, daß man in diesem Bereich um den Staat nicht herumkommt.

Gruß
Christian Niemitz-Rossant

10.09.2002, 18:29 Uhr

bathyskaph
Posts: 2

Da ich in diesem Forum der erste bin, möchte ich gleich folgendes aufwerfen:

Besteht nicht ein grundsätzliches Dilemma darin, dass die an elektronische Demokratie gebundenen Anforderungen der Identifizierung mit dem Anspruch auf Anonymität und Datenschutz kollidiert?
Wie müssten elektronische Wahlkabinien aussehen? Was passiert auf dem Weg zwischen Registrierung und Urnengang?

Viele Grüsse,

Thorsten Kaiser
"... und keiner hört mit!"



 
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