Forennews : Ab Montag, den 23.09.02: Neues Forum "Ihre Themen für die Koalitionsvereinbarung" |
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Elektronische Demokratie Diskussionsthemen Informationsfreiheit Trauriges Thema... |
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14.10.2002, 10:07 Uhr treczoks Posts: 117 | Ich glaube, ein "Anreiz" ist der falsche Weg - schließlich müsste der Anreiz signifikant höher sein, als der Bequemlichkeits- und Machtverlust, der aus einer Öffnung der Verwaltung resultiert. Hier muss ganz klar gesetzlicher Druck von oben kommen, die konkrete Verpflichtung, alles offen zu legen, und jede Ausnahme - auch der Öffentlichlkeit gegenüber - begründen zu müssen. Alles Andere produziert nur zahnlose Papiertieger, oder kostet so viel, das es allein deswegen Absägbar wäre - und das darf nicht sein, dafür steht einfach zu viel auf dem Spiel. |
13.10.2002, 21:40 Uhr greengreengras Posts: 13 | Machterhalt & Fehlervertuschung! Wenn ich den Artikel, den Du vorschlaegst, wkeim, zitieren darf: " probates `Mittel zur Korruptionsbekaempfung`. Die Idee ist denkbar einfach. Die Buerger sollen grundsaetzlich das Recht bekommen, ihren Behoerden in die Akten zu schauen. Ob Bauvorhaben, Auftragsvergabe oder Sitzungsprotokoll: "Die Transparenz behoerdlicher Entscheidungen ist Voraussetzung fuer die effektive Wahrnehmung von Buergerrechten", heisst es, sehr engagiert, in der Begruendung zu Schilys Gesetzestext. Doch was in den meisten Teilen Europas, allen voran Skandinavien, laengst Alltag ist, waere in Deutschland eine tiefe Zaesur. Denn hierzulande gelten bis heute die Relikte des preussischen Obrigkeitsstaats, das Aktengeheimnis und die Vertraulichkeit der Verwaltung, als oberste Maxime der Behoerden. " Es geht den Gegnern der Informations-Freiheits-Gesetze nur darum, weiter ihre Entscheidungen ohne Einblick anderer zu treffen, vielleicht nicht einmal vor einem Kreis sachkundiger Berater vertreten zu muessen, sondern wie bisher nur am persoenlichen Erfolg/Nutzen gemessen und fernab jeglicher rechtzeitiger Kontrolle. Stimme Dir ausdruecklich zu! @wolfgangj: Dein Argument des "Machterhalts" durch InformationsEntzug, -Rationierung, -Verzoegerung scheint mir sehr zutreffend zu sein. @treczoks: Deine Zitate der Verwaltungsapparate: " von ``Wir veroeffentlichen nur Informationen zu Themen, wo alle Beteiligten schon mindestens X Jahr tot sind`` bis zu ``(Zaehneknirsch!) Wir wurden vom Stadtrat gezwungen, Informationen im Web zu veroeffentlichen. Damit die Oeffentlichkeit keinen Schaden an den Daten nimmt, kann man die Seiten nur an einem (z.Zt. defekten) Intranetterminal[1] im Keller des Rathauses ansehen - sobald wir da Strom hin gelegt haben[2]``. " waeren Vorlagen zum Lachen, wenn das Thema nicht so ernst waere, aber sie treffen genau ins Schwarze!! Was kann man tun, damit Verwaltungen einen Anreiz erhalten, Stueck fuer Stueck zur Transparenz zu kommen? Was denkt Ihr? Tschuess, Euer GGG -- http://forum.myphorum.de/top.php?f=5818 |
01.10.2002, 14:10 Uhr wkeim Posts: 3 |
Nun die Informationsfreiheit bezieht sich auf Dokumente die schon existieren. Ich glaube die Zeit hat den Nagel auf den Kopf getroffen, es geht um Machterhalt: http://www.zeit.de Walter Keim -- Support freedom of information: http://home.online.no/~wkeim/foi.htm#e-mail Who is responsible for the lack of freedom of information: http://home.online.no/~wkeim/I_accuse.htm |
11.09.2002, 16:10 Uhr wolfgangj Posts: 51 | Ach ich denke, die Wahrheit ist viel simpler : Faulheit. Um ehrlich zu sein hätte ich auch keinen Bock tagtäglich irgendwo aufzuschreiben was ich gerade mache. Das so mancher Müllverbrenner natürlich lieber unbeobachtet mit ein paar Abgeordneten schmusst ist mir schon klar, aber ich will doch hoffen, daß es sich dabei um Ausnahmen handelt. -- Politik ist die Kunst des Machterhalts |
11.09.2002, 09:16 Uhr treczoks Posts: 117 | Solange die Beamten und Bürokraten im Parlament das Sagen haben, glaube ich nicht an eine echte Informationsfreiheit. Eine Krähe hackt der anderen schließlich kein Auge aus. So, wie man die Behörden in diesem Zusammenhang mauern sieht, muss man denken, es ging um ihre Existenz. Ich fühle mich dabei unwillkürlich an Kakerlaken erinnert, die sich im Dunkeln ungestört vermehren können. Jetzt soll das Licht der Öffentlichkeit an Verwaltungsvorgänge heran, und schon suchen sie Deckung und neue Verstecke! Die Lösungen der Verwaltungsapparate sind vielfältig: von "Wir veröffentlichen nur Informationen zu Themen, wo alle Beteiligten schon mindestens X Jahr tot sind" bis zu "(Zähneknirsch!) Wir wurden vom Stadtrat gezwungen, Informationen im Web zu veröffentlichen. Damit die Öffentlichkeit keinen Schaden an den Daten nimmt, kann man die Seiten nur an einem (z.Zt. defekten) Intranetterminal[1] im Keller des Rathauses ansehen - sobald wir da Strom hin gelegt haben[2]". Wenn ich also das so sehe, denke ich natürlich auch darüber nach, warum diese Haltung zustande kommt. Haben die Behörden etwa so viele Leichen im Keller? Haben Rathäuser und Verwaltungen, Parlamente und Regierungen etwa was vor ihrem Souvereign, dem Bürger zu verstecken? [1] Serielle Verbindung mit 2400BpS, keine Laufwerke aus Sicherheitsgründen, Zutritt nur in Begleitung eines Stadtratsvertreters. [2] Nicht vor dem Haushalt 2040 |
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