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05.01.2003, 00:34 Uhr maywald Posts: 2 |
SOZIALE FUNKTION VON SCHULE Prof. Dr. rer. soc. Dirk Baecker Soziologie der Erziehung: "Talcott Parsons sprach davon, daß drei Revolutionen die moderne Gesellschaft auf ihren Weg brachten: die politische der Demokratie, die industrielle der maschinellen Produktion und die pädagogische der Massenverschulung. Dennoch ist bis heute soziologisch nicht klar, auf welches Experiment sich die Gesellschaft eingelassen hat, indem sie Kinder und Jugendliche einem Schulzwang unterwirft. " ( Literatur: Bölsche, Jochen, Pfusch am Kind. In: Der Spiegel 20/2002, 13. Mai 2002; Luhmann, Niklas, Das Erziehungssystem der Gesellschaft, Frankfurt am Main 2002) "Ungeeignet für die Herausbildung eines Mythos ist die bloße Information über bestimmte..."( Inhalte ). Weit wirkungsvoller sind zum einen indirekte Formen der Vermittlung von Botschaften mit einem hohen emotionalen und evaluativen Gehalt. Als wirkungsvoll haben sich auch unterschwellige Botschaften erwiesen , die von den Adressaten nicht bewußt registriert werden, aber deutliche emotional-evaluative Reaktionen auslösen". (Grundlagen für eine Ökonomisierung von Mythos, mögliche Funktionen, positive und negative Rahmenbedingungen. http://www.grp-net.com/info/031702.html) Die Verschulungsabsicht bzw. das ehrwürdige Bildungsversprechen unter dem Motto:'Chancengleichheit für Alle' ist solch ein, inzwischen nicht mehr zeitgemäßer, Mythos , welcher nicht nur von Pädagogen, sondern auch von Politikern gern benutzt wurde, um die eigenen bildungspolitischen Absichten zu kaschieren. Die schulischen Rahmenbedingungen (insbesondere in Hauptschulen) haben diesem Motto stets erfolgreich entgegengearbeitet. Überfüllte Klassen, mit Lehrstoff überfrachtete Lehrpläne, welche kaum Zeit für organisatorische sowie thematische Eigenentwürfe zulassen, die institutionell abgesicherte Gewaltförmigkeit in Form asymetrischer Kraftverhältnisse etc.Die PISA-Studie offenbart nicht einfach nur Versäumnisse, sondern eine Absicht. Bildungsmäßig souveräne und selbstbewußte Staatsbürger sind nicht die Absicht obrigkeitsstaatlicher Willkür. Der Untertan ist den herrschenden Macht- u. Funktionseliten allemal lieber. Die Schule als zweite Sozialisationsinstanz selektiert die Menschen nach dem Gesichtspunkt ihrer spezifischen Verwertbarkeiten. Das geht über den bloßen Ergeiz der Eltern, für ihre Kinder das Beste zu wollen, hinaus und begründet sich in jenen besagten Mythos: 'Wissen ist Macht! Unreflektiertes Faktenwissen hält aber die menschliche Tragödie nicht auf. Man ist in aller Regel in seiner persönlichen Geschichte gefangen und hält das für Wahrheit, was einem die selbsternannten Hüter der Vernunft als Wahrheit vermitteln. Die Schulleiter und Lehrer scheinen mehr auf die schülerbezogenen Faktoren fixiert zu sein. Das Schwänzen von Unterrichtsstunden und im allgemeinen die häufige Abwesenheit von Schülern können natürlich viele Gründe haben - sind diese aber immer nur ausschließlich im außerschulischen Bereich zu suchen? Könnte dies eventuell nicht auch am Schulklima (Unterrichtssituation, Lehr- und Lernformen eingeschlossen) liegen und in enger Verbindung mit den individuellen Schulleistungen der jeweiligen Schüler stehen? Wenn dies zuträfe, müsste man sich als schulpolitisch Verantwortlicher fragen, was ändert man im positiven Sinne an der Lehr und Lernsituation an unseren Schulen? Fehlzeiten und Unterrichtsausfälle von Seiten des Lehrpersonals, aus welchen Gründen auch immer, werden kaum erwähnt, geschweige denn, dass dies häufig ebenfalls den Unterrichtsverlauf auf längere Sicht zur Makulatur werden lässt. Die Diskussion, ob Schüler dumm oder faul sind, verschleiert den wahren Sachverhalt. Frank Maywald 04.01.2002 -- Persönliche Stellungnahmen zu gesellschaftspolitischen Sachverhalten. Philosophische Gedankenarbeit und soziologische Analysen, gepaart mit psychologisch geschulter Intuition. |
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