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      Zwischenruf: Ist wohl eher ein Forum.
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Thema: Zwischenruf: Ist wohl eher ein Forum.

Dieses Thema ist geschlossen

 
13.09.2002, 11:08 Uhr

hansth
Posts: 76

quote:
Original von treczoks:
Und wie wäre es mit einer ganz normalen Diskussion, aber in einem Forum, mit besonderer Kennzeichnung der MdB-Beiträge? Themen ohne MdB-Beitrag/Antwort werden nach unten sortiert (um Trolle zu entmutigen). Ist zwar etwas aufwendig, die entsprechenden Queries zu bauen (man müsste einem Thema ein "Wichtig"="MdB hat gesprochen"-Flag verpassen, und diese noch vor der Last Change Time als Sortierkriterium priorisieren), aber es ist machbar.

In Foren wie sie u.a. von agrar.de genutzt werden, können die Moderatoren bestimmte "Boxen"/Themen "priorisieren", sodass sie bei ansonstigem Austausch der Themen, je nach aktueller Nutzung, stets oben auf der Liste bleiben. Zur Abwehr von nichtpassenden Beiträgen muss es dann nur eine Verschiebemöglichkeit in andere Boxen geben.

Insgesamt erscheint mir der Einwand "keine Zeit" oder "zu unübersichtliche Beitragsfülle" reichlich vorgeschoben. "Keine Zeit" heißt ehrlicherweise ja eigentlich: "andere Prioritäten". Und über die Priorität des eDemokratie-Thema gibt es offenkundig unterschiedliche Vorstellungen.

Zur Reduzierung von Beitragsfülle gab es hier und seit Jahren schon konkrete Lösungsvorschläge. Auf die wurde aber bisher nicht eingegangen! EIN Teilvorschlag darunter ist: sachkompetente Administratoren, die eben nicht nur von Technik etwas verstehen, sondern auch vom jeweiligen Thema. Z.B. wurde das früher von CompuServe vorexerziert.

Dass es immer noch "zwei Kulturen" gibt, die der "Technik" und die der sonstigen "Sachthemen" liegt auch an den jeweiligen Experten dieser Bereiche. Sie sind nämlich kaum bereit, Notwendiges aus den anderen Bereichen hinzuzulernen.

Gruß
Hans




13.09.2002, 10:34 Uhr

treczoks
Posts: 117

quote:
Original von moderator:
Im Unterschied zu vielen anderen Foren müssen wir in diesem einen Bruch zwischen unterschiedlichen Nutzerkulturen überwinden.

Die alte Frage, wer bewegt sich auf wen zu: Die Abgeordneten auf die Bürger, oder umgekehrt?

quote:
Die MdB haben wenig Zeit, wollen diskutieren, aber nur zeitlich konzentriert (Für viele andere Nutzer, die noch etwas anderes zu tun haben als im Internet zu surfen, wird dies übrigens auch gelten.

Es spricht ja nichts dagegen, wenn die Abgeordneten sich einen HiWi halten, der halt regelmässig in den Foren liest, und den Abgeordneten auf evtl. antwortenswerte Punkte hinweist. Vorteil: Deutliche Zeitersparnis für den MdB, Nachteil: Filterung.

quote:
Aber Nutzer wollen unmittelbar diskutieren. Dabei stellt sich aber das Problem, dass einigen Beiträgen die Konzentration auf den Punkt fehlt ("was ich schon immer sagen wollte"), was wiederum für die MdB und andere Teilnehmer demotivierend ist. Fakt ist, irgendwann hat man keine Lust mehr, Beiträge zu lesen, die sich mit den anderen nicht auseinandersetzen.

Was ich schon immer mal sagen wollte :-) : Könnte diese Abladeflut der User nicht daran liegen, dass bisher kein (für sie) brauchbarer Kommunikationskanal zu den Abgeordneten bestand? Wo hat man denn mal Kontakt mit den Abgeordneten? Ich bin in keiner Partei (Gott bewahre!), und sehe also keine Abgeordneten auf irgendwelchen Parteiversammlungen. Bei Wahlkampfveranstaltungen kommen die MdB, halten eine Rede, schütteln ein paar wichtige Hände, reden mit dem Ortsvorstand, und sind wieder weg zum nächsten Termin. Reaktionen auf EMails halten sich in Grenzen (ich habe erschreckenderweise noch nie eine Antwortmail erhalten! Noch nicht einmal eine Bestätigung, das die Mail angekommen sei, oder so) - was aber auch daran liegen kann, dass ich Anfragen an MdBs verschickt habe, die nicht unbeding zu der Abteilung "Internet-Savy" gehören. Brief ist halt nicht mein Stil, und Telefonieren mit einer freundlichen, aber nicht-helfen-könnenden Stimme aus dem Abgeordnetenbüro bringt mir auch nichts. Und einmal habe ich eine Abgeordnete "zu fassen bekommen" und zu einem Thema befragt, und wurde von ihr belogen - auch auf Nachfrage hin Bestand sie auf einer sachlich falschen Information.

Hier aber ist mein Medium. Hier bin ich kommunikationstechnisch zu Hause seit über 12 Jahren. Und nicht nur ich.

quote:
Der Zwischenruf war der Versuch eines Mittelweges: 1. Debatte durch MdB 2. Teilnahme durch Nutzer, aber 3. beschränkt eben auf Zwischenrufe. Das Ergebnis ist in der Tat etwas unübersichtlich. Hätten wir die Diskussion auf drei Stunden begrenzt, hätte es vieleicht besser geklappt.

Und wie wäre es mit einer ganz normalen Diskussion, aber in einem Forum, mit besonderer Kennzeichnung der MdB-Beiträge? Themen ohne MdB-Beitrag/Antwort werden nach unten sortiert (um Trolle zu entmutigen). Ist zwar etwas aufwendig, die entsprechenden Queries zu bauen (man müsste einem Thema ein "Wichtig"="MdB hat gesprochen"-Flag verpassen, und diese noch vor der Last Change Time als Sortierkriterium priorisieren), aber es ist machbar.

quote:
Wir denken über eine Lösung nach, vielleicht haben Sie auch eine Idee.

Ich weiss nicht, ob meine Idee mit der Priorisierung klappt(1), aber ich denke, es wäre einen Gedanken, oder vielleicht sogar einen Versuch wert.

quote:
Johann Bizer (Moderator) oder - von mir aus
Moderator (Johann Bizer)

Ich kann mir nicht denken, dass es keinen User "bizer" gibt. Soll ich einen Anlegen ;-) ?

(1) Meine Kristallkugel ist zur Zeit leider in Reperatur.
13.09.2002, 00:22 Uhr

illuminatus
Posts: 5

Nun ja, es gaebe durchaus Moeglichkeiten, die allerdings (leider) fuer den Otto-Normalnutzer vielleicht etwas zu komplex sind (zumindest am Anfang).

Ich spreche von moderiertem IRC-Chat (Bundestags-eigener Server sollte ja unproblematisch sein).

Das hat natuerlich den Vorteil, dass eine Diskussion sehr viel direkter stattfinden >>kann<<, jedoch einiges an Geschick die Moderation betreffend erfordert.

Der Nachteil waere definitiv der Verlust der Uebersichtlichkeit, wenn o.g. Problem des "Was ich schon immer einmal sagen wollte" auftritt.

Ich denke jedoch, dass, wenn die User wissen, dass es sich bei Forum/Chat/whatever nicht um eine Eintagsfliege handelt und sich die MdBs auch oefter einmal blicken lassen, das Ganze ueber die Zeit ruhiger und lesbarer wird.

Rein vom System ist IRC an sich unproblematisch, denn es gibt mittlerweile einige Moeglichkeiten, die Server gegen Leute, die sich nicht benehmen koennen oder den Chat schlichtweg sabotieren wollen, abzusichern.

Ich meine nicht, das Forum zu ersetzen, aber ein Chat waere zumindest (auf laengere Sicht) ein interessanter Zusatz zum Forum, gerade bei Podiumsdiskussionen.
12.09.2002, 23:39 Uhr

moderator
Posts: 60
[Moderator]

quote:
von Treczok
Einige Zwischenrufe ware eigentlich logisch unter andere, vorhandene Punkte einzufügen, und ich denke auch, dass diese Art der Diskussion - für gleichberechtigt denkende Netzbürger eher ungewohnt - einigen Usern schwierigkeiten machte, oder sie ganz vom Posten abhielt.


In der Tat. Den Stein der Weisen haben wir noch nicht gefunden. Ich beschreibe jetzt nur das Problem

  • Im Unterschied zu vielen anderen Foren müssen wir in diesem einen Bruch zwischen unterschiedlichen Nutzerkulturen überwinden.
  • Die MdB haben wenig Zeit, wollen diskutieren, aber nur zeitlich konzentriert (Für viele andere Nutzer, die noch etwas anderes zu tun haben als im Internet zu surfen, wird dies übrigens auch gelten.
  • Aber Nutzer wollen unmittelbar diskutieren. Dabei stellt sich aber das Problem, dass einigen Beiträgen die Konzentration auf den Punkt fehlt ("was ich schon immer sagen wollte"), was wiederum für die MdB und andere Teilnehmer demotivierend ist. Fakt ist, irgendwann hat man keine Lust mehr, Beiträge zu lesen, die sich mit den anderen nicht auseinandersetzen.
  • Der Zwischenruf war der Versuch eines Mittelweges: 1. Debatte durch MdB 2. Teilnahme durch Nutzer, aber 3. beschränkt eben auf Zwischenrufe. Das Ergebnis ist in der Tat etwas unübersichtlich. Hätten wir die Diskussion auf drei Stunden begrenzt, hätte es vieleich t besser geklappt.

Wir denken über eine Lösung nach, vielleicht haben Sie auch eine Idee.

Johann Bizer (Moderator) oder - von mir aus
Moderator (Johann Bizer)



12.09.2002, 20:33 Uhr

treczoks
Posts: 117

quote:
Original von moderator:
Ob das mit den Zwischenrufen eine gute Idee ist, werden wir heute Abend wissen.

Herr Administrator, nein, Moderator, ach nein, Herr Bizer :-)

Ich denke, das mit den Zwischenrufen ist etwas holperig gelaufen. Wenn man zu einem Thema nachfragen wollte, musste man einen neuen Zwischenruf erstellen, und die Zitate von Hand basteln. Zusammen mit der fürchterliche "Fressrate"(1) des Forums war das eine ziemliche Tipparbeit so nebenbei...

quote:
Original von moderator:
Möglicherweise hört man die Debatte gar nicht mehr, wenn man nur noch Zwischenrufe hört und in den Chor einstimmt.

Ebent. Einige Zwischenrufe ware eigentlich logisch unter andere, vorhandene Punkte einzufügen, und ich denke auch, dass diese Art der Diskussion - für gleichberechtigt denkende Netzbürger eher ungewohnt - einigen Usern schwierigkeiten machte, oder sie ganz vom Posten abhielt.

(1) Zwei Zwischenrufe hat das System so gefressen, dass ich sie neu tippen musste - aber das habe ich ja in eine manderen Forum schon bemängelt.

[ Dieser Beitrag wurde von treczoks am 12.09.2002 editiert. ]
12.09.2002, 13:41 Uhr

moderator
Posts: 60
[Moderator]

quote:
Original von p.n:

Auch habe ich keine Möglichkeit jetzt und hier irgendwie elektronisch auf die elektronische-demokratie mit diesem Thema einzuwirken, außer der palamentarischen Methode des "Zwischenrufes".
Schade eigentlich.



Das ist nicht richtig: Sie haben nur nur das erste Forum geöffnet und sind in eine "virtuelle Podiumsdiskussion" geraten, in der Zwischenrufe möglich sind. Ob das mit den Zwischenrufen eine gute Idee ist, werden wir heute Abend wissen. Möglicherweise hört man die Debatte gar nicht mehr, wenn man nur noch Zwischenrufe hört und in den Chor einstimmt.

Johann Bizer (Moderator)



12.09.2002, 13:34 Uhr

p.n
Posts: 2

Hallo an Alle,

-elektronische Demokratie-
welch großes Wort. Vielleicht sollte über den Titel und die damit 'versprochene' Möglichkeit nachgedacht werden...
Sollte das hier nicht eher vielleicht 'bundestagsforum' genannt werden?
Es gibt ein Thema: wer will schreibt mit oder läßt es sein...

Auch habe ich keine Möglichkeit jetzt und hier irgendwie elektronisch auf die elektronische-demokratie mit diesem Thema einzuwirken, außer der palamentarischen Methode des "Zwischenrufes".
Schade eigentlich.

Gruß
P.N
 
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