Pia Stadtbäumer
* 1959 in Münster · lebt und arbeitet in Düsseldorf
Preise und/oder Stipendien · 1994 · Karl-Schmidt-Rottluff Stipendium · 1993 · Förderpreis Bildende Kunst des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft, BDI
Einzelausstellungen · 1998 · Galleria Raffaella Cortese, Mailand · 1997 · Delfina Studios, London 1996 · Goethe House, New York
Gruppenausstellungen · 1998 · disidentico, maschile femminile e oltre, Palazzo Branciforte, Palermo · 1997 · Pro Lidice, 52 Künstler aus Deutschland · 1996 · Everything that?s interesting is new, The Dakis Joannou Collection, Deste Foundation, Athen
Pia Stadtbäumer faßt die Innenhofsituation am Paul-Löbe-Haus auf wie eine Bühne, die von den "Rängen" hinter den Glasfassaden betrachtet werden kann, durch ein "Publikum", das dort seiner politischen Arbeit nachgeht. Sie schlägt ein Szenario für einen der Höfe vor. Auf einer großen schwebenden Sockelebene sitzen zwei Figuren, die Kinder in einer Spielszene repräsentieren. Sie spielen auf den Topos von Winnetou und Old Shatterhand, eines traditionellen Kinderspiels an und sind entsprechend folkloristisch und buntfarbig verkleidet. Sie haben die Größe von Erwachsenen, stellen aber etwa Achtjährige dar. Die weißgrundigen Figuren sind mit dem Zubehör von Federschmuck, Lendenschurz, Friedenspfeife, sowie Cowboyhut, Fransenhose und Halstuch ausgestattet. Sie sitzen vor einer orange gefärbten, von unten beleuchteten Scheibe, die in die Sockelebene eingelassen ist. Die Figuren bilden eine quasi naive, friedliche und idyllische Konfiguration.
Gestaltung und Technik · Die Aluminiumgüsse der modellierten Tonfiguren sind farbig gefaßt. Die Sockelkonstruktion besteht aus einem Rahmen mit Sprossen. Das Material ist U-Eisen 120. Sie wird mit St-Rohren (100/100) aufgeständert. Seitlich werden St-Bleche angeschraubt und verschweißt, die 10 mm stark sind. Die Sockelebene ist 50 cm hoch und hat Bodenfreiheit in einer Höhe von 30 cm. Sie ist oben als Wanne ausgebildet, mit verzinkten Blechen ausgelegt und mit Beton flächenbündig ausgegossen. Die in die Fläche eingearbeitete, runde Öffnung hat einen Durchmesser von 80 cm. Sie wird mit Halogenscheinwerfern von den inneren Sprossen der Plattform her beleuchtet und durch eine orangefarbene Sicherheitsscheibe flächenbündig abgedeckt. Das Szenario auf der Plattform könnte innerhalb eines Heckenvierecks plaziert werden.
Büro für Kunst und Kultur - ivdt - im Auftrag der Bundesbaugesellschaft Berlin mbH