Georg Karl Pfahler
* 1926 in Emetzheim/Weißenburg / Bayern · lebt und arbeitet in Fellbach bei Stuttgart
Preise und/oder Professuren · seit 1984 · Professur an der Akademie der bildenden Künste, Nürnberg
Einzelausstellungen · 1997 · Kunstverein Singen · 1996 · A Arte Studio, Invernizzi, Mailand · 1994 · Museum Montbéliard, Frankreich
Gruppenausstellungen · 1997 · Abstraktion + Figuration, 2 Generationen, Galerie Schlichtenmaler, Grafenau · 1996 · Kunst des Westens, Kunsthalle Recklinghausen · 1995 · Kunst in Deutschland, Bundeskunsthalle Bonn
Georg Karl Pfahler reagierte in den sechziger Jahren mit seiner Arbeit auf das Informel und wurde auch inspiriert durch die "Shaped Canvas" amerikanischer Künstler, wie Frank Stella. Er begann um 1965 sein Interesse an der räumlich-expansiven Qualität der Farbe in Farbraumobjekten und um 1969 in Farbräumen zu realisieren, die drei-dimensional in den Raum hineingriffen. Zahlreiche Architekturprojekte gelangten im Zusammenhang dieser Auseinandersetzung zur Realisation.
Es ging dem Künstler darum, den Raum ganz zu erfassen mit den sogenannten Farbformen, die, aus der Beschränkung des Bildes oder Bildobjektes gelöst, auf die Wände, die Decke und den Boden zugleich bezogen sind. Zu Beginn der siebziger Jahre hatten seine Farbsetzungen eine intensive, fast aggressive Leuchtkraft erreicht und standen in harten Kontrasten zueinander.
Für das Reichstagsgebäude, im Sitzungssaal des Ältestenrats, im Nord-Ost-Turm, im zweiten Obergeschoß, ist eine umlaufende Raumgestaltung vorgesehen, die sich in die oberen Wandpaneele einfügt, sie zugleich aber überschreitet. Die Wände bilden einen zweifarbigen Hintergrund für die Arbeit: das obere umlaufende Band mit einem sanften, hellen Gelbton, die unteren Teile der Wand mit einem leuchtenden Blau.
Die Arbeit von Pfahler setzt sich in Bezug dazu. Die gelbe Wandzone wird von rotbraunen Karees unterbrochen, aus denen jeweils drei Farbformen herausragen. Es handelt sich um auf Rahmen gespannte Leinwände, die mit intensiven Farbwerten aus Acrylfarbe besetzt sind. Sie überlappen sich, ragen in die blaue Wandzone und scheinen in den Raum hineinzufallen. Sie erzeugen also durch ihre Signalwirkung und diagonale Ausrichtung, auch durch das Relief ihrer Staffelung, ein dynamisches Moment in der Raumordnung.
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