Kinderkommission: Anonyme Geburten können Leben retten
Die Kinderkommission des Deutschen Bundestages
begrüßt, dass die Diskussion über anonyme Geburten
jetzt intensiv geführt wird. Ohne dem Ergebnis im Detail
vorgreifen zu wollen, sind die fünf Abgeordneten dafür,
dass eine klare Regelung getroffen wird. Bisher agieren Träger
sozialer Einrichtungen und das Personal in den Krankenhäusern
in einer rechtlichen Grauzone, wenn sie mit der Geburt von Kindern
zu tun haben, deren Mütter anonym bleiben wollen. Menschen,
die sich auf diese Art für Kinder einsetzen, haben es
verdient, dass ihnen der Gesetzgeber einen Rahmen bietet, der ihre
Arbeit auf eine sichere Basis stellt. Es kann sich bei anonymen
Geburten nur um seltene Ausnahmen handeln. In diesen Fällen
hält die Kinderkommission das Recht des Kindes auf Leben
für gewichtiger als das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner
Ab-stammung. Deshalb unterstützen Rolf Stöckel (SPD),
Ingrid Fischbach (CDU/CSU), Ekin Deligöz (Bündnis 90/Die
Grünen), Klaus Haupt (FDP) und Rosel Neuhäuser (PDS)
alles, was getan wird, das Leben dieser Kinder zu
schützen.
Die Kinderkommission hofft, dass die gemeinsame öffentliche
Anhörung des Innen- und des Rechtsausschusses sowie des
Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Thema
"Eventuelle Änderung des Personenstandsgesetzes zur Regelung
anonymer Geburten" am 30. Mai 2001 hilft, die offenen Fragen zu
beantworten und dass das Gesetzgebungsverfahren zügig
abgewickelt werden kann.
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