Zum Internationalen Kindertag: Kinderkommission fordert nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der Ergebnisse des Weltkindergipfels
"Der auf dem Weltkindergipfel verabschiedete Aktionsplan ist ein
weiterer Schritt hin auf die Verbesserung der Situation der Kinder
weltweit. Jetzt muss ein nationaler Aktionsplan folgen." Das ist
das Fazit der Kinderkommission des Bundestages nach der Reise zum
Weltkindergipfel, der vom 8. bis 10. Mai 2002 in New York
stattfand.
Die Kinderkommission nahm auf dem Weltkindergipfel an
Plenarsitzungen, Panels und Workshops teil und begleitete die
Textverhandlungen zum Abschlussdokument in den Besprechungen der
deutschen Delegation.
In der Eröffnungsrede des Weltkindergipfels hatte der
Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan,
kritisiert, dass es den Erwachsenen nicht gelungen sei, den Kindern
ihre Rechte aus der UN-Kinderrechtskonvention tatsächlich und
umfassend zu gewährleisten. Allein ein Drittel aller Kinder
leide bereits vor Vollendung des fünften Lebensjahres an
Unterernährung. Auch die Exekutivdirektorin von UNICEF, Carol
Bellamy, hatte in ihrer Rede in der Generalversammlung
erklärt, immer noch stürben jährlich elf Millionen
Kinder unter fünf Jahren, die meisten davon an vermeidbaren
Ursachen.
Der jetzt verabschiedete Aktionsplan sieht Verbesserungen vor allem
in den Bereichen Gesundheitsförderung, Zugang zu umfassender
und qualifizierter Ausbildung, Schutz vor Gewalt und Ausbeutung und
in dem Kampf gegen HIV/AIDS vor.
"National ist es an der Zeit zu prüfen, was für Kinder in
Deutschland auf der Basis des neuen Aktionsplans verbessert werden
kann. Die Rücknahme der Vorbehaltserklärung Deutschlands
zur UN-Kinderrechtskonvention wäre auch jetzt ein Signal, dass
es Deutschland mit der nationalen Umsetzung der Kinderrechte ernst
ist", erklärt die Vorsitzende der Kinderkommission, Rosel
Neuhäuser (PDS).
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