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August 5/2003
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Gefragt – geantwortet

An den Besucherdienst des Bundestages werden viele Fragen gerichtet. Kinan Jaeger, freier Mitarbeiter des Besucherdienstes, beantwortet für die Leser von Blickpunkt Bundestag die meistgestellten Fragen der Besucher.

Warum hängen zwei Bundestagsadler im Plenarsaal?

Adler wurden bereits in der Antike als Wappentiere für die Obrigkeit verwendet. Der Bundestagsadler wurde 1953 vom Kölner Kunstprofessor Ludwig Gies entworfen, der dem deutschen Parlament ein identitätsstiftendes Symbol geben sollte. Auf Grund seines üppigen Umfanges wurde der Vogel im Volksmund bald „Fette Henne“ genannt. Der Originalentwurf aus Gips hing bis 1986 im alten Plenarsaal in Bonn. Für das Wasserwerk (1986 bis 1992) und den neuen Plenarsaal von Günther Behnisch in Bonn wurden weitere Adlerexemplare geschaffen.

Aus Gründen der Kontinuität beschloss der Ältestenrat 1998, den ursprünglichen Entwurf auch im Berliner Reichstagsgebäude zu verwenden. Dort wurde der majestätische Vogel am 17. Dezember 1998 enthüllt – im Design weitgehend unverändert. Die fast 2,5 Tonnen schwere Aluminiumkonstruktion hängt jetzt an der Ostwand des Plenarsaals. Mit einer Fläche von 58 Quadratmetern ist er ein Drittel größer als das Bonner Exemplar.

Der Architekt Norman Foster installierte seinerseits auf der Rückseite des Gies?schen Adlers ein Alternativmodell – schlanker und ohne Krallen. Vom Innern des Plenarsaales betrachtet, verrät sich der Foster-Adler lediglich durch seine langen Federkiele am Schwanz. Das gewisse Schmunzeln im Foster-Adler und sein abgestumpfter Schnabel sollen keine politische Bedeutung haben – ebenso wenig wie die Tatsache, dass er nach links schaut, während der Originalentwurf von Gies seinen Kopf nach rechts wendet.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2003/bp0305/0305048b
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