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Egon C. Heinrich
Gedruckt meist in Osteuropa
Erfolge im Kampf gegen "Blüten"
Die Fälscher von Euro-Banknoten und Euro-Münzen
riskieren mehr und mehr, dass sie entdeckt und bestraft werden.
Jedenfalls können die Polizei- und Justizbehörden eine
steigende Anzahl falscher Banknoten und Münzen beschlagnahmen.
Diesen erfreulichen Schluss kann man jedenfalls aus dem
Jahresbericht von Europol, aus Mitteilungen der Europäischen
Zentralbank (EZB) in Frankfurt und der EU-Kommission ziehen; die in
Den Haag ansässige europäische
Polizei-Koordinierungsbehörde ist in Europa die zentrale
Einrichtung im Kampf gegen das Fälschen und Verbreiten des
Euro. Europol arbeitet dabei naturgemäß sehr eng mit den
zuständigen nationalen Zentralbanken und Polizeibehörden
sowie mit der EZB, mit der EU-Betrugsbekämpfungsagentur OLAF,
mit Interpol und auch mit dem US-Geheimdienst (USSS) zusammen.
Im Jahre 2003 wurden nach Angaben der Europäischen
Zentralbank in Frankfurt 551.287 gefälschte Euro-Banknoten aus
dem Verkehr gezogen; allein im zweiten Halbjahr waren es 311.925
gewesen. Mehr als 52 Prozent entfallen auf den 50-Euro-Schein;
gleichzeitig wurde verhindert, dass eine größere Anzahl
falscher Banknoten in Umlauf kam. Diese Zahl ist jedenfalls um 20
Prozent geringer als die Zahl der falschen Banknoten, die vor
Einführung des Euro in Umlauf waren. In der Tat ist die Anzahl
der entdeckten Fälschungen gering im Vergleich zu den neun
Milliarden echten Euro-Scheinen. Die EZB meint denn auch, dass die
Öffentlichkeit nicht sehr befürchten müsse, einen
falschen Schein in die Hände zu bekommen. Trotzdem solle man
aufmerksam sein und die Banknote genau prüfen. Die einfachste
Methode sei es dabei, eine verdächtige Banknote mit einer
echten zu vergleichen.
Auch bei der Entdeckung falscher Euro-Münzen kann sich die
Bilanz sehen lassen. Waren im Jahre 2002, also direkt nach der
Euro-Einführung als Zahlungsmittel, noch 2.339 falsche
50-Cent-, 1-Euro- und 2-Euro-Münzen sichergestellt worden, so
waren es im vergangenen Jahr schon 26.191. Die Fälscher
konzentrieren sich dabei auf die Euro-Münze mit dem
höchsten Wert. Angesichts der 49 Milliarden im Umlauf
befindlichen echten Euro-Münzen wird die Zahl der falschen
Münzen jedoch als gering erachtet.
Den Behörden ist es gelungen, im letzten Jahr 20 geheime
Falschgeldruckereien zu schließen. Immerhin waren sieben
dieser Druckwerkstätten außerhalb der zwölf
Länder der Euro-Zone ansässig. Gleichzeitig wurden drei
Falschmünzwerkstätten geschlossen; zwei in Italien und
eine in Portugal. Besonders aktiv sind die Geldfälscher in
einigen Ländern außerhalb der Euro-Zone beziehungsweise
in den künftigen Mitgliedstaaten. Europol nennt vor allem
Litauen, Polen, Serbien und Bulgarien. Die Fahnder in Den Haag
wollen sich verstärkt um die Verfolgung in diesen Ländern
kümmern; es fehlen bei Europol allerdings ausreichende
Finanzmittel dafür.
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