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Das Parlament
Nr. 05-06 / 02.02.2004

 
Bundeszentrale für politische Bildung
 

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Egon C. Heinrich

Gedruckt meist in Osteuropa

Erfolge im Kampf gegen "Blüten"

Die Fälscher von Euro-Banknoten und Euro-Münzen riskieren mehr und mehr, dass sie entdeckt und bestraft werden. Jedenfalls können die Polizei- und Justizbehörden eine steigende Anzahl falscher Banknoten und Münzen beschlagnahmen. Diesen erfreulichen Schluss kann man jedenfalls aus dem Jahresbericht von Europol, aus Mitteilungen der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt und der EU-Kommission ziehen; die in Den Haag ansässige europäische Polizei-Koordinierungsbehörde ist in Europa die zentrale Einrichtung im Kampf gegen das Fälschen und Verbreiten des Euro. Europol arbeitet dabei naturgemäß sehr eng mit den zuständigen nationalen Zentralbanken und Polizeibehörden sowie mit der EZB, mit der EU-Betrugsbekämpfungsagentur OLAF, mit Interpol und auch mit dem US-Geheimdienst (USSS) zusammen.

Im Jahre 2003 wurden nach Angaben der Europäischen Zentralbank in Frankfurt 551.287 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen; allein im zweiten Halbjahr waren es 311.925 gewesen. Mehr als 52 Prozent entfallen auf den 50-Euro-Schein; gleichzeitig wurde verhindert, dass eine größere Anzahl falscher Banknoten in Umlauf kam. Diese Zahl ist jedenfalls um 20 Prozent geringer als die Zahl der falschen Banknoten, die vor Einführung des Euro in Umlauf waren. In der Tat ist die Anzahl der entdeckten Fälschungen gering im Vergleich zu den neun Milliarden echten Euro-Scheinen. Die EZB meint denn auch, dass die Öffentlichkeit nicht sehr befürchten müsse, einen falschen Schein in die Hände zu bekommen. Trotzdem solle man aufmerksam sein und die Banknote genau prüfen. Die einfachste Methode sei es dabei, eine verdächtige Banknote mit einer echten zu vergleichen.

Auch bei der Entdeckung falscher Euro-Münzen kann sich die Bilanz sehen lassen. Waren im Jahre 2002, also direkt nach der Euro-Einführung als Zahlungsmittel, noch 2.339 falsche 50-Cent-, 1-Euro- und 2-Euro-Münzen sichergestellt worden, so waren es im vergangenen Jahr schon 26.191. Die Fälscher konzentrieren sich dabei auf die Euro-Münze mit dem höchsten Wert. Angesichts der 49 Milliarden im Umlauf befindlichen echten Euro-Münzen wird die Zahl der falschen Münzen jedoch als gering erachtet.

Den Behörden ist es gelungen, im letzten Jahr 20 geheime Falschgeldruckereien zu schließen. Immerhin waren sieben dieser Druckwerkstätten außerhalb der zwölf Länder der Euro-Zone ansässig. Gleichzeitig wurden drei Falschmünzwerkstätten geschlossen; zwei in Italien und eine in Portugal. Besonders aktiv sind die Geldfälscher in einigen Ländern außerhalb der Euro-Zone beziehungsweise in den künftigen Mitgliedstaaten. Europol nennt vor allem Litauen, Polen, Serbien und Bulgarien. Die Fahnder in Den Haag wollen sich verstärkt um die Verfolgung in diesen Ländern kümmern; es fehlen bei Europol allerdings ausreichende Finanzmittel dafür.

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