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Billigkonkurrenz aus Beitrittsstaaten kann
Busunternehmen zusetzen
Tourismusausschuss in Brüssel
Tourismus. Deutsche Reisebusunternehmen sorgen sich, dass
Konkurrenten aus den EU-Beitrittsstaaten nach dem Beitritt am 1.
Mai dieses Jahres mit Dumping-Angeboten auf den deutschen Markt
drängen könnten. Diese Feststellung traf der Vorsitzende
des Tourismusausschusses, Ernst Hinsken (CDU/CSU), am 26. Januar in
Brüssel.
Der Kabinettschef des für die EU-Osterweiterung
zuständigen Kommissars Günter Verheugen, Peter Tempel,
sagte dazu, der Reisebusverkehr unterliege der
Dienstleistungsfreiheit, die vom 1. Mai an in der dann erweiterten
EU gilt. Hinsken sprach die Notwendigkeit von Übergangsfristen
an und rief die EU-Kommission dazu auf, über das Problem
nachzudenken, damit es für die betroffenen Unternehmen kein
"böses Erwachen" gibt. Einige deutsche Unternehmen würden
sicherlich Kooperationen mit Reisebusunternehmen jenseits der
Grenze eingehen oder eigene Zweigbetriebe in den Beitrittsstaaten
gründen.
Großzügige Phasing-out-Regelung
Die Abgeordneten sprachen bei dieser auswärtigen
Ausschusssitzung bei der Europäischen Kommission vor allem die
Ängste in der unmittelbaren Grenzregion zu Polen und
Tschechien an, die daraus resultieren, dass die
Beitrittsländer fast durchgängig zum EU-Fördergebiet
für strukturschwache Regionen (Ziel-1-Gebiete) werden, um den
Rückstand in der Infrastruktur aufholen zu können. Auf
Grund des statistischen Effekts, der durch die Einbeziehung der
Beitrittsstaaten eintritt, kann es nach Aussage Tempels dazu
kommen, dass bisherige Ziel-1-Gebiete aus der
Strukturförderung herausfallen. In Deutschland sind nur noch
die neuen Länder Ziel-1-Gebiete. Es gebe Überlegungen,
berichtete Tempel, die betroffenen Regionen, welche
Ziel-1-Förderung auf Grund der Osterweiterung verlieren,
während einer Übergangszeit großzügig weiter zu
fördern (Phasing out). Davon sollten auch jene Regionen
profitieren, die ohne die Osterweiterung die Ziel-1-Förderung
verloren hätten, so der Kabinettschef. Die Abgeordneten hatten
als Betroffene vor allem die Bauindustrie, das Verkehrsgewerbe und
die Tourismusbetriebe genannt.
Gegenüber dem EU-Kommissar für Unternehmenspolitik und
die Informationsgesellschaft, Erkki Liikanen, sprach der Ausschuss
unter anderem das Problem der sich überlappenden Ferienzeiten
in den EU-Staaten an. Laut Liikanen hat sich die Komission in
dieser Frage an die Mitgliedstaaten gewandt, deren Antwort
eindeutig gewesen sei: Die Kommission solle sich nicht
einmischen.
Der Generaldirektor für Steuern und Zoll, Robert Verrue,
sagte dem Ausschuss, es gebe keine zuverlässigen Daten dazu,
dass die Einführung eines ermäßigten
Mehrwertsteuersatzes für arbeitsintensive Dienstleistungen zu
mehr Beschäftigung geführt habe. Die Kommission habe dies
den Staaten versuchsweise ermöglicht. Das Experiment sei aber
das Geld nicht wert gewesen, das es gekostet habe, so Verrue.
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